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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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Rand der Tanzfläche gestanden hatte. Die Ärmel seines schwarzen Hemdes waren bis zu den Ellbogen aufgerollt gewesen und hatten seine muskulösen Unterarme entblößt. Den schwarzen Stetson hatte er zurückgeschoben, was einen freien Blick auf sein unglaublich gut aussehendes Gesicht gewährt hatte.
    Schwarz. Die bösen Jungs tragen immer Schwarz, hatte sie damals gedacht und ihm kokett zugelächelt, als er in ihre Richtung sah. Wütend auf sich selbst, weil sie an ihre erste Begegnung mit Clayton dachte, setzte Rena sich auf. „Lust”, wiederholte sie dickköpfig und griff nach der Sonnenmilch, die auf dem Tischchen stand. „Mehr war es nicht.”
    „Wie kannst du so etwas sagen?” entgegnete Megan entrüstet. „Du warst verrückt nach ihm!”
    Rena cremte sich die Beine ein. „Verrückt ist genau der richtige Ausdruck dafür.”
    „Ach was.” Megan ärgerte sich, weil ihr das Wort im Mund herumgedreht wurde. „Du warst nicht verrückt. Wahrscheinlich war es das Vernünftigste und Klügste, was du jemals ge macht hast, als du Claytons Aufforderung zum Tanzen angenommen hast.”
    Als Rena erneut eine abschätzige Geste machte, nahm Megan ihr die Flasche mit der Sonnenmilch aus der Hand. „Jetzt hör mir mal genau zu, Rena Rankin”, forderte sie sie mit ernster Miene auf. „Bis zu jenem Abend hast du dich immer nach deinen Eltern gerichtet. Du warst immer eine pflichtbewusste Tochter.
    Du hast dich von ihnen brav in die Gesellschaft einführen lassen und immer genau das gemacht, was sie dir gesagt haben. Du hast dich nie getraut, auch nur einen Zentimeter nach rechts oder links von dem Weg abzuweichen, den sie dir vorgegeben hatten. Aber bei Clayton hast du all das vergessen.
    Bei ihm bist du einfach nur du selbst gewesen.”
    „Nur ich selbst?” Rena lachte auf. „Ich war einundzwanzig, sehr naiv und auf Schwierigkeiten aus. Die ich dann ja auch bekommen habe”, fügte sie bitter hinzu.
    „Du bist nicht auf Schwierigkeiten aus gewesen.”
    „War ich nicht?” entgegnete Rena und zog hinter ihrer Sonnenbrille die Augenbrauen hoch. „Aus Neugier in die Slums gehen. Hast du das damals nicht so genannt, als du vorgeschlugst, wir sollten in diese Musikhall in Oklahoma City gehen? Zwei brave Studentinnen aus gutem Haus von der Universität von Oklahoma mischen sich unters Volk und haben ihren Spaß mit primitiven Cowboys, ich glaube, so hast du dich ausgedrückt.”
    Megans Wangen röteten sich, aber trotzig hob sie das Kinn.
    „Okay. Meine Meinung von Cowboys war vielleicht nicht gerade die beste, aber ich habe mich getäuscht, nicht wahr? Die Cowboys, denen wir an dem Abend begegneten, haben uns mit mehr Respekt behandelt, als unsere männlichen Kommilitonen das jemals taten, oder etwa nicht?” Sie wartete keine Antwort ab, sondern sprach weiter. „Sie haben sich wie Gentlemen benommen und uns wie Ladys behandelt. Außerdem hatten wir jede Menge Spaß, weißt du noch?”
    „Ja”, gab Rena zu und nickte. „Wir hatten ganz bestimmt Spaß. Aber ich habe für den Spaß bezahlt, den ich in dieser Nacht hatte.”
    Rena seufzte. Sie war es müde, mit ihrer Freundin zu streiten. „Sieh mal, Megan”, sagte sie und hoffte, sie würde sie verstehen. „Ich weiß, es wirkt unüberlegt und unvernünftig, wenn ich Clayton verlasse. Vielleicht ist es sogar wirklich ein Fehler”, gestand sie zögernd. „Aber ich habe in den letzten paar Monaten viel nachgedacht - nicht nur über meine Beziehung zu Clayton, sondern auch über mich. Mir sind dabei einige Dinge über mich klar geworden, die mir nicht besonders gefallen.” Sie strich sich eine Strähne zurück.
    „Jahrelang hatte ich meinen Eltern erlaubt, mein Leben zu kontrollieren, hatte mein Glück von ihrer Billigung abhängig gemacht. Als ich Clayton heiratete, habe ich die Verantwortung für mein Glück dann einfach auf ihn übertragen. Dass ich nun nicht glücklich geworden bin, werfe ich ihm nicht vor”, sagte sie rasch, als Megan Anstalten machte, ihr zu widersprechen.
    „Jedenfalls nicht sehr. Allerdings glaube ich, die Dinge lägen jetzt anders, wenn Clayton bereit gewesen wäre, mir mehr ein Ehemann und den Kindern mehr ein Vater zu sein. Wenn er uns nur ein wenig stärker geliebt und uns diese Liebe gezeigt hätte, wäre alles vielleicht anders geworden. Aber mir wurde klar, dass sich nichts daran ändern wird, wenn ich die Dinge nicht selbst in die Hand nehme.”
    „Meinst du wirklich, es ist die Lösung für deine Probleme, wenn du Clayton

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