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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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hatte, als er Sie schlug.«
    »Sie haben ihn mit irgendwas niedergestochen«, sagte Rydell.
    »Ja. Das war unter den gegebenen Umständen die eleganteste Lösung. Sein ungewöhnliches Schwerezentrum ermöglichte es, ihm das Rückenmark zu durchtrennen, ohne dabei die Wirbel selbst zu berühren.« Das in einem Ton, wie jemand vielleicht die Entdeckung einer neuen, aber praktischen Busroute schildern würde.

    »Zeigen Sie’s mir.«
    Der Kopf des Mannes bewegte sich, nur ein winziges Stück. Ein vogelartiger Ruck. Licht blitzte auf, spiegelte sich in der runden Brille mit dem Goldrahmen. Er langte vorne in seinen offenen langen Mantel und brachte mit sehr eigenartiger, lässiger Anmut eine aufwärts gekrümmte Klinge mit beitelförmiger Spitze zum Vorschein. Das Ding hieß Tanto, wie Rydell wusste: die kurze Version eines japanischen Schwerts. Dasselbe Licht, das sich in den runden Gläsern gefangen hatte, blitzte jetzt kurz in einer haarfeinen, regenbogenfarbenen Linie am gebogenen Rand und der schrägen Spitze auf, und dann kehrte der Mann die Bewegung um, die das Messer zum Vorschein gebracht hatte. Es verschwand in dem Mantel, als hätte man ein Stück Band zurücklaufen lassen.
    Rydell fiel ein, dass man ihm beigebracht hatte, sich mit etwas, irgendetwas zu behelfen, wenn jemand mit einem Messer auf einen losging und man unbewaffnet war. Wenn man nichts anderes hatte, sollte man seine Jacke ausziehen und sie sich um Hände und Handgelenke wickeln, um diese zu schützen. Jetzt stellte er sich vor, wie er den Projektor in seinem Matchbeutel als eine Art Schild benutzte, um das Messer abzuwehren, das er gerade gesehen hatte, und das erschien ihm als ein derart hoffnungsloses Unterfangen, dass es ihm schon komisch vorkam.
    »Warum lächeln Sie?«, fragte der Mann.
    Rydell hörte auf zu lächeln. »Ich glaube, das könnte ich nicht erklären«, sagte er. »Wer sind Sie?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Ich bin Berry Rydell«, erklärte Rydell. »Sie haben mir da eben den Arsch gerettet.«
    »Aber die Rippe wohl nicht.«
    »Der Kerl hätte mich umbringen können.«
    »Nein«, sagte der Mann, »er hätte Sie nicht umgebracht. Er hätte Sie wehrlos gemacht, Sie an einen abgelegenen Ort
gebracht und gefoltert, um Informationen aus Ihnen herauszuholen. Dann hätte er Sie getötet.«
    »Tja«, sagte Rydell, dem der nüchterne Ton des Mannes nicht ganz geheuer war, »danke.«
    »Gern geschehen«, antwortete der Mann sehr ernst und ohne jeden Anflug von Ironie.
    »Also«, sagte Rydell, » warum haben Sie das getan – ihn erledigt?«
    »Weil es nötig war, um die Bewegung zu vollenden.«
    »Versteh ich nicht«, meinte Rydell.
    »Es war nötig«, wiederholte der Mann. »Heute Nacht sind eine ganze Reihe dieser Männer auf der Suche nach Ihnen. Ich weiß nicht genau, wie viele. Sie sind Söldner.«
    »Haben Sie letzte Nacht noch jemand umgebracht? Da hinten, wo diese Flecken aus getrocknetem Blut und Kil’Z sind?«
    »Ja«, sagte der Mann.
    »Und bin ich bei Ihnen weniger in Gefahr als bei diesen Typen, die Söldner sind, wie Sie sagen?«
    »Ich glaube schon, ja«, sagte der Mann mit gerunzelter Stirn, als nähme er die Frage sehr ernst.
    »Haben Sie in den letzten achtundvierzig Stunden sonst noch wen getötet?«
    »Nein.«
    »Na, dann bleibe ich bei Ihnen, glaube ich. Jedenfalls werde ich garantiert nicht versuchen, gegen Sie zu kämpfen.«
    »Das ist klug«, sagte der Mann.
    »Ich glaube, ich könnte auch nicht schnell und nicht weit genug weglaufen, mit dieser Rippe.«
    »Das ist wahr.«
    »Und was machen wir nun?« Rydell zuckte die Achseln und bereute es sofort; sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse des Schmerzes.
    »Wir verlassen die Brücke«, sagte der Mann, »und besorgen Ihnen ärztliche Hilfe, wegen Ihrer Verletzung. Ich verfüge
selbst über fundierte anatomische Grundkenntnisse, falls es sich als notwendig erweisen sollte.«
    »Aah, danke«, brachte Rydell hervor. »Wenn ich mir in diesem Lucky Dragon extrabreites Klebeband und ein paar analgetische Pflaster kaufen könnte, käme ich wahrscheinlich schon einigermaßen klar.« Er schaute sich um und fragte sich, wann er den mit dem Schal das nächste Mal sehen oder von ihm gesehen werden würde. Er hatte das Gefühl, dass der Schal derjenige war, vor dem er sich wirklich in Acht nehmen musste; warum, wusste er nicht zu sagen. »Was ist, wenn diese Söldner mitkriegen, dass wir abhauen?«
    »Nie das Ergebnis vorwegnehmen«, sagte der Mann. »Warten

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