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Ich würde dich so gerne kuessen

Ich würde dich so gerne kuessen

Titel: Ich würde dich so gerne kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrycja Spychalski
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bleiben stehen. One, two, three, four … das erste Lied, etwas Schnelles. Boom, boom, boom, boom. Baby, baby. Oh yeah.
    Ich setze mich im Schneidersitz auf den Boden, öffne das Ginger Ale, nippe daran und trommle mit der Hand den Rhythmus zur Musik auf meinen Oberschenkel. Schon wieder diese alte Musik. Blues. Rock. Hippie-Zeug. Ich bin erstaunt, wie viele Leute davon begeistert sind. Das erste Kleingeld klimpert im Hut. Eine Frau setzt sich zu mir.
    »Darf ich?«
    Ich sehe sie fragend an. »Äh … na klar.«
    »Ich meine einen Schluck von deiner Limo.«
    »Oh. Klar. Ja.«
    Ich reiche ihr die Flasche.
    »Die sind super, die Jungs.«
    »Ja, ich seh die zum ersten Mal.« Ich lächle ihr höflich zu.
    »Bist du auch so ein Groupie?« Sie mustert mich skeptisch von oben bis unten.
    »Was meinst du damit?«
    »Na, guck dir mal diese ganzen Hühner hier an. Die schicken Ladys. Was glaubst du, wen die anhimmeln?«
    »Keine Ahnung.« Das ist natürlich eine Lüge.
    »Kennst du Jeffer schon lange?« Ihre Fragen sind direkt und klingen ein bisschen nach Vorwurf.
    »Nein, nicht besonders.« Meine Antworten sind dafür mehr als vage.
    »Also doch ein Groupie!« Sie lacht.
    »Und wer bist du?«
    »Kiki. Jeffer ist ein Freund von mir.« Sie denkt kurz nach. »Jeffer ist ein Freund von allen.«
    »Oh, verstehe.«
    »Ich hab ihm mal einen Batzen Geld geliehen, deshalb bin ich wohl in die Riege der besonderen Freunde aufgestiegen.«
    »Und was versprichst du dir davon?« Wenn sie dreist fragen darf, dann darf ich das ja wohl auch.
    »Nichts weiter, Jeffer ist einfach ein netter Junge. Ich könnte seine Mutter sein. Irgendwie hab ich ihn gern, aber man sollte ihn nicht zu sehr ins Herz schließen.«
    »Danke für den Hinweis.« Ich weiß nicht, ob ich sie nett finden soll oder nicht.
    Mittlerweile hat sich eine Menschentraube um die Musiker gebildet. Einige schunkeln, andere machen Fotos mit ihren Handys. Einer brüllt: »Ey, Berlin ist ja so was von Hammer, Mann!«
    Die Stimmung ist gut. Jeffer konzentriert sich auf sein Gitarrenspiel. Er sieht wirklich gut aus, und man merkt, dass er das auch weiß. Trotzdem ignoriert er die schmachtenden Blicke der Mädels und widmet sich ganz der Musik. Seine schmachtenden Blicke gelten der Gitarre. Er ist ernst, konzentriert, nach innen gewandt und trotzdem strahlt er nach außen. Das kann nicht jeder.
    Kiki gibt mir mein Ginger Ale zurück und bietet mir als Dankeschön eine Zigarette an.
    »Ich habe mal Fotos von den Jungs gemacht. In einer alten Lagerhalle. Wir hatten Bier dabei und kalte Pizza und den ganzen Nachmittag Zeit. Das war großartig, die Jungs einfach mal für sich zu haben«, schwärmt sie.
    »Könnte ich sie sehen?«
    »Die Fotos?«
    »Wenn ich darf.« Habe ich mich jetzt zu sehr aus dem Fenster gelehnt?
    »Sehen wir uns denn wieder?« Sie schaut verdutzt.
    »Ich weiß nicht, beim nächsten Konzert vielleicht.«
    »Ich kann dich wirklich nur warnen. Jeffer hat schon viele Mädchen zu seinen Konzerten mitgebracht. Siehst du die drei da, die mit den Stiefeln? Mit allen war er zusammen. Gleichzeitig.«
    »Damit hab ich nichts zu tun.«
    »Weil du denkst, bei dir wäre das was anderes. Du denkst, du wärst etwas Besonderes.«
    Ich fühle mich langsam genervt von Kikis Unterstellungen. »Weißt du was, ich muss mal pinkeln.«
    Ich überquere die Straße und verschwinde in dem kleinen Park gleich neben der Brücke. Ich pinkle hinter einen Baum und setze mich dann auf eine Parkbank, zünde mir Kikis Zigarette an. Vielleicht meint sie es nett, wahrscheinlicher aber ist, dass sie in Jeffer verliebt ist, obwohl sie seine Mutter sein könnte, und mich von ihm fernhalten will. Ich denke nicht, dass ich etwas Besonderes bin, jedenfalls nicht mehr, als alle es von sich glauben. Ich bin hier nur zufällig reingeraten, aber wenn es schon so losgeht, kann ich mich ja noch auf einiges gefasst machen. Frauen machen sich untereinander die meisten Probleme. Darauf kann ich gut verzichten.
    Ich hole mir am Dönerstand eine türkische Pizza und geselle mich dann wieder zu der immer größer werdenden Menschenmenge. Kiki ist nicht mehr zu sehen. Ich hole meine Kamera aus der Tasche und schieße ein paar Fotos. Jeffer sieht zu mir herüber und lächelt. Ich lächle zurück. Plötzlich hört man Sirenen.
    »Verdammt, die Bullerei!«, ruft einer der Musiker, und die anderen packen eilig ihre Instrumente ein.
    Die Menschenmenge protestiert: »Ey, was ist das denn jetzt?«, »Das ist doch kein Rock

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