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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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geflohn, erbietet sich ihm durch Hektor zum Zweikampf um Helena, welchen Menelaos annimmt. Die Heere ruhn, und Priamos wird zum Vertrage aus Ilios gerufen. Indes geht Helena auf das skäische Tor, wo Priamos mit den Ältesten sitzt, und nennt ihm die achaiischen Heerführer. Priamos fährt in das Schlachtfeld hinaus. Vertrag, Priamos’ Rückkehr, Zweikampf. Den besiegten Paris entführt Aphrodite in seine Kammer und ruft ihm Helena. Agamemnon fordert den Siegespreis.
    Aber nachdem sich geordnet ein jegliches Volk mit den Führern,
    Zogen die Troer in Lärm und Geschrei einher wie die Vögel;
    So wie Geschrei hertönt von Kranichen unter dem Himmel,
    Welche, nachdem sie dem Winter entflohn und unendlichem Regen,
    Dort mit Geschrei hinziehn an Okeanos’ strömende Fluten,
    Kleiner Pygmäen Geschlecht mit Mord und Verderben bedrohend,
    Und aus dämmernder Luft zum schrecklichen Kampfe herannahn.
    Jene wandelten still, die mutbeseelten Achaier,
    All im Herzen gefaßt, zu verteidigen einer den andern.
    Wie auf des Bergs Anhöhen der Süd ausbreitet den Nebel,
    Der nicht Hirten erwünscht, doch dem Raubenden besser wie Nacht ist,
    Und man so weit vorschauet, als fliegt der geworfene Feldstein:
    Also wirbelte Staub von dem Gang der kommenden Völker
    Dicht empor; denn in Eile durchzog das Gefilde der Heerzug.
    Als sie nunmehr sich genaht, die Eilenden, gegeneinander,
    Trat hervor aus den Troern der göttliche Held Alexandros,
    Tragend ein Pardelvlies und ein krummes Geschoß um die Schultern,
    Samt dem Schwert; zwo Lanzen, gespitzt mit der Schärfe des Erzes,
    Schwenkt’ er und rief hervor die tapfersten aller Achaier,
    Gegen ihn anzukämpfen in schreckenvoller Entscheidung.
    Aber sobald ihn sahe der streitbare Held Menelaos
    Vor dem Scharengewühl einhergehn mächtigen Schrittes:
    So wie ein Löwe sich freut, dem größere Beute begegnet,
    Wenn ein gehörneter Hirsch dem Hungrigen oder ein Gemsbock
    Nahe kommt; denn begierig verschlinget er, ob auch umher ihn
    Hurtiger Hunde Gewühl wegscheucht, und blühende Jäger:
    So war froh Menelaos, den göttlichen Held Alexandros
    Dort mit den Augen zu schaun; denn er wollt ihn strafen, den Frevler.
    Schnell vom Wagen herab mit den Rüstungen sprang er zur Erde.
    Aber sobald ihn sahe der göttliche Held Alexandros
    Schimmern im Vorderheer, da erbebte vor Angst sein Herz ihm;
    Und in der Freunde Gedräng entzog er sich, meidend das Schicksal.
    So wie ein Mann, der die Natter ersah, mit Entsetzen zurückfuhr
    In des Gebirgs Waldtal (ihm erzitterten unten die Glieder,
    Rasch nun floh er hinweg und Bläß umzog ihm die Wangen):
    Also taucht’ er zurück in die Meng hochherziger Troer,
    Zagend vor Atreus’ Sohn, der göttliche Held Alexandros.
    Hektor schalt ihn erblickend und rief die beschämenden Worte:
    Weichling, an Schönheit ein Held, weibsüchtiger, schlauer Verführer!
    Wärest du nie doch geboren, das wünscht ich dir, oder gestorben,
    Eh du um Weiber gebuhlt! Viel heilsamer wäre dir solches,
    Als nun so zum Gespött dastehn und allen zum Anschaun!
    Ja, ein Gelächter erheben die hauptumlockten Achaier,
    Welche des Heers Vorkämpfer dich achteten, weil du so schöner
    Bildung erscheinst; doch wohnt nicht Kraft dir im Herzen, noch Stärke!
    Wagtest denn du, ein solcher! in meerdurchwandelnden Schiffen
    Über die Wogen zu gehn, von erlesenem Volke begleitet
    Und zu Fremden gesellt, ein schönes Weib zu entführen
    Aus der Apier Lande, die Schwägerin kriegrischer Männer?
    Deinem Vater zum Gram und der Stadt und dem sämtlichen Volke,
    Aber den Feinden zur Wonn und zu ewiger Schande dir selber?
    Ha, nicht mochtest du stehn vor Atreus’ Sohn; denn gelernet
    Hättest du, welchem Manne die blühende Gattin du raubtest!
    Nichts auch frommte die Laute dir jetzt und die Huld Aphroditens,
    Nichts dein Haar und der Wuchs, wenn dort du im Staube dich wälztest!
    Wären die Troer nur nicht Feigherzige, traun, es umhüllte
    Längst dich ein steinerner Rock für das Unheil, das du gehäuft hast!
    Ihm antwortete drauf der göttliche Held Alexandros:
    Hektor, dieweil du mit Recht mich tadeltest, nicht mit Unrecht;
    Stets ist dir ja das Herz wie die eherne Axt unbezwingbar,
    Welche das Holz durchstrebt vor dem Zimmerer, wann er zum Schiffbau
    Künstlich die Balken behaut und ihr Schwung ihm die Stärke vermehret:
    So ist fest dir das Herz und stets unerschrockenen Mutes.
    Nur nicht rüge die Gaben der goldenen Aphrodite.
    Unverwerflich ja sind der Unsterblichen ehrende Gaben,
    Welche

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