Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
Vom Netzwerk:
Kriegessteuer und Speise
    Unser Volk und streb euch allen das Herz zu ermuntern.
    Drum nun grade hinein euch gewandt und entweder gestorben
    Oder Heil euch erkämpft! Denn das ist der Wandel des Krieges!
    Doch wer mir Patroklos, auch nur den erschlagenen, jetzo
    Her zu Trojas Reisigen zieht und Ajas zurückdrängt,
    Dem erteil ich die Hälfte der Beut, und die Hälfte behalt ich
    Selbst mir. Dann ist der Ruhm ihm verherrlichet gleich wie der meine.
    Jener sprach’s, und gerad in die Danaer drangen sie machtvoll,
    Alle die Lanzen erhöht und getrost im Herzen von Hoffnung,
    Herzuziehn den Toten vom Telamonier Ajas.
    Törichte! Vielen umher auf dem Leichnam raubt’ er das Leben.
    Jetzo wandte sich Ajas zum Rufer im Streit Menelaos:
    Trautester, o Menelaos, du Göttlicher, nimmer, erwart ich,
    Freuen wir noch uns selber der Heimkehr aus dem Gefechte!
    Nicht so sehr noch sorg ich um unseren toten Patroklos,
    Der bald sättigen muß der Troer Hund’ und Gevögel,
    Als um mein eigenes Haupt ich besorgt bin, was es betreffe,
    Und um deins, da des Krieges Gewölk rings alles umdunkelt
    Hektor und uns mit Schrecken erscheint das nahe Verderben!
    Auf denn und rufe den Helden der Danaer, ob man es höre!
    Sprach’s, und willig gehorchte der Rufer im Streit Menelaos;
    Laut erscholl sein durchdringender Ruf in das Heer der Achaier:
    Freunde, des Volks von Argos erhabene Fürsten und Pfleger,
    Die ihr um Atreus’ Söhn’ Agamemnon und Menelaos
    Trinkt vom Weine des Volks und Gebot austeilet, ein jeder
    Seiner Schar, da Zeus ihn mit Ruhm und Ehre verherrlicht!
    Doch mir ist’s unmöglich herauszuspähen die Führer
    Jeden im Volk, zu heftig entbrannt ist die Flamme des Krieges!
    Komme denn jeder von selbst und fühle die Schmach in der Seele,
    Daß Patroklos liege, den troischen Hunden ein Labsal!
    Jener sprach’s, wohl hört’ ihn der schnelle Sohn des Oileus.
    Dieser zuerst nun nahte, die Schlacht in Eile durchrennend;
    Dann Idomeneus selbst und Idomeneus’ Kriegsgenoß auch,
    Held Meriones, gleich dem männermordenden Ares.
    Doch der anderen Namen, wer könnt im Geiste sie nennen
    Alle, die jetzt nachfolgend die Schlacht der Achaier erweckten.
    Vor nun drangen die Troer mit Heerskraft, folgend dem Hektor.
    Wie wenn laut an der Mündung des himmelentsprossenen Stromes
    Braust die gewaltige Flut, die heranwogt, rings dann die äußern
    Felsengestad’ auftosen mit weithin spritzendem Salzschaum:
    Solch ein Getön der Troer erscholl nun. Doch die Achaier
    Standen fest um Menötios’ Sohn, einmütigen Herzens;
    Und erzstarrende Schild’ umzäunten sie. Ihnen umher nun
    Über die leuchtenden Helme verbreitete nächtliches Dunkel
    Zeus; nie hatt er zuvor Menötios’ Sohn ja gehasset,
    Weil er lebt’, ein Genoß des äakidischen Renners;
    Auch ein Greuel ihm war’s, daß troischen Hunden zum Raube
    Läge der Held, drum ihm zur Verteidigung sandt er die Freunde.
    Trojas Söhn’ itzt drängten die freudigen Krieger Achaias,
    Daß von der Leiche hinweg sie entzitterten, aber auch keinen
    Mordet’ ein Speer der Troer, wie heftigen Muts sie auch strebten.
    Doch sie zogen den Toten, allein nur wenig entfernt ihm
    Sollten die Danaer sein; denn sogleich hatt alle gewendet
    Ajas, der hoch an Gestalt und hoch an Taten hervorschien
    Rings im Danaervolk nach dem tadellosen Achilleus.
    Grad andrang er durchs Vordergefecht, wie ein trotzender Eber
    Einbricht, der im Gebirge die Hund’ und die rüstigen Jäger
    Leicht auseinander zerstreut, durch die waldigen Tale sich wendend.
    So des herrlichen Telamons Sohn, der strahlende Ajas.
    Leicht, hinein sich stürzend, zerstreut’ er der Troer Geschwader,
    Welche rings Patroklos umwandelten, gierigen Herzens,
    Ihn zur eigenen Feste zu ziehn und Ruhm zu gewinnen.
    Siehe Hippothoos nun, der Sohn des pelasgischen Lethos,
    Zog am Fuß ihn hinweg durch schreckliches Waffengetümmel;
    Denn er umband mit dem Riemen die Sehnen ihm unten am Knöchel,
    Hektorn und den Troern gefällig zu sein; doch sofort ihm
    Nahte das Weh, dem ihn keiner entriß der strebenden Freunde.
    Denn der Telamonide, dahergestürmt durch den Aufruhr,
    Schlug ihm nahe den Speer durch des Helms erzwangige Kuppel;
    Und es zerbarst der umflatterte Helm um die Schärfe des Speeres,
    Durchgehaun von der mächtigen Lanz und der nervichten Rechten;
    Und das Gehirn entspritzt’ an der Röhre des Speers aus der Wunde
    Blutig hervor. Schnell lösten die Kräfte sich, und aus den Händen
    Ließ er Patroklos’ Fuß, des

Weitere Kostenlose Bücher