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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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ihn Ecke Sepulveda abgesetzt, und er war auf der Suche nach dem Laden zwei Blocks zurückgelaufen, an einem Trupp Behelmter vorbei, die das Fundament für eine Palme gossen. Rydell überlegte, ob es auf dem Ventura Boulevard vor dem Virus echte gegeben hatte; die Ersatzbäume waren inzwischen so beliebt, dass die Leute sie überall einsetzen wollten.
    Der Ventura war eine jener Straßen von Los Angeles, die einfach nie aufhörten. Er wusste, dass er mit Gunhead unzählige Male am Nightmare Folk Art vorbeigefahren sein musste, aber diese Straßen sahen völlig anders aus, wenn man zu Fuß auf ihnen unterwegs war. Erstens war man weitgehend allein, und dann konnte man auch sehen, wie rissig und verstaubt viele der Häuser waren. Leere Räume hinter
schmutzigem Glas, mit einem vergilbenden Haufen von Postwurfmüll auf dem Boden drinnen und vielleicht einer Pfütze, bei der es sich nicht um Regenwasser handeln konnte, so dass man sich fragte, was es war. Erst kamen ein paar solcher Häuser, dann ein Laden, in dem es Sonnenbrillen gab, die sechsmal so teuer waren wie die Miete, die Rydell für seine Hälfte des Zimmers in Mar Vista zahlte. In dem Laden mit den Sonnenbrillen gab es bestimmt einen Wachmann, der auf den Summer drückte, wenn man reinwollte.
    Nightmare Folk Art war auch von der Sorte. Der Laden klemmte zwischen einem völlig toten Hairweaving-Geschäft und einer dahinsiechenden Immobilienagentur, die nebenbei Versicherungen verkaufte. NIGHTMARE FOLK ART — SOUTHERN GOTHIC — die Buchstaben handgemalt, plump und haarig, wie Moskitobeine in einem Comic, Weiß auf Schwarz. Aber ein paar teure Wagen draußen vor der Tür: ein silbergrauer Range Rover, der an einen auf Show rausgeputzten Gunhead erinnerte, und einer dieser antiken kleinen Porsche-Zweisitzer, die in Rydells Augen immer so aussahen, als ob der Aufziehschlüssel rausgefallen wäre. Er machte einen weiten Bogen um den Porsche; solche Wagen hatten oft hypersensitive (und manchmal auch hyperaggressive) Anti-Diebstahl-Systeme.
    Da war ein Privatcop, der ihn durch das Panzerglas der Tür hindurch ansah; nicht von IntenSecure, sondern von irgendeiner kleinen Firma. Rydell hatte sich eine gebügelte Khakihose von Kevin geliehen. Sie spannte ein bisschen um die Taille, aber sie schlug die orangefarbenen Shorts um Längen. Er hatte ein schwarzes IntenSecure-Uniformhemd an, von dem die Aufnäher abgerissen waren, seinen Stetson und seine Kampfstiefel. Er war nicht sicher, ob Schwarz wirklich zu Khaki passte. Er drückte auf den Knopf. Der Privatcop ließ ihn herein.
    »Ich bin mit Justine Cooper verabredet«, erklärte er und nahm seine Sonnenbrille ab.

    »Die hat grade ’nen Kunden«, gab der Privatcop zurück. Er sah aus, als ob er um die dreißig und auf einer Farm in Kansas oder sonst wo besser aufgehoben wäre. Rydell schaute hinüber und sah eine dünne Frau mit schwarzen Haaren im Gespräch mit einem dicken Mann, der überhaupt keine Haare hatte. Sie schien ihm etwas verkaufen zu wollen.
    »Ich warte«, sagte Rydell.
    Der Farmer antwortete nicht. Den Gesetzen dieses Staates zufolge durfte er außer der starken Betäubungspistole, die in einem abgenutzten Kunststoffhalfter steckte, keine Waffe tragen, aber er tat es wahrscheinlich trotzdem. Eins von diesen kleinen russischen Dingern mit aberwitzig überdimensioniertem Kaliber, die ursprünglich dazu gedacht waren, die Motorblocks von Panzern auszuschalten. Die Russen, die noch nie sonderlich viel Wert auf Sicherheit gelegt hatten, beherrschten den Markt für Handfeuerwaffen.
    Rydell schaute sich um. Er kam zu dem Schluss, dass die alte Apokalypse bei Nightmare Folk Art genau am richtigen Platz war. Diese Sorte Christen seien einfach ein erbärmlicher Haufen, hatte sein Vater immer behauptet. Da sei die Jahrtausendwende nun ohne nennenswerte Apokalypse vorbeigegangen, und trotzdem beteten sie immer noch ihre alte Leier runter. Sublett und seine Leute in ihrem Wohnwagen-Camp in Texas, die sich für Reverend Fallon alte Spielfilme anschauten – das hatte wenigstens noch einen gewissen Witz.
    Er blickte verstohlen zu der Frau hinüber und versuchte zu erkennen, was sie dem Dicken andrehen wollte, aber sie fing seinen Blick auf, und das war nicht gut. Deshalb ging er weiter in den Laden hinein und tat so, als ob er sich die Ware genauer anschauen würde. Es gab eine ganze Abteilung mit diesen widerlich aussehenden, spinnenartigen Kranzdingern hinter Glas in verschossenen Goldrahmen.
Die Kränze sahen

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