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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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soll.
    »Was willst du machen, Schönling?«, provoziert Gabriel ihn und beugt sich spöttisch vor. »Irgendwas?«
    Gabriel hebt abwartend eine Augenbraue, und ich schüttle den Kopf. Ich bin enttäuscht, dass er so reagiert. Enttäuscht, aber nicht überrascht. Meine Güte, immerhin hat er ein Loch in seine Wand geschlagen, und dann hat er sich umgedreht und Jared gegen eine Wand gerammt. Ist doch klar, was für ein Typ er ist … jemand mit einem Aggressionsproblem. Bevor ich mich zurückhalten kann, mische ich mich für Ethan ein.
    »Was soll das, Gabriel? Du hast ihn mit Dreck bespritzt. Das war deine Schuld, nicht seine. Wieso machst du jetzt deswegen einen auf Arschloch?«
    Die Art, wie er mich ansieht, beinahe gekränkt, wundert mich … hat er meinetwegen so überreagiert? Ist er sauer, weil Ethan mit mir hier ist? Aber sein Gesichtsausdruck verrät nichts, und ich entscheide, dass das nicht stimmen kann.
    »Komm zu mir, wenn du keine Lust mehr hast, ein Mädchen deine Kämpfe für dich ausfechten zu lassen«, sagt Gabriel zu Ethan. »Und dann kaufe ich dir gern ein neues Paar Schönlingshosen.«
    Er macht kehrt und will gehen, doch dann dreht er sich noch einmal um, und sein Blick richtet sich unverwandt und eindringlich auf mich, als er mir in die Augen sieht und dann auf den Mund.
    Was geht ihm gerade durch den Kopf? Wieso, zum Teufel, benimmt er sich, als sei das, was neulich Abend passiert ist, normal? Als sei irgendwas von dem jetzt normal?
    Es ist nicht normal.
    Ist ihm denn egal, dass ich ihm geholfen habe? Ich bin ein Risiko eingegangen, ein ganz reales Risiko, indem ich einen merkwürdigen Kerl nach Hause gebracht habe, weil ich ihn nicht einfach allein dastehen lassen konnte. Und jetzt will er einfach so tun, als wäre nichts passiert.
    Er starrt auf meine Lippen, mit einem Blick, der sagt:
Es spielt keine Rolle. Nichts davon spielt eine Rolle, Maddy.
    Und eine Minute lang spielt tatsächlich nichts eine Rolle, denn er starrt auf meinen Mund, als wollte er ihn verschlingen, und das ist alles, woran ich denken kann.
    Unsicher schramme ich mit den Zähnen über meine Unterlippe. Daraufhin geht sein Mundwinkel hoch, und ich erhasche einen kurzen Blick auf seine weißen Zähne und seine rosige Zunge.
    Dieselbe Zunge, die an meinen Brustwarzen geleckt und gesaugt hat.
    Mein Herz hämmert, und er lächelt, nur ein wenig.
    Er weiß, was ich gerade denke.
    Ich hole Luft. Er macht einen Schritt auf mich zu.
    Dann noch einen, und dann beugt er sich zu mir vor, so nahe, dass Ethan ihn nicht hören kann, so nahe, dass seine Lippen meine Wange streifen.
    »Denk an mich, Maddy.«
    Mir bleibt das Herz stehen. Bevor ich darauf antworten kann, grinst er mich frech an, dreht sich um und joggt an uns vorbei, ohne sich noch mal umzudrehen.
    »Was für ein Idiot«, murmelt Ethan. »Wer ist der Kerl? Was hat er zu dir gesagt?«
    »Jaceys Bruder«, antworte ich und kämpfe gegen den unglaublichen Drang an, über die Schulter zu schauen, um zu sehen, wie er davonjoggt. »Ich weiß nicht, wieso er noch hier ist. Ich denke, er lebt in Chicago.«
    Ich weiß, dass er in Chicago lebt. Aber offensichtlich erwähne ich weder das noch, woher ich es weiß. Und ich sage ihm definitiv nicht, was Gabriel gesagt hat.
    »Nun, dann können wir ja hoffen, dass er bald wieder nach Hause geht«, grummelt Ethan. »Wir brauchen hier keine Arschlöcher wie den. Diese Stadt ist zu klein für so was. Schon schlimm genug, dass wir Pax Tate hier haben.«
    Gleich darauf hebt er ruckartig den Kopf, als ihm einfällt, dass Pax ja mein Schwager ist, und ihm wird klar, dass er gerade ins Fettnäpfchen getreten ist.
    »Gott, das tut mir leid. Ich habe es nicht so gemeint. Es ist nur so, als er vor ein paar Jahren hierhergezogen ist, wussten wir alle, dass es besser war, ihm aus dem Weg zu gehen. Jeder wusste, dass er, wenn man ihm zufällig an einem schlechten Tag begegnete, ein totaler Arsch sein würde.«
    »Was kümmert dich das?«, will ich wissen. »Du warst doch kaum oft genug zu Hause, um ihm zufällig zu begegnen. Und er ist kein Arsch mehr.«
    »Ja, das sagt man«, erwidert Ethan, anscheinend nicht überzeugt. Sein Tonfall, seine Worte … im Moment macht mich alles an ihm sauer. Er hat kein Recht, über Pax zu urteilen. Wirklich nicht.
    Und ja, Gabriel hat überreagiert. Er hätte einfach weiterlaufen und so tun können, als hätte er Ethan nicht gehört. Aber Ethan hätte auch nichts sagen müssen. Wenn ein wenig Wasser auf seine Hose

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