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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Asteropäos, ihn auszutilgen verlangend.
    Doch ihn selbst verfehlt’ er und traf das erhabene Ufer,
    Daß bis zur Hälft in das Ufer die eschene Lanze hineindrang.
    Peleus’ Sohn, das geschliffene Schwert von der Hüfte sich reißend,
    Stürmte hinan mit Begier; der strebte den Speer des Achilleus,
    Aber umsonst, dem Bord zu entziehn mit nervichter Rechter.
    Dreimal erschüttert’ er jenen und mühte sich auszuziehen;
    Dreimal versagt’ ihm die Kraft; doch das viertemal dacht er im Herzen,
    Biegend ihn abzubrechen, den eschenen Speer des Achilleus.
    Aber es nahte der Held mit dem Schwert und raubt’ ihm das Leben;
    Denn er hieb in den Bauch am Nabel ihm; und es entstürzten
    Alle Gedärme zur Erd; und dem Röchelnden starrten die Augen
    Trüb in Nacht. Doch Achilleus, daher auf den Busen sich werfend,
    Nahm ihm das Waffengeschmeid und rief frohlockend die Worte:
    Lieg also! Schwer magst du des hocherhabenen Kronions
    Söhne mit Streit angehen, obgleich von dem Strome du abstammst!
    Denn du rühmst dich entstammt von des Stroms breitwallendem Herrscher,
    Doch ich preise mich selbst vom gewaltigen Zeus zu entstammen.
    Mich ja erzeugte der Herrscher des myrmidonischen Volkes,
    Peleus, Äakos’ Sohn, und den Äakos zeugte Kronion.
    Drum wie mächtig Zeus vor den meerabrauschenden Strömen,
    So ist mächtig auch Zeus’ Geschlecht vor den Söhnen des Stromes.
    Auch ein gewaltiger Strom rauscht neben dir, möcht er dir etwa
    Helfen; doch keiner vermag mit Zeus Kronion zu kämpfen.
    Gleich ihm wähnt sich auch nicht der mächtige Gott Acheloos,
    Noch des Okeanos Kraft, des tiefhinströmenden Herrschers,
    Welchem doch alle Ström’ und alle Fluten des Meeres,
    Alle Quellen der Erd und sprudelnde Brunnen entfließen;
    Dennoch scheut auch jener den Wetterstrahl des Kronion
    Und den entsetzlichen Donner, der hoch vom Himmel herabkracht.
    Sprach’s, und hervor aus dem Bord entzog er die eherne Lanze.
    Ihn dann ließ er daselbst, nachdem er den Geist ihm genommen,
    Hingestreckt auf dem Sande, bespült vom dunklen Gewässer.
    Ringsher schlängelten Aal’ und wimmelnde Fisch’ um den Leichnam,
    Gierig das weiße Fett, das die Nieren umwuchs, ihm benagend.
    Selbst dann eilt’ er dahin zur reisigen Schar der Päonen,
    Welche noch voll Angst am wirbelnden Strom umherflohn,
    Als sie den Tapfersten sahn in schreckenvoller Entscheidung
    Unter Achilleus’ Hand und gewaltigem Schwerte gebändigt.
    Dort den Thersiochos nun und Astypylos schlug er, und Mydon,
    Thrasios dann, auch Mnesos und Änios, auch Ophelestes.
    Und noch mehr der Päonen erschlug der schnelle Achilleus,
    Wenn nicht zürnend geredet des Stroms tiefstrudelnder Herrscher,
    Der in Menschengestalt aufruft’ aus tiefem Gestrudel:
    Peleus’ Sohn, du wütest, an Kraft und entsetzlichen Taten
    Mehr als Mensch; denn immer begleiten dich waltende Götter.
    Wenn dir Zeus die Troer verlieh, daß du alle verderbtest,
    Außer mir selbst sie verfolgend erfülle mit Graun die Gefilde.
    Voll sind mir von Toten bereits die schönen Gewässer;
    Kaum auch kann ich annoch ins heilige Meer mich ergießen,
    Eingeengt von Toten, so übest du Mord und Vertilgung!
    Aber wohlan, laß ab; ich staune dir, Völkergebieter!
    Ihm antwortete drauf der mutige Renner Achilleus:
    Solches gescheh, o Skamandros, du Göttlicher, wie du gebietest.
    Doch nicht raste mein Arm, die frevelen Troer zu morden,
    Bis ich zur Stadt sie gescheucht und Hektors Stärke geprüfet,
    Ob er im Kampfe vielleicht mich bändiget oder ich selbst ihn.
    Also der Held, und stürzt’ in die Troer sich, stark wie ein Dämon.
    Jetzo begann zu Apollon des Stroms tiefstrudelnder Herrscher:
    Wehe, du achtest ja nicht, Zeus’ Sohn mit silbernem Bogen,
    Was Kronion beschloß, der dir voll Ernstes geboten,
    Trojas Söhne mit Macht zu verteidigen, bis sich des Abends
    Dämmernde Späte genaht, die scholligen Äcker beschattend.
    Jener sprach’s; und Achilleus der Herrliche sprang in den Strudel
    Hoch vom hangenden Bord. Da wütete schwellend der Strom her.
    All erregt’ er die Fluten getrübt und drängte die Toten,
    Häufige, die ringsher ihn erfüllt, die getötet Achilleus;
    Diese warf er hinaus mit lautem Gebrüll wie ein Pflugstier
    An das Gestad, und die Lebenden rings in den schönen Gewässern
    Rettet’ er, eingehüllt in hochaufstrudelnde Wogen.
    Schrecklich umstand den Peleiden die trübe, geschwollene Brandung,
    Schlug an den Schild dann schmetternd herab, und nicht auf den Füßen
    Konnt er fest noch bestehn. Da

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