Ich will ja nur dich!
sein, wenn ich will.«
Er zwinkerte ihr zu, und sie seufzte. »Du bist der reinste Bulldozer«, antwortete sie schmunzelnd. »Aber hinter deinem Charme steckte mindestens genauso viel Kummer wie bei mir.«
»Du bist der einzige Mensch, der das sofort erkannt hat.« Ein weiterer Grund dafür, dass sie perfekt zueinanderpassten. Aber sie hatte noch nicht auf seine Liebeserklärung reagiert, und er wollte die Sache nicht einfach so auf sich beruhen lassen. »Also, wie sieht es aus? Muss ich mir jetzt wirklich eine eigene Wohnung kaufen und allein darin leben und all meine Fehler bereuen? Oder wirst du …«
»Ich liebe dich auch, Dare Barron.« Sie küsste ihn leidenschaftlich, aber viel zu kurz. »Als ich vorhin die Klinik verließ, dachte ich bei mir, wenn Brian die Kraft aufbringt, nach vorne zu blicken, dann sollte ich mir ein Beispiel an ihm nehmen. Aber ich hatte nicht den Mut, an uns zu glauben. Ich dachte, du hast Brian nur geholfen, weil das eben deine Art ist – weil du dir vorgenommen hast, deinen Mitmenschen zu helfen.«
Dare schüttelte den Kopf. »Der einzige Mensch, an den ich im Moment denken und für den ich sorgen will, bist du. Ich liebe dich, Baby, und ich werde dich nie wieder verletzen.«
Sie schlang ihm breit lächelnd die Arme um den Hals. »Sieh dich vor. Ich werde dich beim Wort nehmen.«
»Das hoffe ich doch.«
»Weißt du, worauf ich jetzt Lust hätte?«, fragte sie.
»Sag es mir.« Er würde ihr jeden Wunsch erfüllen. Wenn sie lächelte, ging für ihn die Sonne auf.
»Ich möchte nach Hause fahren, mich ins Bett kuscheln und einfach nur schlafen.«
Er gluckste in Anbetracht dieser simplen Bitte. »Klingt gut, solange ich neben dir im Bett liegen darf.«
»Komm mit mir nach Hause«, wisperte sie. »Vergiss die Wohnungssuche und zieh bei mir ein.« Sie betrachtete ihn mit großen, erwartungsvollen Augen.
»Na gut, aber nur weil du mich so nett darum gebeten hast.«
Sie lachte und küsste ihn so lange, dass er sich fragte, ob sie es wohl heute noch schaffen würden, nach Serendipity zurückzufahren. Nicht dass er sich daran störte. Er konnte überall glücklich werden, solange Liza bei ihm war.
Epilog
Die Villa auf dem Hügel war der ideale Veranstaltungsort für die größte Benefizgala in der Geschichte von Serendipity. Faith hatte sich mit ihrem Wunsch durchgesetzt, und sobald die Stadtbewohner Wind davon bekommen hatten, dass die Spendengelder dem Jugendzentrum zugutekommen würden, wollten plötzlich alle dabei sein, ganz gleich, ob arm oder reich. Dazu trug sicherlich auch die Tatsache bei, dass das Spendenkomitee darauf bestanden hatte, den Eintrittspreis zu senken. Schließlich hatte man einen Batzen Geld sparen können, weil die Raummiete für die Veranstaltung entfiel.
Gott, Ethan liebte seine Frau und ihre brillanten Ideen. Aber der Rest der Familie war auch nicht ohne, dachte er mit einem gewissen Anflug von Stolz.
In seinem Haus, das ihm vor einem Jahr noch leer und kalt vorgekommen war, wimmelte es heute nur so von Menschen. Eigentlich hatte er keine große Lust verspürt, Gastgeber dieser Veranstaltung zu sein, aber Faith strahlte vor Glück, weil er klein beigegeben hatte, und das war ihm Belohnung genug.
Er drehte sich um, und da sah er seine Frau auch schon die geschwungene Treppe herunterschweben. Sie trug ein asymmetrisches royalblaues Kleid im griechischen Stil, das an einer Schulter von einer silbernen Spange zusammengehalten wurde. Es war so geschnitten, dass der weich fließende Stoff über ihre sanften Rundungen fiel und ihr Bäuchlein weder kaschierte noch allzu deutlich zur Schau stellte. Faith war jetzt ungefähr im dritten Monat schwanger. Vor ein paar Tagen hatten sie die Familie eingeweiht, ansonsten wusste bislang noch niemand davon.
Aber heute Abend wollten sie es offiziell bekannt geben.
Ethan wurde Vater. Wer hätte das gedacht? Ganz sicher nicht der Ethan Barron, der vor zehn Jahren auf seinem Motorrad aus der Stadt geflüchtet war. Aber auch nicht der Ethan Barron, der im Vorjahr nach Serendipity zurückgekehrt war.
Wie dem auch sei, er war verdammt dankbar dafür.
Faith trat zu ihm und ergriff seine Hand. »Habe ich mich schon bei dir bedankt?«
Er sah ihr in die wunderschönen blauen Augen. »Für das hier?«, sagte er mit einer weit ausholenden Handbewegung.
Sie lächelte. »Okay, dafür auch. Aber in erster Linie für alles andere. Seit ich dich habe, ist mein Leben komplett.«
Er grinste. »Genau dasselbe könnte ich von dir
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