If you leave – Niemals getrennt
okay.«
»Du wirst dich daran gewöhnen«, sagt Mila und sieht mir ins Gesicht.
Ich schaue sie an. »Gewöhnen woran?«
»Daran, jemanden so sehr zu lieben und nicht darauf zu warten, dass alles einstürzt. Ich weiß, dass es schwierig ist, besonders, nachdem er dich verlassen hat. Ich weiß, was das für ein Gefühl ist. Gabe liebt dich, weißt du. Das kann jeder sehen. Und eines schönen Tages wirst du erkennen, dass das, was du hast, Wirklichkeit ist. Du wirst lernen, der Wirklichkeit zu trauen.«
»Gott, das hoffe ich«, murmele ich. Ich weiß genau, was sie meint. Dann schweigen wir, während ich ihre Zehennägel lackiere, jede von uns in ihre eigenen Gedanken versunken.
Nach einer Weile, als der Nagellack getrocknet ist, schüttelt Mila den Kopf, als wolle sie ihre Gedanken abschütteln.
»Ich könnte wirklich eine Dusche brauchen«, sagt sie wehmütig. »Ich darf nur ein Mal in der Woche duschen, weißt du. Das ist das Schlimmste überhaupt. Nur mit einem Schwamm waschen, das ist einfach nichts für mich.«
»Du müffelst wirklich«, stimme ich zu, und sie versetzt mir einen Klaps. »Okay. Ich helfe dir. Lass mich alles für dich vorbereiten, und dann bin ich gleich wieder da.«
Sie nickt, und ich marschiere ins Badezimmer, um ihre Duschbank vorzubereiten und all ihre Pflegesachen aufzureihen, damit sie sich nicht strecken muss.
Dann komme ich zurück und nehme ihren dünnen Arm, um ihr aus dem Bett zu helfen. Ihre Muskeln zittern, als wir gehen, ein Beweis, wie schwach sie in den letzten paar Monaten geworden sind. Die Ärztin hat gesagt, das sei normal und die Muskeln würden sich regenerieren, wenn das Baby erst einmal geboren ist, aber im Augenblick ist Mila sehr geschwächt.
»Jetzt hast du wirklich Hühnerbeine«, erkläre ich hilfreich, als sie ihren Bademantel auszieht und ich ihr auf die Duschbank helfe. »Wie Tony immer gesagt hat.«
Der Gedanke an Tony schnürt mir augenblicklich die Kehle zu; er macht mich traurig, und ich wünschte, ich hätte das nicht gesagt. Ich schätze, Mila denkt dasselbe, denn sie versetzt mir noch mal einen Klaps.
»Au«, grummle ich, drehe die Dusche auf und spritze ihr versehentlich kaltes Wasser ins Gesicht. Sie kreischt auf und greift mit ihren nassen Händen nach mir.
»Hey«, rufe ich und halte sie. »Tut mir leid. Beruhige dich, bevor du dir noch weh tust. Du warst gestern entschieden zu lange auf den Beinen. Du musst dein Glück heute nicht herausfordern.«
Sie setzt sich gehorsam hin und bleibt still sitzen, während ich ihr Haar mit warmem Wasser spüle und mit Shampoo einschäume. Ich summe zusammenhanglos vor mich hin, massiere ihre Kopfhaut und spüle das Shampoo wieder aus.
Ich lasse meine Gedanken wandern. Ich denke an Gabe und was er wohl tun wird. Ob er vielleicht bei mir einzieht? Es ist alles so aufregend und neu und beängstigend.
Plötzlich zuckt Mila zusammen, fasst sich an den Bauch und reißt mich aus meinen Gedanken.
»Stimmt etwas nicht?«, frage ich ängstlich. »Hast du Wehen?«
Sie schüttelt den Kopf und krümmt zusammen.
»Au. Nein, ich glaube, nicht. Das ist nicht so, wie es sein sollte«, murmelt sie. »Wehen sollten stufenweise stärker werden. Aber das hier … auuu.« Sie stöhnt und hält wieder ihren Bauch umklammert. Dann sieht sie zu mir auf, und ihr Gesicht ist plötzlich ganz blass. »Maddy, das ist nicht in Ordnung. Etwas stimmt da nicht.«
Mist. Das liegt daran, dass sie gestern aufgestanden war
.
»Pax«, rufe ich voller Panik, aber mir wird schnell klar, dass er uns von hier drin nicht hören kann.
Meine Hände zittern so sehr, dass ich Mila kaum aus der Dusche heraushelfen kann. Irgendwie schaffe ich es, aber als ich gerade das Wasser abdrehen will, schreit Mila auf, laut und schrill, bevor sie zusammenklappt.
Ich schaue nach unten und sehe, dass das Seifenwasser, das um den Abfluss wirbelt, rot geworden ist.
Innerhalb von Sekunden fließt mehr Blut, als ich je gesehen habe.
Kapitel 33
Gabriel
P ax berichtet mir gerade, dass sein Großvater sehr an der Panzerung von DefenseTech interessiert sei, als wir einen markerschütternden Schrei hören. Ich kann nicht sagen, ob es Maddy ist oder Mila, aber das spielt auch keine Rolle.
Wir springen beide auf und rennen über den Flur.
Als wir ins Schlafzimmer stürmen, zieht Maddy gerade Mila aus dem Badezimmer. Mila ist vollkommen nackt, tropfnass und voller Blut.
»Pax«, schreit Maddy, »wir brauchen einen Krankenwagen.«
Ich hole sofort mein Handy aus
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