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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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mir obgesiegt mit Athene,
    Ihm ein andermal ich; denn es walten ja Götter auch unser.
    Komm, wir wollen in Lieb uns vereinigen, sanft gelagert.
    Denn noch nie hat also die Glut mir die Seele bewältigt,
    Auch nicht, als ich zuerst aus der lieblichen Flur Lakedämon
    Segelte, dich entführend in meerdurchwandelnden Schiffen,
    Und auf Kranaens Au mich gesellt’ in Lieb und Umarmung,
    Als ich anjetzt dir glühe, durchbebt von süßem Verlangen.
    Sprach’s und nahte dem Lager zuerst; ihm folgte die Gattin.
    Beide ruheten dann im schöngebildeten Bette.
    Atreus’ Sohn durchstürmte das Heer nun, ähnlich dem Raubtier,
    Ob er ihn wo ausspähte, den göttlichen Held Alexandros.
    Doch nicht einer des troischen Volks noch der edlen Genossen
    Konnt Alexandros ihm zeigen, dem Rufer im Streit Menelaos.
    Nicht aus Freundschaft wahrlich verhehlten sie, wenn man ihn schaute;
    Denn verhaßt war er allen umher wie das schwarze Verhängnis.
    Jetzo erhub die Stimme der Völkerfürst Agamemnon:
    Hört mein Wort, ihr Troer, ihr Dardaner und ihr Genossen!
    Offenbar ist Sieger der streitbare Held Menelaos.
    Gebt denn Helena jetzt, die Argeierin, samt der Besitzung
    Uns zurück; auch Buße bezahlet uns, welche geziemet
    Und die hinfort auch daure bei kommenden Menschengeschlechtern.
    Also sprach der Atreid’; und es lobten ihn alle Achaier.

IV. Gesang
    Zeus und Here beschließen Trojas Untergang. Athene beredet den Pandaros, einen Pfeil auf Menelaos zu schießen. Den Verwundeten heilt Machaon. Die Troer rücken an, und Agamemnon ermuntert die achaiischen Heerführer zum Angriff. Schlacht.
    Aber die Götter um Zeus ratschlageten all in Versammlung,
    Sitzend auf goldener Flur; sie durchging die treffliche Hebe,
    Nektar umher einschenkend; und jen’ aus goldenen Bechern
    Tranken sich zu einander und schaueten nieder auf Troja.
    Schnell versuchte Kronion das Herz der Here zu kränken
    Durch aufregende Wort’ und redete solche Vergleichung:
    Zwo sind hier Menelaos der Göttinnen jetzo gewogen,
    Here von Argos zugleich und Athen’, Alalkomenens Göttin.
    Aber beide von fern des Anschauns nur sich erfreuend
    Sitzen sie, weil dem andern die holdanlächelnde Kypris
    Stets als Helferin naht und die graulichen Keren ihm abwehrt.
    Nun auch entzog sie jenen, da Todesgraun er zuvorsah.
    Aber gesiegt hat wahrlich der streitbare Held Menelaos.
    Uns nun laßt erwägen, wohin sich wende die Sache:
    Ob wir hinfort durch Kriegsgewalt und verderbende Zwietracht
    Züchtigen oder in Frieden die beiderlei Völker versöhnen.
    Wäre dies euch allen so angenehm und gefällig,
    Gern noch möchte sie stehn, des herrschenden Priamos Feste,
    Doch Menelaos zurück die Argeierin Helena führen.
    Jener sprach’s, da murrten geheim Athenäa und Here.
    Nahe sich saßen sie dort, nur Unheil sinnend den Troern.
    Jene nunmehr blieb schweigend und redete nichts, Athenäa,
    Eifernd dem Vater Zeus, und ihr tobte das Herz in Erbittrung.
    Here nur konnte den Zorn nicht bändigen, sondern begann so:
    Welch ein Wort, Kronion, du Schrecklicher, hast du geredet!
    Willst du, daß ganz ich umsonst arbeitete, daß ich vergebens
    Schweiß der Mühe vergoß, und umher mit ermatteten Rossen
    Völker erregt’, um dem Priamos Gram und den Söhnen zu schaffen?
    Tu’s! Doch nimmer gefällt es dem Rat der anderen Götter!
    Unmutsvoll nun begann der Herrscher im Donnergewölk Zeus:
    Grausame, was hat Priamos doch und Priamos’ Söhne
    Dir so Böses getan, daß sonder Rats du dich abmühst,
    Ilios auszutilgen, die Stadt voll prangender Häuser?
    Möchtest du doch, eingehend durch Tor’ und türmende Mauern,
    Roh ihn verschlingen, den Priamos selbst und Priamos’ Söhne,
    Samt den Troern umher; dann würde dein Zorn dir gesättigt!
    Tue, wie dir’s gefällt, daß nicht der Hader in Zukunft
    Beiden, dir selber und mir, zu größerem Zwiste gedeihe.
    Eines verkünd ich dir noch, und du bewahr es im Herzen:
    Wenn auch mir im Eifer hinwegzutilgen gelüstet
    Eine Stadt, wo dir erkorene Günstlinge wohnen,
    Daß du alsdann nicht weilest den Rächenden, sondern mich lassest!
    Gab doch ich selbst dir willig, obgleich unwilligen Herzens.
    Denn was unter der Sonn und dem sternumleuchteten Himmel
    Irgend erscheint von Städten der sterblichen Erdebewohner,
    Hoch mir vor allen geehrt war Ilios’ heilige Feste,
    Priamos selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs.
    Nie ja mangelte mir der Altar des gemeinsamen Mahles,
    Nie des Weins und Gedüftes, das uns zur Ehre bestimmt ward.
    Ihm

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