Ich will dich noch mehr. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
...« Sie schrieb einen Zettel. »Hier ist der Name des Hotels, in dem ich abgestiegen bin. Sollte Josh ...« Sie unterbrach sich und hielt inne. Dann schüttelte sie traurig den Kopf, zerknüllte das Papier und warf es in den nächsten Papierkorb. »Nein, vergessen Sie´s. Richten Sie ihm aus, dass … dass ich nicht da war.« Sie ließ einen verdutzten jungen Mann zurück.
***
Daryl war sehr enttäuscht, Josh nicht anzutreffen und auch noch eine Woche warten zu müssen. Abends zog sie traurig ihre schwarze Spitzenunterwäsche aus und legte sie zu dem Stapel mit den anderen neuen Kleidern.
Daryl schaffte es, diese eine Woche in Chicago zu genießen. Sie bummelte ausgiebig, sah sich die Stadt an, ging im Highland Park, der nahe beim Hotel lag, zweimal joggen und ließ es sich im Spa-Bereich des Hotels gut gehen, indem sie jeden Abend schwimmen ging und sich von einem Masseur, der sein Handwerk verstand, so richtig durchkneten ließ.
Am Mittwoch, einen Tag vor ihrem Abreisetag, traf sie erneut in der Event-Agentur ein. Wieder öffnete sie mit klopfendem Herzen die Tür zu Joshs Büro und wieder war er nicht da.
Sein Arbeitskollege zog mitleidig die Augenbrauen zusammen, als er sagte: »Es tut mir leid, Miss, aber er hat noch einen Tag drangehängt.«
»Wie bitte?« Daryl traute ihren Ohren kaum. Verzweifelt ließ sie sich auf einen Stuhl plumpsen. Sie war den Tränen nahe. Alles war umsonst, der Flug, der Urlaub, das lange Warten, die Hoffnung - einfach alles! Sie schluckte ihre Tränen hinunter, bedankte sich und wünschte dem jungen Mann noch einen schönen Tag. Er setzte zum Nachfragen an, doch Daryl winkte nur ab, schüttelte den Kopf und meinte: »Es hat keinen Zweck. Hätte ich nur auf meine Mutter gehört.«
Als sie noch am gleichen Tag am Flughafen ankam, versuchte sie, einfach einen Tag früher nach Hause zu fliegen, doch auch diesmal hatte sie kein Glück. Sie wurde lediglich auf eine Warteliste gesetzt, auf der schon zweiundvierzig Leute standen. Wieder winkte sie ab und fuhr ins Hotel zurück. Sie bekam ein anderes Zimmer, da sie schon ausgecheckt hatte. Und wieder war ihr zum Heulen zu Mute. An der Hotelbar trank sie einen Martini nach dem anderen und torkelte völlig betrunken ins Bett.
Sie nutzte den nächsten Morgen, um ihren Rausch auszuschlafen und den Nachmittag, um eine Runde im Park joggen zu gehen, was sie hoffen ließ, auf andere Gedanken zu kommen.
Es war kälter, als sie gedacht hatte, aber nicht kälter als bei ihr zu Hause in Kanada. Sie stieß kleine Atemwölkchen aus und war so unkonzentriert, dass sie nach einer Weile vor Seitenstichen stoppte. Oder lag es am Kater? Mit verkrampftem Gesicht beugte sie sich hinunter und atmete stoßweise.
»Was denn, du willst es sogar hier?«
Es musste am Kater liegen, sie hörte Stimmen im Kopf.
»Daryl!«
Nein, das war einfach zu deutlich. Ihr Kopf schoss nach oben und sie blickte in Joshs Gesicht. Ihr wurde schwarz vor den Augen.
Josh hielt sie fest. »Hey, was ist denn?«
»Bin nur zu schnell hoch gekommen«, rechtfertigte sie sich.
»Klar. Gib es zu, es ist meine Aura.« Er schmunzelte und seine Grübchen wurden sichtbar.
»Was machst du hier?«, schaffte Daryl endlich einen klaren Gedanken zu fassen und ihn auszusprechen.
»Gute Frage. Aber, die sollte ich eigentlich dir stellen. Denn ich wohne, lebe und arbeite hier. Es ist also nicht verwunderlich, wenn man mich nachmittags im Highland Park bei einem kleinen entspannten Spaziergang antrifft.«
»Ja, richtig. Also, ich … ich bin … hierher geflogen.«
»Hab ich mir gedacht. Und warum?«
»Weil …« Sie besann sich: »Ich dachte, du bist in Florida!«
»Nicht ablenken, du schuldest mir zuerst eine Antwort.«
»Nein, ich … bitte, sag du zuerst.«
Er stieß lächelnd die Luft aus. »Na, schön. Ich war in Florida, stimmt, und musste noch einen Tag verlängern, da der Abbau der Veranstaltungsbühne nicht richtig klappte. Sie war für den heutigen Tag schon wieder vermietet und so war ich dafür verantwortlich. Aber nun schickte der Bühnenbauer zwei weitere Helfer und auch noch solche, die sich, Gott sei Dank, mit ihrem Job auskannten, im Gegensatz zu den anderen beiden. Und Dank derer konnte ich heute Morgen die Sieben-Uhr-Maschine nehmen. Ich war in der Firma, habe mich mit meinen Leuten unterhalten und mein Kollege hat von einer reizenden, dann traurigen, jungen Dame erzählt. Und wo sollte ich dich am ehesten antreffen, wenn nicht im Hotel?«
»Du warst im
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