Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)
die Sonne dem Horizont näherte.
Das Ifenfeuer leuchtete wieder und verzauberte die Landschaft.
EPILOG
Nachdem klar war, dass nicht Sonja Stark, sondern Radomir Palić Brugger getötet hatte, wurde die Anklage gegen die Frau auf gefährliche Körperverletzung abgeändert. Sie bekam von einem verständnisvollen Richter eine Geld- und Bewährungsstrafe und konnte nach Hause zurückkehren.
Wanner und Eva, die sich bald von ihrem Abenteuer erholt hatte, erstatteten dem Polizeipräsidenten so rechtzeitig Bericht, dass er zu seinem reservierten Tisch mit dem Kollegen Moosbrugger nach Heimenkirch fahren konnte. Die Bedienung dort erzählte später, die beiden Herren müssten wohl ein humorvolles Thema besprochen haben, denn sie hätten öfter lauthals gelacht, besonders nachdem die zweite Flasche Chardonnay zur Hälfte geleert war.
Florian Berger machte zwei Tage Urlaub und trat danach seinen Dienst in Hirschegg wieder an. Seine Kollegen begannen sich zu wundern, dass von ihm immer häufiger Briefe an die Kripo in Kempten abgingen, konnten sich aber keinen Reim darauf machen. Auch die Tatsache, dass daraufhin eine Eva Lang von dort antwortete, blieb ihnen unverständlich.
Pfarrer Aniser erhielt von der Universität in Innsbruck die auf Schneiderküren gefundenen Knochen- und Schädelteile ausgehändigt. Er übergab sie auf dem Friedhof in Riezlern der geweihten Erde und freute sich, als zu der kleinen Zeremonie auch Wienand, Wanner, Berger und Eva Lang erschienen. Dann lud er alle zu sich nach Hause und servierte nach dem Kaffee noch einen Kräuterschnaps namens Ifenfeuer, den er selbst hergestellt hatte.
Paul Wanner hatte gleich nach dem Abenteuer in der Löwenhöhle, die ihnen fast zum Verhängnis geworden wäre, einen Anruf der Polizei in Oberstdorf bekommen. Ein paar Wanderer hatten am Hölloch einen Rucksack gefunden, darin sei unter anderen Sachen auch ein Ausweis gewesen, der auf den Namen Radomir Palić ausgestellt war. Wanner bat daraufhin den Verein für Höhlenkunde in Sonthofen, einen Suchtrupp in das Hölloch zu schicken, um nach Palić zu suchen. Die Männer hatten dann den zerschmetterten Leichnam am Grund des Höllochs gefunden und geborgen.
Wanner bat auch Wienand sich umzuhören, ob die geheimnisvollen Raben, Gämsen, Auerhähne und vor allem die beiden seltsam gekleideten Fremdlinge noch einmal gesichtet worden waren.
Ein halbes Jahr später erhielt er die Auskunft, dass dies bisher nicht mehr der Fall gewesen war.
Der wertvolle Steinzeitschatz schließlich sollte nach Beendigung des geplanten Museumsneubaus gut gesichert im Kleinwalsertal bleiben.
Eines Tages stand im Amtsblatt für das Kleinwalsertal die Heiratsanzeige von Kathi Neuhauser und Giovanni Mancini.
Als Berger sie las, dachte er erleichtert: Gott sei Dank, für die Walser Männer ist nun auch diese Gefahr vorüber!
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