If you stay – Füreinander bestimmt
erhalten, Mr. Tate. Darüber sollten Sie einmal nachdenken. Ich werde jetzt Ihren Arzt rufen.«
Sie dreht sich um, wobei ihre weißen Turnschuhe auf dem Boden quietschen.
Ich bin wie benommen.
Ich war tot.
Und jetzt, wo sie es erwähnt hat, tun mir die Rippen weh. So eine Scheiße. Ich stöhne, als der Schmerz durch meinen Oberkörper schießt. Und dann erinnere ich mich an die Nachricht in meiner Hand. Ich werfe einen Blick auf die schwungvoll hingekritzelten Zeilen meines Vaters.
Pax,
dieses Mal hätte ich dir beinahe nicht helfen können. Ich habe meinen letzten Gefallen einfordern müssen. Das nächste Mal, wenn du Mist baust, wirst du im Gefängnis landen.
Reiß dich gefälligst zusammen! Und wenn du Hilfe brauchst, bitte darum.
Was hältst du davon, nach Chicago zu ziehen, damit du in meiner Nähe sein kannst? Ich werde dir auf jede erdenkliche Art und Weise helfen. Nur weil du Geld hast, bedeutet das nicht, dass du keine emotionale Unterstützung benötigst. Du kannst nicht immer alles allein schaffen.
Denk darüber nach.
Und halte dich aus Schwierigkeiten raus.
Dad
Ich kämpfe gegen den Drang, zu lachen, an, da ich weiß, dass ich damit nur meinen verletzten Rippen schaden würde. Was soll der Scheiß? Die Vorstellung, dass mein Vater glaubt, er könne mir emotionale Unterstützung geben, ist einfach zu komisch. Ich weiß nicht einmal mehr, ob er überhaupt noch irgendwelche Gefühle hat. Nicht, seit meine Mutter gestorben ist. Sie hat die menschliche Seite von Paul Tate mit ins Grab genommen.
Ich knülle den Zettel fest zusammen und werfe ihn in Richtung Mülleimer, aber er prallt vom Rand ab und landet auf dem Boden. Mist.
Ich ziehe in Erwägung, aufzustehen und ihn aufzuheben, entscheide mich aber dagegen. Dafür hat mein Körper zu viel mitgemacht, und außerdem ist es nicht so wichtig. Soll sich der Reinigungsdienst darum kümmern.
Doch bevor ich noch einen weiteren Gedanken daran verschwenden kann, taucht neben dem Abfalleimer eine Schuhspitze auf. Mein Blick huscht nach oben, und ich sehe, dass es sich um eine junge Frau handelt. Sie steht da, starrt mich mit leuchtenden grünen Augen an und hält eine Vase mit Blumen in der Hand.
Und sie ist verdammt hübsch.
Etwas in meinem Inneren zieht sich zusammen. Mannomann.
Sie ist klein, hat sich das lange dunkle Haar nach vorn über eine Schulter gezogen, und ihre leuchtenden grünen Augen werden von dichten schwarzen Wimpern umrahmt. Ihre Haut ist klar und rosig. Aber warum bemerke ich ihre Haut, da sie doch einen so tollen Vorbau hat? Ich muss mich richtig anstrengen, um meinen Blick von ihren drallen, vorwitzigen Titten loszueisen und mich auf ihr Gesicht zu konzentrieren.
Sie lächelt. Es ist ein breites Lächeln, bei dem sie strahlend weiße Zähne entblößt. Ein umwerfendes Lächeln.
»Hallo«, sagt sie leise. »Ich wusste ja nicht, dass du wach bist.«
Da ist eine Vertrautheit in ihrer Stimme, so als würde sie mich kennen.
Ich bin verwirrt. War ich denn wirklich so total von der Rolle? Kenne ich sie? Mein Instinkt sagt nein. Sie ist nicht die Art von Frau, mit der ich herumhänge. Für gewöhnlich bevorzuge ich diejenigen Frauen, die schon ziemlich fertig sind und bereit, all das zu tun, was ich will, nur weil ich ihnen das geben kann, was sie unbedingt brauchen.
Diese Kleine hier gehört nicht dazu. Das ist offensichtlich. Sie stinkt nach Sonnenschein und Gesundheit. Das ist mir fremd. Aber ich finde es faszinierend.
Ich drehe meinen Kopf zur Seite.
»Tut mir leid. Kennen wir uns?«
Die hübsche Kleine errötet. Ein rosafarbener Schimmer breitet sich auf der zarten Rundung ihrer Wange aus. Ich verspüre sogleich den Drang, mit meinen Fingern darüberzustreichen, obgleich ich nicht weiß, warum.
»Nein«, erwidert sie und wirkt verlegen. »Das hier muss dir merkwürdig vorkommen. Aber ich bin diejenige, die dich am Strand gefunden hat. Ich war neulich schon einmal hier, um zu hören, wie es dir geht. Und dann wollte ich ein paar Blumen vorbeibringen, weil mir das Zimmer so kahl vorkam. Ich bin Künstlerin, ich liebe Farben. Aber wahrscheinlich hältst du mich jetzt eher für eine Stalkerin, nicht wahr?«
Sie schwafelt. Was ich total süß finde. Ich lächele. Und während ich dies tue, komme ich mir wie der große böse Wolf vor, und sie ist das kleine Rotkäppchen.
Was hab ich für große Zähne.
Mein Lächeln wird breiter. Insbesondere, als mir klarwird, dass sie ein dunkelrotes T-Shirt trägt. Das sich wunderbar über
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