Ihr Job in Atlantis
ich bereits flach auf dem Boden.
Der Kannibale hatte seine Waffe unwahrscheinlich wuchtig geschleudert. Sie hätte mich in Höhe des Magens durchbohrt und auf Grund der Wucht wahrscheinlich rücklings durch den Innenbereich bis gegen die andere Wand geschleudert.
Als sie über meinem Körper hinwegwischte, hörte ich das Zischen. Ich wurde von einem Luftzug gestreift, dann erreichte mich ein hartes, klirrendes Geräusch, als die Waffe mit der Spitze irgendwo gegen die Wand prallte. Um weitere Vorgänge hinter mir konnte ich mich nicht kümmern, der zweite Kannibale hatte die Gunst des Augenblicks genutzt.
Als sein Artgenosse die Lanze gegen mich geschleudert hatte, war auch er vorgerannt. Er bewegte sich dabei mit schnellen, stampfenden Schritten. Ich hörte sogar, dass der Boden vibrierte, und plötzlich tauchte er verdammt dicht vor mir auf.
Ich kam nicht mehr hoch. Die Zeit, um auf die Füße zu gelangen, blieb mir nicht mehr.
Der Kannibale wollte sich mit seiner nach unten gestreckten Lanze auf mich stürzen und mich so gegen den Boden festnageln.
Es gab nur noch eine Chance. Ich musste um die berühmte Idee schneller sein als er.
Liegen und aus dem Handgelenk heraus und deshalb mit weniger Kraft warf ich ihm meine Waffe entgegen. Sie beschrieb einen Bogen nach oben und erwischte die Gestalt irgendwo in der Brust. Nach dem Wurf rollte ich mich zur Seite, um letztendlich nicht doch noch erwischt zu werden.
Ich hatte Glück, hörte aber in meiner Nähe und dicht vor mir das Geräusch eines dumpfen Aufpralls.
Ich blieb nicht lange am Boden liegen, drehte mich etwas, kniete dann und sah, was geschehen war.
Die Kreatur stand noch auf den Beinen. Sie konnte einfach nicht fallen, denn die in der Brust steckende Lanze stützte sie mit dem im Körper steckenden spitzen Ende ab. Das stumpfe Ende drückte gegen den Boden und hielt den Kannibalen so in seiner gebückten Haltung.
Er fiel dennoch. Sehr langsam nur drückte er sich immer tiefer in die Lanzenspitze hinein. Sie würde auch seinen Rücken durchdringen und an der anderen Seite wieder hervortreten. Das passierte, als ich langsam aufstand. Im gleichen Rhythmus rutschte der andere an der Lanze entlang nach unten. Ich sah sein hässliches Gesicht noch so wie es war. Einen Moment später wurde es von einem heftigen Zucken zerstört. Da erlosch auch der Glanz in den Augen, und das Gesicht zerlief wie weich gewordener Käse und zerrieselte auch.
Wieder war kein Geräusch zu hören. Die Terras kannten keinen Schmerz. Sie starben lautlos und wurden wieder zu dem, aus dem sie geschaffen worden waren.
Aber wer hatte sie geschaffen?
Das war die große Frage. Von allein konnten sie sich nicht gebildet haben. Es musste also jemand geben, der im Hintergrund seine Fäden zog. Hier im alten Atlantis.
War es der Schwarze Tod persönlich. Oder etwa sein Helfer? Oder dachte ich überhaupt falsch, weil ich das Böse in diesem Kontinent immer auf das Wirken des Schwarzen Tods reduzierte?
Hinter mir hörte ich Suko. Zuerst nur seine Schritte. Dann auch seine Stimme, und ich sah den Schein der Taschenlampe über den Boden huschen. Der kleine Lichtkegel wanderte auf mich zu, kam rechts neben mir zur Ruhe, und dann blickte auch Suko auf das, was von dem Letzten übrig geblieben war.
»Das war’s dann wohl!«, sagte er.
»Irrtum, Alter. Es gibt noch einen.«
»Derjenige, der die Lanze geschleudert hat.« Bei Suko fiel jetzt das Geldstück. »Ich habe ihn nicht gesehen. Ich bin nur in Deckung gegangen, was auch gut war, denke ich.«
Ich nahm eine Lanze an mich und zog sie dabei aus dem staubigen Sand des Restes. Dann verließ ich die Nähe des Eingangs und wartete darauf, dass sich der Letzte wirklich zeigte.
Wir hatten gewonnen. Wir hatten sie wirklich vernichtet, und da hat man eben das Gefühl, einen großen Sieg errungen zu haben. Zumindest erging es mir so. Es konnte sein, dass ich deshalb ein wenig unvorsichtig war, denn der Kannibale hatte genau gewusst, was er tun musste, um an mich heranzukommen.
Er stand im toten Winkel und nutzte die Gelegenheit aus, als ich mich einen zweiten Schritt vom Eingang entfernt hatte.
Diesmal sah Suko ihn zuerst. Er warnte mich auch, doch der andere war zu schnell.
Er schrie nicht, dafür ich, denn mein Rücken explodierte plötzlich. Zugleich verlor ich den Kontakt mit dem Boden, denn eine wahnsinnige Wucht schleuderte mich nach vorn. Es war mir nicht mehr möglich, mich auf den Beinen zu halten. Trotz des Schocks rollte ich
Weitere Kostenlose Bücher