Ich will ja nur dich!
hat er mich gefragt, ob ich mich von ihm hierherfahren lassen will oder nicht. Ich hatte fünf Minuten Bedenkzeit.«
Liza blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten. »Und du bist mitgekommen.«
»Er hat mir ziemlich nachdrücklich erklärt, dass ich es nicht für dich, sondern für mich selbst tun soll. Aber ich muss dir sagen, der Mann liebt dich, Liza Lou.«
Sie schüttelte heftig den Kopf. Sie wollte es nicht hören, wollte sich nie wieder irgendwelchen Fantasien hingeben. »Dare hat Schuldgefühle wegen Stuart Rossman. Er lebt nur dafür, jetzt das Richtige zu tun. Dir zu helfen war seine Art sicherzustellen, dass er sich mir gegenüber korrekt verhält. Das ist alles.«
»Hey. Ich bin doch hier derjenige von uns beiden, der die Augen vor der Realität verschließt, nicht du.« Brian hob Lizas Kinn an. »Es ist kein Geheimnis, dass ich Polizisten hasse, oder?«
Sie lächelte matt. »Nein.«
»Und ich sage dir, der Kerl ist in Ordnung. Er liebt dich. Er hat es mir selbst gesagt.«
»Aber …«
»Kein Aber. Du wirst jemanden brauchen, der für dich da ist, solange ich hier drinnen bin.«
Sie legte ihm eine Hand auf die Wange. »Ich schaffe das schon. Ich war doch seit jeher auf mich gestellt.« Doch in ihrem Kopf drehte sich alles. Dare hatte Brian nicht nur aufgestöbert, er hatte sich auch um ihn gekümmert.
Um seinetwillen? Oder hatten Dares Gefühle für sie ihn dazu bewogen, wie Brian annahm? Doch selbst wenn sie sich gestattete, den Worten ihres Bruders Glauben zu schenken, dann bedeutete die Tatsache, dass Dare sie liebte – und bei diesem Gedanken begann ihr Herz schneller zu schlagen – noch lange nicht, dass er akzeptieren konnte, wer und was ihr Bruder war.
Wenn Liza abends im Bett die Augen schloss, dann hörte sie Dares harte Worte, hörte den Ärger und den Hass in seiner Stimme. Liebe? Wohl kaum , dachte sie. Aber sie kannte ihn, und sie ging davon aus, dass er sich inzwischen Vorwürfe machte, weil er seinen Zorn an ihr ausgelassen hatte. Diese Vermutung hatte ja auch Cara schon geäußert. Liza konnte ihm zwar verzeihen, aber mehr erwartete sie nicht von ihm.
»Wie lange bleibst du hier?«, fragte sie Brian.
»Keine Ahnung. Zuerst checken sie mich durch, dann werden die Behandlungspläne ausgearbeitet. Ich habe auf allen Formularen deinen Namen angegeben. Wenn du anrufst, erhältst du alle Informationen, die du haben willst oder brauchst.« Er atmete tief durch. »Ich werde mein Bestes geben, Liza Lou.«
Sie lächelte. »Das sollten wir alle tun.« Das war es, was sie tun musste . Sobald sie dieses Gebäude verlassen hatte, würde sie die gleichen Kräfte mobilisieren, die ihr Bruder an den Tag gelegt hatte, und ihr Leben weiterleben. Und nun sah die Zukunft schon bedeutend rosiger aus als noch vor ein paar Stunden.
»Wie willst du das eigentlich alles bezahlen?«, fragte sie und sah sich um. Es handelte sich zweifellos um eine ziemlich teure Einrichtung. »Ich kann …«
»Nein«, unterbrach er sie abrupt. »Entschuldige. Nein, danke. Du hast genug für mich getan. Ich habe Mom und Dad angerufen. Sie werden die Kosten übernehmen.«
Liza schnappte nach Luft. »Wow. Okay.«
»Sie werden dir einen Scheck über die fünfzigtausend Dollar schicken, die du für mich ausgelegt hast. Falls es der Polizei gelingt, Mikey Biggs das Geld wieder abzunehmen, kannst du es ihnen zurückzahlen. Und wenn nicht, dann zerbrich dir deswegen nicht den Kopf.«
Sie musste wohl träumen. »Brian …«
»Ich habe ihnen alles erzählt. Was ich getan habe, dass ich Firmengelder unterschlagen habe, dass ich dich in Gefahr gebracht und dich verletzt habe. Und bevor du fragst: Es spielt keine Rolle, was sie davon halten oder wie sie darüber denken. Sie sind, wie sie sind.«
Liza nickte.
Brian berührte ihre Hand. »Mit anderen Worten, als deine Eltern haben sie versagt, aber sie tun, worum ich sie gebeten habe. Und du wirst ihren Scheck annehmen und einlösen. Tu es für mich.«
Liza blinzelte, konnte die Tränen aber nicht mehr zurückhalten. »Ich liebe dich, Brian.«
»Ich dich auch.«
»Dann komm bald wieder auf die Beine, ja?« Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihn an sich.
»Du wirst mich eine Zeit lang nicht besuchen können«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie nickte mit einem Kloß im Hals. »Aber ich kann jederzeit anrufen und fragen, wie es dir geht? Man wird mich auf dem Laufenden halten?«
»Das verspreche ich dir.«
Dann ging er, und obwohl es ihr nicht leichtfiel, ließ sie
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