Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
Vom Netzwerk:
verließest?
    Der so oft dir Nutzen geschafft, der Stadt und dir selber,
    Weil er gelebt? Nun jenem die Hund’ auch zu scheuchen verzagst du!
    Drum anjetzt, wo mir einer der lykischen Männer gehorchet,
    Kehren wir heim, und Troja versinkt in grauses Verderben!
    Denn wenn jetzt die Troer entschlossene Kühnheit beseelte,
    Unverzagt, wie Männer sie kräftiget, die für die Heimat
    Gegen feindliche Männer des Kriegs Arbeiten erdulden,
    Würden wir bald Patroklos hinein in Ilios ziehen.
    Und wenn dieser nur erst in des herrschenden Priamos Feste
    Käme, der tote Held, und wir dem Gefecht ihn entzögen,
    Würden alsbald die Argeier Sarpedons prangende Rüstung
    Lösen, zugleich ihn selber in Ilios’ Feste zu tragen.
    Denn es sank der Genoß des Gewaltigen, welcher voranstrebt
    Allen in Argos’ Volk, dem stürmen zum Kampf die Genossen.
    Und nicht Ajas einmal, dem Mutigen, hast du gewaget
    Festzustehn mit geheftetem Blick in der Feinde Getümmel,
    Noch gradan zu kämpfen; denn weit an Tapferkeit ragt er!
    Finster schaut’ und begann der helmumflatterte Hektor:
    Glaukos, wie hast du, ein solcher, so übermütig geredet?
    Wahrlich, mein Freund, ich glaubte, du seist verständig vor andern,
    Welche durch Lykia rings hochschollige Äcker bewohnen.
    Jetzo tadl ich dir gänzlich den Einfall, welchen du vorbringst,
    Der du sagst, nicht steh ich dem übergewaltigen Ajas.
    Niemals, traun, erschreckt mich die Schlacht und das Stampfen der Rosse!
    Aber mächtiger stets ist Zeus’ des Donnerers Ratschluß,
    Der auch den tapferen Kämpfer verscheucht und den Sieg ihm entwendet
    Sonder Müh, dann wieder ihn selbst antreibt zum Gefechte.
    Aber wohlan, tritt näher, mein Freund, und schaue mein Tun an,
    Ob ich verzagt erscheine den ganzen Tag, wie du redest,
    Ob auch der Danaer manchen, wie heftiger Mut ihn entflammet,
    Hemmen ich werde vom Kampf um den hingesunknen Patroklos!
    Dieses gesagt, ermahnt’ er mit lautem Rufe die Troer:
    Troer und Lykier ihr und Dardaner, Kämpfer der Nähe,
    Seid nun Männer, o Freund’, und gedenkt des stürmenden Mutes,
    Bis ich selbst in Achilleus’ des Göttlichen Waffen mich hülle,
    Köstliche, die von Patroklos’ vertilgeter Kraft ich erbeutet!
    Also rief und enteilte der helmumflatterte Hektor
    Aus der erbitterten Schlacht und erreicht’ im Lauf die Genossen
    Bald, nicht ferne davon, mit hurtigen Füßen verfolgend,
    Welche zur Stadt hintrugen Achilleus’ prangende Rüstung.
    Jetzo gewandt vom Jammer der Feldschlacht, tauscht’ er die Waffen,
    Gab dann seine zu tragen in heilige Feste
    Trojas kriegrischen Söhnen und zog die unsterbliche Wehr an,
    Sein, des Peleiden Achilleus, die göttliche Uranionen
    Peleus, dem Vater, geschenkt; der reichte sie wieder dem Sohne,
    Alternd, doch nicht der Sohn ward alt in den Waffen des Vaters.
    Als so entfernt ihn sahe der Herrscher im Donnergewölk Zeus,
    Wie er Achilleus’ Waffen, des Göttergleichen, sich anzog,
    Ernst bewegt’ er das Haupt und sprach in der Tiefe des Herzens:
    Armer, ach, kein Todesgedank umschwebt dir die Seele,
    Und schon nahet er dir! Du zeuchst die unsterbliche Wehr an,
    Sein, des erhabenen Mannes, vor dem auch andere zittern!
    Ihm den Genossen erschlugst du, so sanftgesinnt und so tapfer;
    Auch die Wehr, nicht der Ordnung gemäß, vom Haupt ihm und Schultern
    Raubtest du! Dennoch will ich dir jetzt Siegsehre verleihen,
    Des zum Vergelt, weil nicht dir Kehrendem aus dem Gefechte
    Grüßend Andromache löst die gepriesene Wehr des Achilleus!
    Also sprach und winkte mit schwärzlichen Brauen Kronion.
    Hektors Leib umschlossen die Rüstungen, stürmend durchdrang ihn
    Ares’ kriegrischer Geist, und innerlich strotzten die Glieder
    Ihm voll Kraft und Gewalt. Zu den rühmlichen Bundesgenossen
    Ging er mit lautem Geschrei, und allen nun schien er vergleichbar,
    Leuchtend im Waffenschmuck, dem erhabenen Peleionen.
    Rings das Gedräng umwandelnd, ermuntert’ er jeden mit Worten,
    Mesthles dort und Glaukos, Thersilochos auch und Medon,
    Auch Deisenor, Hippothoos auch und Asteropäos,
    Chromios auch und Phorkys und Eunomos, kundig der Vögel.
    Alle sie trieb er zum Kampf und sprach die geflügelten Worte:
    Hört, unzählbare Stämm’ umwohnender Bundesgenossen!
    Nicht weil Menge des Volks ich verlangete oder entbehrte,
    Hab ich rings euch daher aus eueren Städten versammelt,
    Nein, daß Trojas Weiber und noch unmündige Kinder
    Freudigen Muts ihr schirmtet vor Argos’ kriegrischen Völkern.
    Also gesinnt, erschöpf ich durch

Weitere Kostenlose Bücher