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Ihr Kriegt Mich Nicht!

Ihr Kriegt Mich Nicht!

Titel: Ihr Kriegt Mich Nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hecht aus einem Eisloch und fuhr weiter. Im Nu hatte er alle seine Eislöcher geleert. Mik und Bengt sahen verblüfft zu.
    »Warum verkaufen Sie nicht auch an den ICA-Markt?«
    »Geht nicht«, sagte Bengt. »Hier ist man entweder ein Konsum-Mensch oder ein ICA-Mensch.«
    »Das hat Lena auch gesagt, aber jetzt kauft sie trotzdem bei ICA.«
    »Keine zehn Pferde bringen mich in den Laden.«
    »Und wo kaufen Sie ein?«
    »Gustavsson kauft für mich ein.«
    »Bei ICA?«
    »Ja.«
    Bertil fuhr mit aufheulendem Motor an ihnen vorbei. Das Eis spritzte nur so um die Motorsägenkette.
    »Durchs Eis soll er sich sägen, verflucht!«, schimpfte Bengt. »Mitsamt seinem Teufelszeug einbrechen und versinken!«
    »Damit Sie ihn retten können?«
    »Ja, damit ich ihn retten kann.«
     
    Mik stampfte auf der Treppe den Schnee ab, ging ins Haus und legte seine Handschuhe auf den Heizkörper. Er öffnete den Mund, um etwas über die Eisdrachenklöße zu sagen, die Bengt machen wollte.
    Lena sah aus, als wäre sie wahnsinnig geworden. Sie schrie:
    »Ich bin nicht gut genug. Diese Arschlöcher behaupten, ich sei nicht gut genug!«
    Sie fuchtelte mit einem Briefumschlag herum und schleuderte ihn mit einer heftigen Bewegung auf den Tisch.
    »Ich hasse sie«, schrie Lena. »Verstehst du, Mik? Hasse sie!«
    Er verstand. Es fing irgendwo unten in den Füßen an, wie eine Lähmung, wanderte dann durch die Beine in den Körper, direkt aufs Herz zu.
    Lena sah ihn an und ballte die Fäuste: »Warum sollte ich nicht gut genug sein?«
    Sie nahm die Vase vom Tisch, die Vase, in die sie im Sommer die Seerose gestellt hatten, und schmetterte sie an die Wand. Miks Zeichnung von der Sperbereule flatterte davon, und das Foto von Lenas gestorbenem Hund fiel auf den Boden. Die Vase blieb heil. Lena heulte auf, packte sie und schleuderte sie auf den eisernen Herd.
    Jetzt blieb sie nicht mehr heil.
ROSA RAUPEN RUDERN
     Die Lehrerin hatte eine große Landkarte von der Decke herabgezogen. Sie hatten Geografie und nahmen Flüsse und Gebirgsketten durch. Die Schüler saßen jeweils zu zweit nebeneinander, hatten den Weltatlas vor sich und suchten mit den Fingern nach dem Uralgebirge, den Apenninen, der Elbe, der Oder, dem Kaukasus, den Karpaten und den Pyrenäen. Mik und Pi arbeiteten zusammen. Sie hatten eine leere Karte bekommen, in die sie die richtigen Namen an den entsprechenden Stellen einsetzen sollten. Die Flüsse sollten blau und die Gebirgsketten braun ausgemalt werden. Mik malte, und Pi buchstabierte und schrieb die komplizierten Namen.
    »Die Polizei«, sagte Filip.
    Alle Arbeit hörte auf. Mik sah zum Fenster hinaus. Auf dem Schulhof standen ein Polizeiauto und ein normaler silberfarbener Personenwagen, die Türen weit geöffnet. Die Motoren liefen, und die Auspuffs qualmten in der Kälte. Aber die Autos waren leer. Das war mysteriös. Ein Polizeiauto aus Umeå? Dergleichen war nicht mehr im Dorf gesehen worden, seit sie Bengt wegen Jagdvergehens abgeholt hatten. Mik begriff sofort, worum es ging, und gleich darauf kamen die Papageienfrau und der Goldzahn ins Klassenzimmer, gefolgt von zwei Polizisten. Die Lehrerin erschrak erst und wurde dann böse. Die stürmten die Schule, als sollte ein Bankräuber gefasst werden. Sie wetterte: »Was, zum Teufel, soll das?«
    Die Papageienfrau war außer Atem.
    »Dies ist eine Inobhutnahme nach dem JHG.«
    »Und wozu braucht es da die Polizei?«, fragte die Lehrerin.
    »Wir müssen mit Schwierigkeiten rechnen«, erklärte der Goldzahn.
    »Schwierigkeiten?«, sagte die Lehrerin. »Trotzdem können Sie nicht einfach in mein Klassenzimmer eindringen, verdammt und zugenäht!«
    »Wir haben einen richterlichen Beschluss«, sagte die Papageienfrau.
    »Das interessiert mich nicht«, sagte die Lehrerin. » Wir haben Unterricht und wollen nicht gestört werden. Weiß Lena überhaupt Bescheid?«
    »Das hier ist schnell erledigt«, sagte der Goldzahn, nickte den Polizisten zu und deutete ins Klassenzimmer hinein, auf Mik. Die Polizisten warfen sich einen raschen Blick zu, schauten auf ihre Stiefel und bliesen die Backen auf.
    »Holen Sie ihn, und setzen Sie ihn ins Auto!«, forderte die Papageienfrau sie auf. »Schnell, wir können hier keinen Aufstand brauchen!«
    »Den haben Sie schon«, sagte die Lehrerin. »Hier wird niemand in Obhut genommen. In der Schule bestimme ich.«
    Sie stieß dem einen Polizisten, einem großen, breiten Kerl, den Zeigefinger in den Bauch. Um ihm in die Augen zu sehen, musste sie den Kopf in

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