If you leave – Niemals getrennt
sterben.«
Ethan sieht mich an und schenkt mir noch ein Glas Wein ein. »Ich war in der Schule, als ich das von deinen Eltern hörte, Maddy. Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte. Aber es tut mir ehrlich leid, was ihnen zugestoßen ist. Und was mit dir deswegen geschehen ist. Ich verstehe, dass du nicht wolltest, dass Mila ihre Träume aufgibt … und ich respektiere das. Aber was ist mit deinen Träumen? Ein Restaurant zu führen war nicht dein Traum. Es war der deiner Eltern.«
»Stimmt«, gebe ich widerwillig zu. »Was soll das werden, Ethan? Willst du mir einreden, dass ich unzufrieden sein sollte?« Ich frage es mit einem Lächeln, als Versuch, den Tonfall etwas zu entschärfen, aber ich stelle die Frage trotzdem. Denn mal im Ernst – was soll das?
Sofort schüttelt Ethan den Kopf.
»Natürlich nicht. Du wirkst nur nicht so glücklich wie früher. Und ich versuche einfach herauszufinden, warum. Ich wollte dich nicht kränken.«
»Tja, Dinge ändern sich, und ich bin nicht mehr das Mädchen, das du in Erinnerung hast«, erwidere ich. »Und du hast mich nicht gekränkt.«
Aber irgendwie doch.
Ich trinke mein Glas aus, und wir plaudern beim Dessert weiter über die alten Zeiten. Über Highschool und College und über alte gemeinsame Freunde. Und dann, aus heiterem Himmel, sieht Ethan mich ernst an.
»Ich weiß, das ist wahrscheinlich eine dumme Frage, da du ja heute Abend hier bist, aber – hast du derzeit jemanden? Ich meine, was Ernsthaftes?«
Seine Frage verblüfft mich, und ich starre ihn eine Sekunde lang nur blöde an.
»Natürlich nicht«, bringe ich schließlich heraus. »Denn ich bin sicher, in dem Fall wäre derjenige nicht allzu erfreut über die Tatsache, dass ich hier bei einer Verabredung mit dir bin.«
Ethan grinst und wirkt erleichtert. »Okay. Gut. Ich war mir nur nicht sicher, ob du das hier als eine Verabredung betrachtest oder ob du einfach dachtest, wir plaudern über alte Zeiten. Ich wollte nur sichergehen.«
Ich muss lachen. »Ich dachte tatsächlich, wir plaudern nur über alte Zeiten, aber Mila bestand darauf, dass es eine Verabredung ist. Dann bin ich ja froh, dass das geklärt ist.«
»Nun ja, du siehst wundervoll aus, und ich möchte mich noch nicht von dir verabschieden«, verkündet Ethan. »Lust auf einen Spaziergang am Strand? Zum ersten Mal seit Tagen regnet es nicht. Das sollten wir nutzen. Ich kann uns hinfahren, und du könntest deine Schuhe im Auto lassen.«
»Guter Plan«, meine ich, »denn diese Schuhe kommen auf gar keinen Fall in die Nähe von Sand. Für die musste ich einen Monat lang Tiefkühlburritos essen.«
Er lacht; er weiß ja nicht, dass ich sowieso ständig Tiefkühlburritos esse. Als er mir in meine Jacke hilft, senkt er den Kopf und schnuppert. »Du riechst fantastisch.«
»Danke«, murmele ich. Es war ein nettes Kompliment, aber trotzdem überdenke ich meine Entscheidung, unser Date zu verlängern.
Unwillkürlich frage ich mich, ob mit mir etwas nicht stimmt, weil ich mich immer noch nicht zu ihm hingezogen fühle, und das, obwohl er inzwischen Mr. Perfekt ist.
Ich steige in seinen BMW, und er macht meine Tür zu – ein perfekter Gentleman. Nur ein paar Minuten später sind wir am Strand.
Ethan biegt auf einen Parkplatz ein, und ich lasse den Blick übers Wasser schweifen.
»Es sieht majestätisch aus, nicht wahr?«, frage ich Ethan leise. »So groß. Ich fühle mich dann immer so klein.«
»Darüber weiß ich nichts«, antwortet er und öffnet die Tür. »Aber es ist eindeutig windig.«
Ich verdrehe die Augen angesichts seiner fehlenden Wertschätzung für die Schönheit um uns herum und folge ihm den schmalen Weg entlang zur Küste. Wildwachsendes Gras weht zu beiden Seiten des festgetretenen Pfades. Links von uns schlagen die Wellen gegen die Küste, rechts von uns sind die Sanddünen, schroff und wunderschön.
»Ich liebe es hier.« Ich seufze und nehme Ethans Arm.
Ich denke, das hier sollte doch ein Date sein. Da kann ich den Typen auch anfassen, richtig? Der Wind ist kühl, und sein Arm ist warm. Es ist ja kein Verbrechen, ein wenig von seiner Wärme aufzunehmen.
Ich lasse nicht mal meine Gedanken zu dem Typen wandern, den ich in Wirklichkeit gern anfassen würde. Und den würde ich auch nicht nur anfassen, um warm zu bleiben. Der bloße Gedanke daran, wo ich ihn gern anfassen würde, lässt meine Wangen schon wieder heiß werden, während Gabriel mir in Gedanken zuzwinkert.
Wieso, zum Teufel, steckt der Kerl in meinem
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