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If You Stay – Fuereinander bestimmt

If You Stay – Fuereinander bestimmt

Titel: If You Stay – Fuereinander bestimmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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hatte Angst, dass sie schwachwerden und die ganze Sache doch zu schnell gehen könnte.
    Auf die Gefahr hin, dass mich das zum Weichei macht, muss ich zugeben, dass ich in dieser Woche jeden Morgen beim Aufwachen an sie gedacht habe. Und dass mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen ihr gegolten hat. Auch wenn ich das niemals irgendjemandem gegenüber zugeben würde.
    Ich versuche, mir nicht das Genick zu brechen, als ich zur Tür haste und sie öffne. Bevor Mila einen Ton sagen kann, packe ich sie, küsse sie heftig und presse sie dabei an meine Brust. Ich höre das Knistern der Papiertüte, die zwischen uns zusammengedrückt wird. Sie hebt ihre Arme, legt sie um mich und zieht mich näher an sich. Sie duftet nach Blumen und Vanille. Und nach Winter.
    »Ich habe dich vermisst«, murmelt sie an meinem Hals. Sie ist kalt, und ich ziehe sie ins Haus.
    »Du hast mich doch erst gestern gesehen«, entgegne ich, während ich an ihrer Lippe knabbere. Sie lächelt, und ich füge hinzu: »Aber ich habe dich auch vermisst.«
    Das habe ich wirklich.
    Und das macht mir eine Heidenangst.
    Aber das sage ich ihr natürlich nicht. Stattdessen ziehe ich sie in meine Küche, wo wir an der Frühstückstheke auf Barhockern sitzen und zerdrückte Donuts essen.
    Mila beäugt ihren. »Na, ich schätze, er wird noch genauso gut schmecken«, sagt sie schulterzuckend. »Auch wenn du ihn geplättet hast.«
    Sie zieht eine Augenbraue hoch und nimmt einen großen Bissen von ihrem Donut mit Schokoladenüberzug. Sie leckt sich den Finger ab, woraufhin sich bei mir schon wieder etwas zu rühren beginnt.
    »Um wie viel Uhr war noch mein Termin?«, frage ich, löse meinen Blick von ihrer Zunge und schaue zur Uhr hinüber.
    »Er ist in einer halben Stunde«, sagt sie. »Bei Dr. Nate Tyler. Hier in der Stadt. Ich habe dir seine Adresse gesimst.«
    Ich nicke. »Die hab ich auch noch. Keine Sorge. Ich springe nur mal schnell unter die Dusche, dann mach ich mich auf den Weg.«
    Sie sieht mich an. »Ich wollte dir eigentlich nur viel Glück wünschen. Und dir sagen, dass ich stolz auf dich bin, dass du das tust. Ich weiß ja, wie ungern du über persönlichen Kram redest.«
    »Kann man wohl sagen«, murmele ich, als ich mich mit meinem Hocker drehe. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich muss mich langsam in Bewegung setzen, wenn ich nicht zu spät kommen will. Hast du Lust, mir Gesellschaft zu leisten?«
    »Würde ich wirklich gern«, sagt sie mit einem frechen Grinsen. »Wenn unsere Beziehung schon zwei Monate älter wäre. Aber so«, fügt sie schulterzuckend hinzu, »lautet die Antwort nein.«
    Ich runzele die Stirn. »Du kannst also nackt vor mir stehen und mich malen, aber du kannst nicht mit mir duschen?«
    Sie versetzt mir einen Klaps auf den Arm. »Jetzt hast du’s endlich kapiert.«
    Ich grinse. »Oh, gut. Ich versuche bloß, mir all diese Dating-Regeln zu merken. Das ist gar nicht so einfach. Ehrlich gesagt, ziemlich verwirrend.«
    Mila schenkt mir ein freudestrahlendes Lächeln. »Das ist eigentlich gar nicht so schwierig. Ich schaue schon gern hin, auch wenn es mit dem Anfassen noch etwas dauert. Aber was lange währt, wird endlich gut, mein Lieber.«
    Ich schüttele den Kopf und mache mich auf den Weg ins Schlafzimmer. »Hoffentlich«, rufe ich über meine Schulter zurück. »Mir tut langsam schon die Hand weh.«
    Ich kann sie immer noch lachen hören, als ich unter die Dusche trete und das Wasser auf mich herabprasselt. Dabei war es mir durchaus ernst damit. Meine Hand tut wirklich weh. Aber das hält mich nicht davon ab, sie zu benutzen.
     
    »Erzählen Sie mir von Ihrem Drogenkonsum«, fordert mich Dr. Tyler auf. Er spricht mit dieser ruhigen, monotonen Stimme, von der ich immer glaube, dass sie sämtliche Psychiater einsetzen. Die, die sagt:
Wenn ich langsam und ruhig genug rede, halte ich mir die Psychos vom Leib.
    Ich verlagere mein Gewicht in dem potthässlichen, blaukarierten Sessel von einer Hüfte auf die andere. Der Therapeut ist schon älter, wird grau an den Schläfen und trägt eine Lesebrille, obwohl er gar nicht liest. Ich seufze. Ich will eigentlich nicht hier sein. Ich komme mir vor wie ein Insekt unter dem Mikroskop, und die dunkle Holzvertäfelung im Arbeitszimmer des Arztes scheint immer näher zu rücken.
    »Mein Drogenkonsum ist nicht das Problem«, entgegne ich, »sondern die Träume, die ich habe. Die sind total abgefuckt. Tut mir leid«, verbessere ich rasch. »Ich meinte eigentlich

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