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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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erhebend:
    Vater Zeus, nie gleicht dir an Grausamkeit einer der Götter!
    Ha, ich hoffte zu strafen die Freveltat Alexandros’;
    Aber es sprang aus der Hand mir in Trümmer das Schwert, und die Lanze
    Flog mir hinweg aus den Händen umsonst und verwundete nicht ihn!
    Sprach’s und stürmte hinan und ergriff ihn am Busche des Helmes,
    Zog dann gewandt ihn daher zu den hellumschienten Achaiern.
    Jenen engt’ an der Kehle der buntgezeichnete Riemen,
    Den er unter dem Kinne, des Helmes Band, sich befestigt.
    Und er hätt ihn geschleift und ewigen Ruhm sich erworben,
    Wenn nicht schnell es bemerkt die Tochter Zeus’, Aphrodite,
    Und ihm zersprengt den Riemen des stark erschlagenen Stieres.
    Leer nun folgte der Helm der nervichten Hand Menelaos’.
    Diesen schleuderte drauf zu den hellumschienten Achaiern
    Hochaufschwingend der Held, es erhoben ihn teure Genossen;
    Und nun stürmt’ er von neuem in heißer Begier zu ermorden,
    Hin mit dem ehernen Speer. Doch jenen entrückt’ Aphrodite
    Sonder Müh, als Göttin, und hüllt’ in Nebel ihn ringsher,
    Setzt’ ihn drauf in die Kammer, von duftender Würze durchräuchert;
    Schnell dann Helena suchend, enteilte sie. Jene noch fand sie
    Dort auf ragendem Turm und umher viel troische Weiber.
    Leis ihr feines Gewand voll Nektarduft ihr bewegend,
    Redete sie in Gestalt der wollekrämpelnden Greisin,
    Hochbetagt, die ihr einst in heimischer Burg Lakedämons
    Liebliche Wolle gezupft und ihr am meisten geliebt war;
    Dieser gleich an Gestalt, begann Aphrodite, die Göttin:
    Komm; dich ruft Alexandros, mit mir nach Hause zu kehren.
    Jener ruht in der Kammer auf zierlichem Lagergestelle,
    Strahlend in Reiz und Feiergewand. Kaum solltest du glauben,
    Daß er vom Zweikampf komme; vielmehr er gehe zum Reigen,
    Oder er sitz ausruhend vom fröhlichen Reigen ein wenig.
    Jene sprach’s und erregt’ ihr das wallende Herz in dem Busen.
    Aber sobald sie bemerkte den lieblichen Nacken der Göttin,
    Auch den Busen voll Reiz und die anmutstrahlenden Augen,
    Tief erstaunte sie jetzt und redete, also beginnend:
    Grausame, warum strebst du, mich nochmals schlau zu verleiten?
    Soll ich vielleicht noch weiter die wohlbevölkerten Städte
    Phrygiens oder der holden Mäonia Städte durchwandern,
    Wenn auch dort ein Geliebter dir wohnt der redenden Menschen?
    Drum weil jetzt Menelaos den edlen Held Alexandros
    Überwand und beschleußt, mich heim, die Verhaßte, zu führen,
    Darum schleichst du mir jetzo daher voll trüglicher Arglist?
    Setze zu jenem dich hin und verlaß der Unsterblichen Wandel,
    Und nie kehre dein Fuß zu den seligen Höhn des Olympos:
    Sondern teile des Sterblichen Weh und pfleg ihn mit Sorgfalt,
    Bis er vielleicht zum Weibe dich aufnimmt oder zur Sklavin!
    Dorthin geh ich dir nimmer, denn unanständig ja wär es,
    Ihm sein Bett zu schmücken hinfort. Des würden mich alle
    Troerinnen verschmähn; und Gram schon lastet das Herz mir!
    Aber voll Zorns antwortete drauf Aphrodite, die Göttin:
    Reize mich nicht, o Törin! Ich könnt im Zorne mich wenden
    Und so sehr dich hassen, als innig mein Herz dich geliebet!
    Beid entflammt’ ich die Völker sodann zu verderblicher Feindschaft,
    Troer sowohl wie Achaier; dann raffte dich böses Verhängnis!
    Jene sprach’s; und verzagt ward Helena, Tochter Kronions.
    Eilend ging sie, gesenkt den silberglänzenden Schleier,
    Still, unbemerkt den übrigen Fraun; und es führte die Göttin.
    Als sie nunmehr Alexandros gepriesene Wohnung erreichten,
    Wandten die dienenden Mägde sich schnell zur befohlenen Arbeit.
    Jene trat in ihr hohes Gemach, die edle der Weiber.
    Einen Sessel ergriff die holdanlächelnde Kypris,
    Trug und stellt’ ihn, die Göttin, dem Held Alexandros entgegen.
    Helena setzte sich drauf, des Ägiserschütterers Tochter,
    Wandte die Augen hinweg und schalt den Gemahl mit den Worten:
    Kommst du vom Kampfe zurück? O lägest du lieber getötet
    Dort vom gewaltigen Manne, der mir der erste Gemahl war!
    Ha, du prahltest vordem, den streitbaren Held Menelaos
    Weit an Kraft und Händen und Lanzenwurf zu besiegen!
    Gehe denn nun und berufe den streitbaren Held Menelaos,
    Wiederum zu kämpfen im Zweikampf! Aber dir rat ich,
    Bleib in Ruh und vermeide den bräunlichen Held Menelaos,
    Gegen ihn anzukämpfen den tapferen Kampf der Entscheidung
    Ohne Bedacht, daß nicht durch seinen Speer du erliegest!
    Aber Paris drauf antwortete, solches erwidernd:
    Frau, laß ab, mir das Herz durch bittere Schmähung zu kränken.
    Jetzo hat Menelaos

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