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Ihr Job in Atlantis

Ihr Job in Atlantis

Titel: Ihr Job in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Lage, etwas zu sagen.
    Beide standen am Rand, doch was vor ihnen den Boden des Kuppeldachs bedeckte, konnten sie sehr gut erkennen, weil die hellen, wandernden Kugeln in der Luft ihren Schein durch das Glas bis auf den Boden warfen, der nicht normal war, sondern sich bewegte. Für Kelly stand fest, dass sie jetzt das Zentrum dieser verfluchten Ansiedlung erreicht hatten.
    Der Untergrund vor ihnen bestand aus einer braunen sich hin- und herbewegenden Masse, die beim ersten Hinschauen wie Treibsand wirkte. Sie war es aber nicht, trotzdem musste man sie als gefährlich einstufen.
    Durch das ständige Wogen und Bewegen wurde vieles verschoben. Es rieselte und rann auf die Mitte zu, als wären Magnete dabei, jedes einzelne Sandkorn zu erfassen. In der Mitte bildete sich ein Trichter, der immer mehr Sand schluckte und ihn an seinen Rändern zu Kreiseln zusammendrehte.
    Das Zeug lebte. Es war anders als normaler Sand. Zumindest Kelly rechnete damit. Jedes noch so kleine Korn war wie eine Zelle des Gesamten. Jedes Teil beinhaltete ein Stück dieser unheimlichen Welt.
    Kelly drehte den Kopf und schaute ihren Kollegen von der Seite an. Der bewegte sich nicht und stand auf der Stelle wie jemand, der angestrengt über etwas nachdachte. Dabei schüttelte er immer wieder den Kopf, aber er war nicht in der Lage, etwas zu sagen.
    War das die Lösung?
    Hier werden sie gemacht!
    Der Gedankensprung glich einem Befehl, der durch ihr Hirn raste. Hier und nirgendwo anders werden sie hergestellt! Das ist der Geburtsort der Monster. Hier haucht man ihnen das Leben ein. Hier bekommen sie ihre Gestalt, um sich später wie Menschen bewegen zu können. Dann besaßen sie Beine und Arme, auch Gesichter und den dämonischen Glanz in unirdischen Augen.
    Der Sand rieselte nicht mehr so stark dem Zentrum entgegen. Er floss jetzt langsamer. Beinahe waren die einzelnen Körner zu zählen, die sich noch der Mitte zubewegten, wo kein Trichter mehr vorhanden war, denn der hatte sich aufgefüllt.
    Nur war der gesamte Sand hier oben nicht verschwunden. Eine relativ dünne Schicht bedeckte weiterhin den Boden. Kelly O’Brien fragte sich, wie weit die Sandsäule in den Trichter wohl hineinreichte. Sie hatte sie beim Hochgehen nicht bemerkt. Es gab unter dem Boden kein Gefäß, das ihn aufgefangen hätte. Wahrscheinlich hatte er wie eine dünne Fahne in der Luft geschwebt.
    Der Trichter selbst bildete sich nicht mehr ab. Die Fläche war glatt geworden. Es rann auch nichts mehr nach. Die entsprechenden Geräusche waren verstummt, und eine merkwürdige Stille breitete sich unter dem Dach der Kuppel aus, über dem auch weiterhin die Lichtbälle schwebten und einen kalten Schein durch das Dach schickten.
    Es war so still geworden, dass Kelly als auch Ike den Atem anhielten. Als wagten sie es nicht, diese beklemmende Stille zu stören. Sie holten nicht einmal Atem.
    Bis zu dem Augenblick, an dem Ike Cameron es nicht mehr aushielt. Sein Mund verzog sich. Ein greinender Laut drang über seine Lippen, als hätte ein Baby leise geschrien. Er machte einen so hilflosen Eindruck. So wirkte auch die Geste, mit der er seinen rechten Arm ausstreckte und auf den Sand deutete.
    »Das ist doch... das ist...«, er hörte auf und suchte nach Worten. »Ich kann nicht sagen, was es ist. Du, Kelly?«
    »Kaum.«
    »Aber aus ihm sind die Monster – oder?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Dann werden sie hier geboren?«
    »Möglicherweise.«
    »Und wie?«
    »Ich weiß es doch nicht!«
    Ike blickte seine Kollegin an. »Verdammte Scheiße!«, schrie er. »Verdammt noch mal. Keiner glaubt es. Keiner weiß es. Ich aber sehe es mit eigenen Augen. Hier ist was faul, verflucht. Das ist kein normaler Sand.« Er trat vor Wut hinein, und der Tritt schleuderte eine Hand voll Körner in die Höhe. »Nein, nein, nein! So was gibt es nicht noch mal! Ich will hier weg! Hast du nicht gehört? Ich will hier weg!«
    Kelly nickte nur. Sie wollte nicht mehr reden. Auch ihre Nerven waren nicht endlos belastbar. Sie dachte auch nicht mehr daran, die Kamera in die Hand zu nehmen, um das Geschehen zu filmen. Sie wusste nicht mal, ob sie je Gelegenheit bekam, sich das bisher Gefilmte überhaupt anzuschauen. Das Gefühl, in einer Falle zu stecken, verdichtete sich in ihr immer mehr.
    »Wir müssen hier weg!«, flüsterte Ike Cameron. Er ballte seine Hände zu Fäusten. »Und das so schnell wie möglich. Hast du gehört?«
    »Habe ich.«
    »Dann komm!« Ike wollte schon herumzucken, dann sah er, dass sich

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