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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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»Aber ob er so blöd ist? Er muss doch damit rechnen, dass sein Wagen gefunden und dann beobachtet wird.«
    Eva Lang seufzte. »Jetzt sperr mal deinen ständigen Pessimismus in den Schreibtisch! Wenn wir immer nur ohne jedes Risiko auf Nummer sicher gehen wollen, dauert es ewig, bis wir den Burschen haben.«
    Alex verzog das Gesicht, erwiderte aber nichts.
    Wanner erinnerte ihn an den Anruf nach Mittelberg, dann verließ er mit Eva das Büro und sie fuhren, so schnell es der Verkehr zuließ, nach Hirschegg.
    Florian Berger erwartete sie bereits. »Grüß euch, nett dass ihr auf B’such kommt’s!«
    »Also, Besuch wird das nicht, eher schon Versuch«, erwiderte Eva lachend und nahm auf dem angebotenen Stuhl Platz. »Ein Versuch nämlich, ein genaues Bild von der Stark zu bekommen. Einiges wissen wir ja schon über sie, aber sicher noch nicht alles.«
    »Ist die Stark zu erreichen?«, fragte Wanner überflüssigerweise, denn er konnte annehmen, dass Berger ihren Besuch schon vorbereitet hatte.
    »Ich hab uns ned ang’meldet, aber i weiß, dass sie um halb zwölf die letzte Massage am Vormittag hat. Wenn man dafür eine halbe Stunde ansetzt, könnten wir sie um zwölf grad erwischen, bevor sie zum Essen geht. Vielleicht isch sie auf nüchternen Magen gesprächiger«, setzte Berger lächelnd dazu.
    Paul sah auf die Uhr. »Dann hätten wir jetzt noch eine knappe Stunde Zeit. Kommt, lasst uns die Situation noch mal zusammen durchgehen. Haben wir was übersehen?«
    Kurz vor Mittag fuhren sie dann zu der Masseurin und setzten sich ins leere Wartezimmer. Minuten später öffnete sich die Tür zum Behandlungsraum, und Sonja Stark erschien. Hinter ihr verließ eine Frau das Zimmer und verabschiedete sich. Sonja war ruckartig stehen geblieben, als sie die drei Polizisten sah. Dann ging sie zum Empfangspult und legte die Akte ihrer Patientin ab. Sie erledigte dies ziemlich umständlich, und es dauerte eine Weile. Wanner vermutete auch hier wieder den Versuch, Zeit zu gewinnen.
    Die Masseurin trug Jeans und eine blaue Bluse mit kurzen Ärmeln. Ihr Haar war hochgesteckt, und sie war rot im Gesicht. Ob von der Arbeit oder durch andere Ursachen, war im Augenblick nicht auszumachen.
    Berger begrüßte sie. »Grüß Sie, Frau Stark! Haben Sie ein paar Minuten Zeit für uns? Da wären noch einige Fragen bezüglich des Todes von Herrn Brugger zu klären.«
    »Was wollen Sie noch? Ich habe Ihnen doch schon alles gesagt, was ich darüber weiß.« Sie stockte und räusperte sich.
    »Wo genau waren Sie zum fraglichen Zeitpunkt, an dem Horst Brugger ermordet wurde?«, wollte Berger wissen. »Und um Ihnen entgegenzukommen: Es war Freitag, der 24. September, gegen 16.00 Uhr.«
    »Das habe ich doch bereits gesagt. Ich war hier in der Praxis und habe Papierkram erledigt.«
    »So genau hatten Sie das nicht erwähnt. Dürfen wir mal einen Blick in Ihren Terminkalender werfen?«
    Sonja Stark legte ihre Hand darüber, eine Geste der Abwehr.
    »Haben Sie denn so etwas wie einen Durchsuchungsbeschluss?«, fragte sie dann aggressiv.
    Berger sah sie kurz an. »Erstens können wir den in einer halben Stunde hier haben, wobei Frau Lang dann bei Ihnen bleiben würde, und zweitens brauchen wir keinen, wenn der Verdacht auf Verdunklung besteht oder Gefahr im Verzug ist. Beides könnten wir Ihnen nachweisen. Auch müssten Sie damit rechnen, dass wir Sie mit auf die Inspektion nehmen und Sie dort als Verdächtige vernehmen.«
    Sonja Stark kämpfte mit sich. Dann griff sie nach dem Terminkalender und gab ihn Berger wortlos. Der blätterte auf den 24. September zurück. Dann reichte er ihn an Wanner weiter.
    Am 24. 9. waren alle eingetragenen Patienten gestrichen, der Tag war also frei.
    Eva Lang, die mitgeschaut hatte, fragte Sonja Stark: »Was war an diesem Tag? Warum haben Sie alle Patienten gestrichen?«
    »Ich fühlte mich nicht wohl und habe mich mittags hingelegt.«
    Paul Wanner holte sein Notizbuch heraus und blätterte darin. Dann wandte er sich an die Masseurin. »Auf diese Frage haben Sie beim letzten Mal etwas ganz anderes gesagt. Was ist nun richtig?«
    Sonja Stark schien verwirrt, fragte aber nicht nach, was sie denn gesagt hatte.
    Eva Lang sah sich inzwischen im Empfangsraum um. Plötzlich trat sie an die Wand und betrachtete eine dort hängende eingerahmte Fotografie. Sie zeigte Sonja Stark auf einem Sofa sitzend. Sie lachte in die Kamera und schien bester Laune zu sein. Um den Hals hatte sie einen Anhänger, der ins Auge stach, weil er aus

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