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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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»Vor einem Jahr hätte Nash mir die Schuld daran gegeben, was mit Tess passiert ist. Wahrscheinlich hätte er mich sogar wieder geschlagen.« Er rieb sich das Kinn. Er schien sich noch lebhaft an die Konfrontation zu erinnern. »Aber du warst kompromissbereit. Du hast mir als Erster eine zweite Chance gegeben.«
    Dare nickte. Das hatte er.
    »Vielleicht, weil du wusstest, wie es ist, wenn man einen Fehler gemacht hat.«
    Dare musste gegen seinen Willen grinsen. »Seit wann bist du so clever?«
    »Ich habe viele Jahr damit zugebracht, mir Vorwürfe zu machen«, stellte Ethan fest.
    Dare musterte ihn überrascht. Damals war Ethan praktisch ein Fremder für ihn gewesen, und jetzt verband ihn eine besondere Nähe mit ihm. »Wie bist du darüber hinweggekommen?«, fragte er.
    Denn genau wie Dare würde auch Ethan sein Leben lang mit seinen Schuldgefühlen kämpfen, seit er mit achtzehn Jahren verhaftet worden war und ihre Eltern auf dem Weg zum Gefängnis, wo sie ihn auf Kaution hatten freibekommen wollen, durch einen Autounfall ums Leben gekommen waren. Und statt sich danach um seine Brüder zu kümmern, hatte Ethan sich einfach aus dem Staub gemacht und war zehn lange Jahre untergetaucht. Wenn also jemand über Reue und Fehler Bescheid wusste, dann er.
    Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Dare an. »Einfach war es nicht. Die Army hat geholfen. Ich war in dieser Zeit sogar eine Weile in Therapie. Keine Ahnung, ob das etwas genützt hat oder nicht, aber die Disziplin und die Vorschriften haben mich gelehrt, was es heißt, ein Mann zu sein und zu seiner Verantwortung zu stehen.«
    Das konnte Dare nachvollziehen. »Polizist zu sein hat mich dasselbe gelehrt.« Er überlegte. »Aber allmählich wird mir klar, dass es bloß eine Veränderung an der Oberflächliche bewirkt hat.«
    »Weil du dir selbst noch immer nicht verziehen hast. Du kannst noch so viele gute Taten tun, davon wird Stuart Rossman auch nicht wieder lebendig. Aber die Schuld für seinen Tod liegt nicht allein bei dir.«
    Dare senkte den Blick und betrachtete eingehend seine Hände, während er über die Worte seines Bruders nachdachte. Nein, er hatte sich nicht verziehen. Im Gegenteil, er hatte sich selbst zerfleischt, hatte so viel Selbsthass in sich aufgestaut, dass es für zehn Leben gereicht hätte. Genützt hatte es rein gar nichts. Ein junger Mensch war gestorben. Aber Dare war noch hier, und er hatte versucht, Buße zu tun, hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um etwas aus seinem Leben zu machen. Brian McKnight dagegen hatte bloß Atemluft verschwendet und seinen Mitmenschen geschadet, und Dare hasste und verachtete ihn dafür. So sehr, dass er, als er schließlich explodiert war, den einzigen Menschen in seinem Leben verletzt hatte, der ihm wirklich wichtig war.
    Fakt war: Was geschehen war, ließ sich nicht ungeschehen machen. Ganz egal wie er sein Leben lebte, es würde die Vergangenheit nicht ändern. Niemals. Aber eines war gewiss: Wenn er weiter an seinem Hass und seiner Wut festhielt, würde er damit womöglich seine Zukunft ruinieren.
    »Ich muss den ganzen Scheiß irgendwie hinter mir lassen.« Dare fuhr sich frustriert mit der Hand durchs Haar.
    »Ich schätze, das zuzugeben ist schon mal der erste Schritt.«
    Dare lachte auf. »Ach ja? Und was ist der zweite?«
    Ethan zuckte die Achseln. »Du wirst schon dahinterkommen.«
    Ja, wahrscheinlich würde er das. Und vielleicht würde ihm Liza sogar verzeihen. Die Frage war nur, ob sie ihm je wieder vertrauen würde.
    Liza war das ganze Wochenende über mit dem Zeichnen von Entwürfen und diversen anderen Arbeiten beschäftigt gewesen. Sie hatte Faith angerufen, um sich nach Tess zu erkundigen und erfahren, dass die Kleine zum Glück das Schlimmste hinter sich hatte und auf dem Weg der Besserung war. Faith hatte weder Dare noch die Szene am Freitagabend erwähnt, und Liza hatte es ebenfalls nicht zur Sprache gebracht. Bislang hatte Dare nichts von sich hören lassen, dabei war es schon Montag früh.
    Sie verdrängte den schmerzhaften Gedanken und rief zum x-ten Mal ihren Bruder an. Diesmal war die Mailbox voll. Natürlich hatte er nicht zurückgerufen, aber das war auch nicht weiter verwunderlich. Trotzdem hatte sie gehofft, Brian würde sich melden, seinen Mann stehen, das Geld bringen oder ihr zeigen, dass er um ihre Sicherheit besorgt war. Irgendetwas.
    Er hatte nichts dergleichen getan.
    Also war sie wie gewöhnlich auf sich gestellt.
    Sie ging mit Cara

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