Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
verschränkte die Arme. »Ja, noch! Weil ihr bisher nur die Taxi- und die Aktmalerei-Filme gestellt habt.«
»Dann hast du dich ja schon richtig schlau gemacht.«
»Sicher, warum nicht! Bisher habe ich wohl nichts verpasst. Auf die nächsten Minuten bin ich allerdings sehr gespannt.«
»Leider haben Leute von außerhalb keinen Zutritt.«
Doug zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin einer
von außerhalb? Oh! Verstehe.«
Shannon irritierte seine Art. Sie blickte auf die Uhr. »Tut mir leid, ich muss jetzt gehen.«
Doug reichte ihr den Kaffeebecher, der noch im Automat stand. »Hier, versuche, ihn zu genießen.« Er kam ihrem Gesicht ganz nahe und raunte: »Aber manchmal braucht man eben doch etwas Richtiges, um es wirklich genießen zu können.«
Shannon wandte sich schnell von ihm ab und schritt die Treppe hinunter. Ihre Wangen glühten und ihr Herz klopfte wild. Dieser Mann hatte es einfach drauf, sie in seinen Bann zu ziehen. Fast hätte sie die letzte Stufe übersehen und wäre gestürzt. Schnell blickte sie sich um, ob sie irgendjemand gesehen hatte. Dem war nicht so. Dann warf sie noch einen Blick die Treppe hinauf. Oben lehnte Doug mit verschränkten Armen am Geländer und lächelte ihr zu. Rasch drehte sie sich wieder um und ging im Laufschritt zum Castingraum. Dort wäre sie beinahe mit dem Taxifahrer zusammengestoßen.
Shannon nahm einen Schluck Kaffee, verzog das Gesicht und stellte den Becher auf einen der Tische. Paul kam ihr entgegen.
»Guten Morgen, Shannon. Wie geht es dir?«
»Hallo, guten Morgen, Paul. Ganz gut soweit. Taxi- und Aktzeichner-Szene sind gut gestellt worden.«
»Wo habt ihr das gemacht?«
»Im Nebenraum. Habe dort ein provisorisches Atelier errichtet und mir außerdem von einem Taxiunternehmen ein Taxi gemietet und es in den Hof gestellt. Dort konnten wir ohne Fremdeinsicht in Ruhe proben.«
»Sehr gut, Shannon. Nun bin ich aber auf den dritten Film gespannt.«
»Ich auch«, flüsterte Shannon. Sie rief Natalie, Fleur und Jeff. Natalie war eine Selbstgängerin, sie war locker und willig. Auch Jeff war bereit, es gut hinzubekommen. Allerdings konnte Shannon ihm wenig abgewinnen und sie spürte, dass es Natalie genauso ging. Fleur hingegen wirkte blass und fast ein bisschen überfordert. Als erst Jeff und dann Natalie über sie herfielen, hatte Fleurs Blick etwas Gehetztes, wie ein Reh, das vor einem Rudel Wölfe flüchtet.
Shannon guckte zu Paul und dieser schüttelte den Kopf. »Das muss wirklich besser werden.«, flüsterte er ihr zu. »Wobei ich finde, dass es nicht unbedingt an Jeff liegt, es ist das junge Mädchen. Es wirkt total überfordert und damit definitiv fehlplaziert. So können wir es unmöglich machen.«
»Tja, was soll ich nur tun?«
»Vielleicht liegt es an Jeff. Wenn wir ihn mit Doug ersetzen, ist sie eventuell lockerer.«
Shannons Kopf ruckte zu ihm herum. »DU hast Doug herbestellt?« Hinter Paul sah Shannon ihn in einer Ecke stehen. Er hatte seine ihm so typische Haltung angenommen: mit verschränkten Armen vor der Brust. Er zwinkerte ihr zu und lächelte. Sofort blickte sie wieder auf Paul.
Dieser zuckte mit den Schultern. »Du hast selber gesagt, dass er sehr gut war. Da dachte ich, so einen Mann könnte man heute vielleicht doch noch gebrauchen.«
»Aber es geht nicht um ihn, es geht um Fleur.«
»Manchmal kann ein Ergebnis ganz anders aussehen, wenn man einen Part durchtauscht.«
»Aber wir haben es auch schon mit Doug ausprobiert.«
»Dann versuch es noch mal.«
Shannon seufzte. »Na schön, von mir aus. Versuchen wir’s.« Sie winkte Doug und rief Jeff zu, er solle bitte einen Augenblick Platz nehmen.
Lässig zog Doug sein T-Shirt und die Jeans aus. Er lächelte Shannon kurz zu, ehe er die Bühne betrat. Sie spürte, wie sie rot wurde und blickte sofort auf ihre Unterlagen.
Auch diese Versuche mit Fleur scheiterten. Sie scheiterten eigentlich aus den gleichen Gründen wie am Vortag. Fleur war gehemmt und Doug nicht scharf auf sie. Man sah, dass er ein Problem hatte, sie richtig anzupacken. Er hielt sich sehr zurück.
»Los, ran da«, rief Paul ihm zu.
Doug schüttelte den Kopf. »Ich habe Angst, dass sie unter meinen Händen zerbricht.«
»Unsinn«, ärgerte sich Paul, aber er schien das Problem zu sehen.
Doug blickte auf Shannon.
Shannon wollte seinem Blick nicht ausweichen und hielt ihm stand, doch nach einer Weile wurde sie unsicher und sah weg.
»Wie wäre es, wenn Shannon den Part übernimmt«, schlug Doug vor.
Stille. Keiner
Weitere Kostenlose Bücher