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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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unterhielten sie sich über das Ergebnis ihrer Recherchen und das Geständnis von Sonja Stark.
    »Also, genau genommen, hätt ich das auch nicht vermutet«, gestand Eva. »Aber wozu verschmähte Liebe fähig ist, hat man in der Vergangenheit ja schon öfters erleben können.«
    »Und nicht zu vergessen: Die Provokation von Brugger, als er Radja ins Spiel brachte, war der Auslöser für ihr Ausrasten. Man kann in einen Menschen nicht hineinschauen. Sicher hat es schon einige Zeit in ihr gebrodelt, denn sie musste ja auch von der Beziehung zwischen Brugger und der Kohler gewusst haben. Auch wenn sie nur als dienstlich dargestellt wurde, kann’s ja auch anders gewesen sein.«
    »Ja, so sehe ich das auch. Hoffentlich findet Sonja Stark einen Richter, der Verständnis für ihr Handeln aufbringt.«
    Wanner nickte. »Wir werden es in unserem Bericht entsprechend darstellen und hoffen, dass auch der Staatsanwalt bereit ist, es so zu sehen.«
    Als die Sonne im Westen unterging, begannen die Felsen zu »brennen«. Pfarrer Aniser, der an seinem Fenster stand und seit geraumer Zeit zum Ifen hinaufgestarrt hatte, murmelte vor sich hin: »Ja, da ist es wieder, das Ifenfeuer. Jetzt kommt bald Gerechtigkeit über die dort oben.«

36 Der nächste Morgen war grau und stürmisch. Dicke Regenwolken hingen über den Bergen, bereit, sich ihrer nassen Last zu entledigen. Noch war es trocken, und die drei Polizisten, die sich an der Talstation der Ifenbahn neben der Auenhütte getroffen hatten, fuhren ziemlich allein mit der Sesselbahn nach oben. Nur wenige Touristen wagten angesichts des schlechten Wetters noch eine Wanderung über das Gottesackerplateau.
    Wanner sah misstrauisch in die Höhe, das versprach nichts Gutes für ihren Höhlenbesuch. Aber sie hatten es sich nun mal vorgenommen und wollten die Untersuchung der Höhle nicht verschieben. Wer weiß, was im Tal wieder alles dazwischenkam und wann sie dann das nächste Mal Zeit dafür finden würden.
    Sie fuhren bis zur Bergstation an der Ifenhütte und stiegen dann auf dem steilen Bergpfad zur Ifenmulde hinauf. Hier, wo es im Winter von Skifahrern nur so wimmelte, war an diesem Tag kaum ein Wanderer unterwegs. Die senkrechte Ifenmauer zu ihrer Linken war noch abweisender als bei Sonnenschein. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, sie zu überlisten und den Gipfel des Hohen Ifen zu erreichen.
    Nach einer Stunde Aufstieg waren die drei Polizisten an der Bergstation der Doppelsesselbahn mit dem dortigen Restaurant Bergadler. Diese Bahn fuhr nur im Winter bis hier herauf.
    Sie machten im Windschatten des Gebäudes eine kurze Rast, tranken ein paar Schlucke und setzten ihren Aufstieg fort. Sie umrundeten das Hahnenköpfle und standen kurz darauf am höchsten Punkt ihres Weges. Vor ihnen breitete sich, leicht fallend, das riesige Plateau aus, begrenzt im Norden von den Oberen Gottesackerwänden. Sie folgten dem Wanderweg, umgingen dabei Spalten, Risse, Löcher und Felsformationen, die charakteristisch für das Gottesackerplateau waren.
    Eine knappe Stunde später erreichten sie den tiefsten Punkt des Überganges an den Fundamenten einer verfallenen Alphütte. Nach Norden hin stieg der Pfad zur Gottesackerscharte an, rechts hinunter ging es durchs Kürental und über Schneiderküren nach Wäldele, und links bog das Löwental nach Westen ab.
    Berger zog die Wegskizze aus seiner Tasche und studierte sie.
    »Wir müssn rund hundertfünfzig Meter absteigen. Da müsst auf der linken Seite eine Mulde sichtbar werdn. Der solln wir folgen. Nach weitern fünfzig Metern erreicht man eine Doline, die ung’fähr zehn Meter tief isch und an Durchmesser von fünfzehn Metern hat. Auf der Ostseitn besteht ihre Wand aus senkrechtem Fels, an dessen Fuß liegt der Eingang zur Löwenhöhle. Alles klar?«
    »Und wie!«, knurrte Wanner.
    Eva sah ziemlich überfordert aus.
    Der Wind wurde stärker, er blies von Westen über das Plateau. Die drei hofften, dass er die Regenwolken vertreiben würde und sie von der Nässe verschont blieben. Sie setzten sich unter Führung von Florian in Bewegung und stiegen das schmale Löwental abwärts. Nach der angegebenen Strecke begann Florian aufmerksam die linke Seite zu mustern und rief aus: »He, da ischt es! Hier links ab.« Sie bogen in eine Mulde ein und folgten ihrem Verlauf. Doch nach fünfzig Metern fanden sie keine Doline. Sie trennten sich und begannen mit der Suche. Der Wind war plötzlich zum Sturm geworden, aber es hatte noch nicht zu regnen begonnen.
    Es war

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