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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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ihn ziehen und sah ihm nach. Vor der Tür wurde er von einer Frau – vermutlich einer Pflegerin – erwartet und auf sein Zimmer gebracht.
    Ihre Brust schmerzte, ihre Augen brannten, und sie hoffte und betete, dass er die nötige Kraft aufbrachte, um den Entzug durchzustehen und danach trocken zu bleiben. Die Zeit würde es weisen. Aber zumindest war nun endlich – völlig unerwartet – der erste Schritt getan. Ein großer, wichtiger Schritt, für den sie Dare zu Dank verpflichtet war.
    Als Liza aus dem Rehazentrum in die schwüle Sommernacht hinaustrat und durch die Dunkelheit zu ihrem Auto ging, empfand sie nicht nur Erleichterung, was ihren Bruder anging, sondern auch Entschlossenheit, was ihr eigenes Leben betraf.
    Sie mochte wieder so allein sein, wie sie es zuvor gewesen war, aber sie war nicht mehr derselbe Mensch wie noch vor ein paar Wochen. Eine kurze Bestandsaufnahme ihres Lebens ergab: Ihren Bruder würde sie vermissen. Ja, Brian hatte getrunken und ständig Ärger gemacht, aber er war ein Teil ihrer Welt gewesen, der einzige Mensch, dem sie sich wirklich verbunden fühlte. Mit ihren sogenannten Freundinnen in New York hatte sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesprochen. Sie hatten keine Ahnung, was in ihrem Leben vor sich ging. Wie konnte sie sie überhaupt noch als Freundinnen bezeichnen, sich mit dieser Art von Freundschaft begnügen?
    Sie konnte es nicht. Seit sie Dares Freunde und seine Familie kannte, wusste sie, wie toll es sich anfühlte, wenn man Menschen an sich heranließ und ihnen nahe war. Faith und Kelly waren gut zu ihr gewesen, und obwohl sie zu Dares Welt gehörten, hatte Liza keine Veranlassung zu glauben, dass sie sich von ihr abwenden würden, nur weil sie nicht mehr mit Dare zusammen war.
    Das unsichere kleine Mädchen in Liza fragte sich, ob sie sich nur um sie gekümmert und sich mit ihr abgegeben hatten, um Dare einen Gefallen zu tun. Doch die erwachsene Liza weigerte sich, das zu glauben, und beschloss, ihren Selbstzweifeln und ihrem Selbstmitleid endgültig einen Riegel vorzuschieben. Faith und Kelly waren schließlich nicht ihre Eltern, die ihr stets das Gefühl gaben, wertlos und unzulänglich zu sein.
    Trotzdem spürte sie schon wieder Tränen in sich aufsteigen. Nein. Sie hatte in letzter Zeit genug geweint. Sie öffnete ihre Tasche, entnahm ihr ein Taschentuch, um sich die Augen zu trocknen, dann kramte sie ihren Autoschlüssel hervor und drückte auf den Türöffner-Knopf.
    Das Auto gab den üblichen Piepston von sich, die Scheinwerfer blinkten auf, und als Liza den Kopf hob, blickte sie geradewegs in Dares dunkle Augen.
    Er stand an ihr Auto gelehnt da und wirkte so attraktiv, selbstbewusst und sexy wie eh und je.
    »Hey.« Er hob die Hand zum Gruß.
    »Hi«, begrüßte sie ihn überrascht.
    Er sah zum Anbeißen aus in den verwaschenen Jeans und dem hellblauen T-Shirt, in dem seine Armmuskeln wunderbar zur Geltung kamen. Liza schluckte schwer und versuchte, ihn nicht anzustarren. Dabei hätte sie sich am liebsten auf der Stelle in seine Arme gekuschelt und ihn nie mehr losgelassen.
    Stattdessen wartete sie ab, genau wie er. Verlegenheit machte sich zwischen ihnen breit. Nicht die traurige, verzweifelte Beklommenheit der Tage nach Brians Anruf vor ein paar Tagen. Auch der Zorn, der ihre letzte Begegnung überschattete, war verraucht. Was blieb, war ein gewisses Unbehagen – sie wussten nicht, was sie tun oder sagen sollten. Das hatte es zwischen ihnen noch nie gegeben.
    Liza beschloss, die Initiative zu ergreifen. »Ich weiß nicht, wie ich dir für das danken soll, was du für Brian getan hast – dafür, dass du ihn hierhergebracht hast«, sagte sie mit belegter Stimme und schüttelte den Kopf, weil sie es noch immer nicht fassen konnte.
    Dare drückte sich vom Auto ab, ohne sie aus den Augen zu lassen, blieb aber weiterhin außer Reichweite. Liza konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.
    »Es war seine Entscheidung.«
    Sie nickte zustimmend. »Trotzdem, ohne dich wäre er nicht hier. Also danke.«
    Dare senkte das Haupt. »Gern geschehen.«
    Sie biss sich auf die Innenseite der Wange und rang mit sich. Wie weit sollte sie gehen? Dann dachte sie: Ach, was soll’s . Sie konnte ebenso gut gleich versuchen herauszufinden, was sie wissen wollte. Dann hatte sie zumindest ein paar Antworten auf die Fragen, die sie in den langen, einsamen Tagen und Nächten, die vor ihr lagen, zweifellos beschäftigen würden.
    Sie ballte die Fäuste und sah ihn an. »Warum hast du

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