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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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gar nicht, dass Dare an dem Tag dort gewesen war. »Ich war auch auf besagter Party, verdammt«, würgte er mühsam hervor. »Ich habe alles gesehen … und nichts unternommen.«
    Schmerz und Scham erfassten ihn und beutelten ihn wie ein Hurrikan. »Seither lebe ich mit dieser Schuld.«
    »Glaubst du etwa, ich nicht?« Brian erhob sich und begann, zwischen Bett und Wand auf und ab zu gehen wie ein eingesperrtes Tier. »Seit diesem Tag laufe ich jeden Tag vor dem davon, was ich getan habe. Und was meine Eltern vertuscht haben.«
    »Du hast es doch selbst zugelassen«, erinnerte Dare ihn, und er fragte sich, wo zum Teufel der Zorn abgeblieben war, den er so lange verspürt hatte. Er hatte sich verflüchtigt. Wenn er dieses Wrack von einem Mann betrachtete, dann empfand er nur Mitleid.
    Brian gab keine Antwort.
    »Und, hat dir die Sauferei geholfen, es zu vergessen?« Brian hob den Kopf und sah ihn mit verzweifelten Augen an. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Und das Glücksspiel? Hat dir das etwas genützt? Oder das Geld aus der Firma, für die deine Schwester so hart arbeitet?«
    »Was?« Brian riss konsterniert die Augen auf. »Liza weiß Bescheid ?«, stieß er entsetzt hervor.
    Dare nickte. »Und sie liebt dich trotzdem. Warum, ist mir auch schleierhaft.«
    Brian sank auf das Bett. Er zitterte am ganzen Körper. »Es war schon schlimm genug, dass sie erfahren hat, dass ich Mikey Biggs Geld schulde. Und dass er mit ihr Kontakt aufgenommen hat, um es zurückzubekommen …«
    Mit einem Schlag war die Wut, die Dare schon fast vermisst hatte, wieder da, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Er ging zu Brian, packte ihn am T-Shirt – an seinem eigenen T-Shirt – und zerrte ihn hoch. »Er hat nicht einfach bloß Kontakt aufgenommen, du Mistkerl. Sein Handlanger hat Liza bedroht und ihr wehgetan! Sie hatte einen Bluterguss am Handgelenk …«
    Brian jaulte auf, und Dare brach erstaunt ab und hörte auf, ihn zu schütteln, denn Brian hatte angefangen zu weinen. Von wegen weinen.
    Dieser Jammerlappen heulte wie ein Baby.
    »Elender Hurensohn.« Dare ließ ihn los, und Brian plumpste auf das Bett.
    Damit hatte Dare nun nicht gerechnet. Er hatte eine handfeste Auseinandersetzung erwartet, hatte sich irgendwie sogar darauf gefreut. Doch dieser schluchzende, gebrochene Mann war gar nicht in der Lage, sich zur Wehr zu setzen. Er brauchte Hilfe.
    In diesem Augenblick konnte Dare zum ersten Mal nachvollziehen, warum Liza ihrem Bruder immer wieder half, ihn unterstützte und sich um ihn kümmerte. Brian McKnight war unfähig, für sich selbst zu sorgen.
    »Hey.« Dare schüttelte ihn an der Schulter. »Deine Schwester plündert gerade ihr Sparbuch, damit sie deine Schulden bezahlen kann. Diese Mikey-Type wird das Geld heute bei ihr in der Firma abholen.« Dare hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als dabei zu sein, aber Cara hatte damit gedroht, ihn zu kastrieren, falls er sich dem Gebäude auch nur näherte.
    Liza musste das allein durchziehen, hatte Cara ihm erklärt. Also musste sich Dare etwas anderes einfallen lassen, um ihr zu beweisen, dass er nicht das gemeine Aas war, als das er sich neulich präsentiert hatte. Deshalb war er hier. Er wollte etwas tun, um Liza zu signalisieren, dass er sie akzeptierte – samt ihrer Familie. Ihren Bruder mit eingeschlossen. Er wollte ihr beweisen, dass er die Vergangenheit ein für alle Mal hinter sich lassen konnte.
    Und er hatte es verdammt noch mal auch sich selbst beweisen müssen. Und er hatte es geschafft. Jetzt wusste er, dass er die Vergangenheit loslassen konnte. Denn er hatte erkannt, dass er Brian all die Jahre über nur deshalb so abgrundtief gehasst hatte, damit sich sein Hass nicht gegen sich selbst richtete. Aber letztendlich war Hass auch kein geeigneteres Mittel als Alkohohl, um mit der Vergangenheit abzuschließen. Man konnte die Zeit nun einmal nicht zurückdrehen. Dare hatte aus seinem Leben das Bestmögliche gemacht. Das war ihm jetzt sonnenklar.
    »Liza war immer für mich da«, sagte Brian mit trübem Blick.
    Obwohl es ihm widerstrebte, nickte Dare und erwiderte: »Aber sie hat erzählt, dass du auch für sie da warst. Dass du die Schuld für eine zerbrochene Lampe auf dich genommen hast, nachdem ihr Freund sie geschlagen hatte.«
    »Ach, das war ein Kinderspiel, eine Flasche Wodka zu kippen und meine Eltern davon zu überzeugen, dass ich es war. Mit mir waren sie nie so streng wie mit Liza.«
    Tja, und das kommt dann dabei raus, dachte Dare.
    »Ich würde

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