If you leave – Niemals getrennt
spritzt, na und?
Er
ist
ein Schönling.
Was Gabe eindeutig
nicht
ist.
Meine Begeisterung für Ethan ist jetzt definitiv noch mehr abgekühlt, und ich schweige, während wir zu seinem Auto zurückgehen.
Als wir bei ihm zu Hause ankommen, erkläre ich, dass ich müde bin und nach Hause fahren sollte, anstatt noch auf einen Drink mit reinzukommen. Ich kann sehen, dass er enttäuscht ist, aber er steckt es gut weg.
»Ist in Ordnung, Maddy. Ich bin schon seit vier Uhr früh auf den Beinen, deshalb bin ich auch ziemlich fertig. Aber es war schön. Wir sollten das bald mal wieder machen.«
Eine peinliche Pause entsteht, während ich neben mein Auto trete.
Ich weiß genau, dass er jetzt darüber nachdenkt, mich zu küssen, und mir graut vor dem Gedanken.
Tu es nicht,
befehle ich ihm wortlos. Doch ich erwarte nicht von ihm, dass er meine Gedanken liest, sondern löse das Problem, indem ich mich auf die Zehenspitzen stelle, und ihn auf die Wange küsse.
»Klar«, sage ich.
Ethan starrt mich an, als sich das Verdeck meines Wagens schließt.
»Ich rufe dich die Woche an, okay?«
Ich nicke und steige ins Auto. Und während ich wegfahre, mache ich in Gedanken Bestandsaufnahme.
Ich hasse Schönlinge, aber Schlägertypen hasse ich genauso. Mein Vater war ein Schläger. Das gefiel mir damals nicht, und es gefällt mir auch heute nicht.
Noch nicht einmal ein Schläger, der so sexy ist.
Ganz besonders
ein Schläger, der so sexy ist, denn so einer zieht mich bloß in etwas hinein, von dem ich mich fernhalten sollte. Denn Mila hatte recht neulich abends – ich neige wirklich dazu, mir die falschen Kerle auszusuchen. Ich neige dazu, mich zu den falschen Typen
hingezogen
zu fühlen.
Ehrlich gesagt, denke ich allmählich, dass es da draußen niemanden für mich gibt. Die Kerle, die ich mögen sollte, die mag ich nicht, und die Kerle, die ich mag, sind nicht gut für mich. Vielleicht ist es mir bestimmt, allein zu bleiben.
Als ich in mein leeres Haus komme, ist das nur noch eine Bestätigung der Tatsache.
Ich bin allein.
Ich kicke die Schuhe von meinen Füßen, lasse meine Tasche auf einen Tisch in der Diele und mich selbst mit einer Flasche Wein in einen Sessel im Wohnzimmer plumpsen.
Nur die Flasche, kein Glas.
Ich lasse die Beine über die Armlehne des Sessels baumeln und denke über den Abend nach.
Gedanken an Ethan lassen mich schaudern. Abgesehen davon, dass mich sein Urteil über Pax verärgert hat, fehlt ihm einfach was. Ein Funke, Leidenschaft. Ich kann es nicht recht definieren, aber was es auch ist, ich bezweifle, dass er jemals die Gefühle in mir wecken wird, die ich gern von jemandem geweckt haben möchte.
Aber Gabriel tut es.
Ein glühender Blick von ihm lässt meinen Puls rasen, Schläger hin oder her.
Wir müssen beenden, was wir angefangen haben.
Mist.
Was ist los mit mir? Wieso bin ich so sehr auf jemanden fixiert, den ich nicht wollen sollte … aber trotzdem will?
Ich weiß nur, dass Gabriel diese gewisse Selbstsicherheit hat. Die Art, die mein Inneres nach außen kehrt. Und er hat noch etwas anderes an sich … etwas Faszinierendes. Ich kenne ihn nicht einmal, aber da ist etwas in seinen Augen, düster, ruhelos, das mich zu ihm hinzieht.
Darüber denke ich eine Minute lang nach. Ich frage mich, was er wohl in Afghanistan so Schreckliches gesehen haben könnte. Was war es, das ihn bei dem Taxiunfall in jener Nacht in ein Häufchen Panik verwandelt hat?
Denn er sieht nicht wie der Typ Mann aus, der leicht in Panik gerät.
Vor meinem inneren Auge sehe ich ihn wieder am Strand joggen, groß, stark und diszipliniert. So verschwitzt, wie er war, muss er schon meilenweit gelaufen sein, und doch lief er immer noch weiter wie eine Maschine. Er ist ganz klar jemand, mit dem man rechnen muss.
Und doch gibt es etwas, das die Macht hat, ihn in die Knie zu zwingen. Es ist ein Rätsel.
Meine Augen schließen sich, als ich an Gabriels Muskeln denke, bedeckt von einem leichten Schweißfilm. Ich stelle mir vor, wie er sich auf mich, über mich schiebt, sich an mir reibt und wie seine Finger mich streicheln.
O mein Gott. Ich reiße die Augen auf, und meine Wangen werden heiß, als mir klarwird, dass ich gerade in einen Tagtraum über Gabriel geglitten bin. Der Typ besteht aus allem, was mir Angst macht.
Er wird dir weh tun
.
Das weiß ich.
Und doch – gleichzeitig weiß ich, dass er ein Typ ist, der mich in null Komma nichts anmachen kann.
Was, zum Teufel, stimmt nicht mit mir?
»Madison, mit dir
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