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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Wasser.
    Wie vor dem ungeheuren Delphin die anderen Fische
    Fliehend die Buchten erfüllen des wohlanlandbaren Hafens,
    Bange gedrängt; denn gräßlich verschlinget er, wen er erhaschet:
    So die Troer voll Angst in des furchtbaren Stromes Gewässern
    Flohen sie unter die Bord’. Als drauf vom Ermorden die Händ’ ihm
    Starreten, wählt’ er annoch zwölf lebende Jüngling’ im Strome,
    Abzubüßen den Tod des Menötiaden Patroklos.
    Diese zog er heraus, betäubt, wie die Jungen der Hindin,
    Band dann zurück die Hände mit wohlgeschnittenen Riemen,
    Welche sie selbst getragen um ihre geflochtenen Panzer,
    Gab sie darauf den Genossen, hinab zu den Schiffen zu führen.
    Wieder hinein dann stürzt’ er, nach Mord und Gewürge sich sehnend.
    Jetzt begegnet’ ihm Priamos’ Sohn, des Dardanionen,
    Der aus dem Strom aufstrebte, Lykaon, den er vordem selbst
    Weggeführt mit Gewalt von des Vaters fruchtbarem Obsthain,
    Einst in der Nacht ausgehend. Es schnitt mit dem Erze der Jüngling
    Wildernder Feigen Gesproß zum Sesselrande des Wagens.
    Doch unverhofft ihm nahte zum Weh der edle Achilleus.
    Damals sandt er in Lemnos’ bevölkerte Stadt zum Verkauf ihn,
    Führend im Schiff, und den Wert bezahlte der Sohn des Jason.
    Dorther löste sein Gast Eëtion, Herrscher in Imbros,
    Ihn, sehr teuer erkauft, und sandt’ ihn zur edlen Arisbe;
    Heimlich schlich er von dannen und kam zum Palaste des Vaters.
    Elf der Tage nunmehr erfreut’ er das Herz mit den Seinen,
    Wiedergekehrt aus Lemnos; doch jetzt am zwölften von neuem
    Gab in Achilleus’ Hand ihn ein Himmlischer, welcher bestimmt war,
    Ihn zum Ais zu senden, wie sehr ungern er dahinging.
    Als ihn jetzo erblickte der mutige Renner Achilleus,
    Ihn, der entblößt von Helme, von Schild und Lanze daherkam
    (Alles hatt er zur Erde gelegt; denn ermattet von Angstschweiß
    Strebt’ er empor aus dem Strom, und kraftlos wankten die Knie):
    Unmutsvoll nun sprach er zu seiner erhabenen Seele:
    Weh mir, ein großes Wunder erblick ich dort mit den Augen!
    Ganz gewiß nun werden die edelmütigen Troer,
    Die ich erschlug, von neuem aus nächtlichem Dunkel hervorgehe,
    Sowie jener auch kommt, entflohn dem grausamen Tage,
    Der in die heilige Lemnos verkauft ward; aber ihn hielt nicht
    Wogend das graue Meer, das viele mit Zwang zurückhemmt.
    Aber wohlan, nun soll er die Spitz auch unserer Lanze
    Kosten, damit ich erkenn in meinem Geist und vernehme,
    Ob er so gut auch von dannen zurückkehrt oder ihn endlich
    Hält die ernährende Erde, die selbst den Tapferen festhält.
    Also dacht er und stand. Ihm nahete jener voll Schreckens,
    Seine Knie zu rühren bereit; denn er wünschte so herzlich,
    Noch zu entfliehn dem grausamen Tod und dem schwarzen Verhängnis.
    Siehe, den ragenden Speer erhob der edle Achilleus,
    Ihn zu durchbohren bereit; doch er eilt’ und umfaßt ihm die Knie
    Hergebückt, und der Speer, der ihm hinsaust’ über die Schultern,
    Stand in der Erd und lechzt’, im Menschenblute zu schwelgen.
    Aber mit einer Hand umschlang er ihm flehend die Knie
    Und mit der anderen hielt er die spitzige Lanz unverrückt ihm;
    Laut nun fleht’ er empor und sprach die geflügelten Worte:
    Flehend umfaß ich dein Knie, erbarme dich meiner, Achilleus!
    Deinem Schutz ja ward ich vertraut, drum scheue mich, Edler!
    Denn bei dir zuerst genoß ich die Frucht der Demeter,
    Jenes Tags, da dein Arm mich ergriff in dem fruchtbaren Obsthain
    Und du fern mich verkauftest, getrennt von Vater und Freunden,
    Nach der heiligen Lemnos und hundert Stiere gewannest.
    Jetzo löst ich mich dreimal so hoch! Der zwölfte der Morgen
    Leuchtet mir erst, seitdem ich in Ilios’ Mauern zurückkam,
    Viel gequält; und wieder hat dir in die Hand mich gesendet
    Böses Geschick! Wohl muß ich dem Vater Zeus ja verhaßt sein,
    Der dir wieder mich gab, und für wenige Tage gebar mich
    Meine liebende Mutter Laothoe, Tochter des Greises
    Altes, welcher im Volk der streitbaren Leleger herrschet,
    Pedasos’ luftige Burg an Satniois’ Ufer bewohnend.
    Dessen Tochter war Priamos’ Weib, nebst vielen der andern;
    Und zween Söhne gebar sie; doch du willst beid uns erwürgen!
    Jenen im Vordergefecht fußwandelnder Kämpfer bezwangst du,
    Ihn, den Held Polydoros, mit spitziger Lanze getroffen;
    Und mein harrt das Verderben allhier nun! Nimmer ja hoff ich,
    Deiner Hand zu entfliehn, nachdem mich genähert ein Dämon!
    Eines verkünd ich dir noch, und du bewahr es im Herzen:
    Töte mich nicht; denn ich bin kein leiblicher

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