Ilias
durchbohrt ich,
Und er entsank in den Staub; und ich, in den Sessel mich schwingend,
Stand nun im Vordergewühl. Die hochgesinnten Epeier
Zitterten ängstlich umher, da den Mann hinfallen sie sahen,
Ihn, der führend den reisigen Zug, vorstrebt’ in der Feldschlacht.
Aber ich stürmt in die Feinde, dem dunkelen Donnerorkan gleich;
Fünfzig gewann ich der Wagen, und zween Kriegsmänner um jeden
Knirschten den Staub mit den Zähnen, von meiner Lanze gebändigt.
Aktars Söhn’ auch hätt ich gestreckt, die zween Molionen,
Hätte nicht ihr Vater, der Erderschüttrer Poseidon,
Schnell dem Gefecht sie entrückt, ringsher in Nebel sie hüllend.
Jetzo gewährete Zeus den Pyliern herrliche Siegsmacht;
Denn stets folgeten wir durch schildbestreuete Felder,
Niederhauend den Feind und stattliche Rüstungen sammelnd,
Bis wir zum Weizengefilde Buprasion trieben die Rosse
Und zum olenischen Fels und wo Alesions Hügel
Wird genannt, wo zurück uns wendete Pallas Athene.
Dort verließ ich den letzten Erschlagenen; und die Achaier
Lenkten das schnelle Gespann von Buprasion wieder gen Pylos,
Preisend mit Dank von den Himmlischen Zeus, von den Sterblichen Nestor.
So war ich, ja ich war’s! in der Feldschlacht! Aber Achilleus
Hegt der Tugend Genuß sich allein nur! Wahrlich, mit Tränen
Wird er hinfort es bejammern, nachdem das Volk uns vertilgt ist!
Ach mein Freund, wohl hat dich Menötios also ermahnet
Jenes Tags, da aus Phthia zu Atreus’ Sohn er dich sandte;
Denn wir beide darinnen, ich selbst und der edle Odysseus,
Hörten all im Gemach die Ermahnungen, die er dir mitgab.
Siehe, wir kamen dahin zu Peleus’ schönem Palaste,
Völker umher versammelnd im fruchtbaren Land Achaias,
Und wir fanden den Held Menötios dort im Palaste,
Dich und Achilleus zugleich. Der alte reisige Peleus
Brannte dem Donnerer Zeus die fetten Schenkel des Stieres
In dem umschlossenen Hof und hielt den goldenen Becher,
Sprengend den funkelnden Wein in die heilige Flamme des Opfers.
Ihr bereitetet beide das Stierfleisch. Jetzo erschienen
Wir an der Pforte des Hofs; bestürzt nun erhub sich Achilleus,
Führt’ uns herein an der Hand und nötigte freundlich zum Sitze;
Wohl dann bewirtet’ er uns nach heiliger Sitte des Gastrechts.
Aber nachdem wir der Kost uns gesättiget und des Getränkes,
Jetzo begann ich die Red, euch mitzugehen ermahnend;
Ihr auch wolltet es gern, und viel euch geboten die Väter.
Peleus, der graue Held, ermahnete seinen Achilleus,
Immer der Erste zu sein und vorzustreben vor andern.
Aber dich ermahnte Menötios, Aktors Erzeugter:
Lieber Sohn, an Geburt ist zwar erhabner Achilleus,
Älter dafür bist du, doch ihm ward größere Stärke;
Aber du hilf ihm treulich mit Rat und kluger Erinnrung
Und sei Lenker dem Freund; er folgt dir gerne zum Guten.
Also ermahnte der Greis; du vergaßest es. Aber auch jetzt noch
Sage dies Achilleus, dem Feurigen, ob er gehorche.
Denn wer weiß, ob vielleicht durch göttliche Hilf ihn beweget
Dein Zuspruch! Gut immer ist redliche Warnung des Freundes.
Aber wofern im Herzen ein Götterspruch ihn erschrecket
Und im Worte von Zeus die göttliche Mutter gemeldet,
Send er zum wenigsten dich, und der Myrmidonen Geschwader
Folge zugleich, ob du etwa ein Licht der Danaer werdest.
Dir auch geb er das Waffengeschmeid im Kampfe zu tragen,
Ob, dich für ihn ansehend, vielleicht vom Kampfe die Troer
Abstehn und sich erholen die kriegerischen Männer Achaias
Ihrer Angst, wie klein sie auch sei, die Erholung des Krieges.
Leicht auch könnt ihr, noch frisch, die ermüdeten Männer im Angriff
Rückwärts drängen zur Stadt, von den Schiffen hinweg und Gezelten.
Also der Greis, und jenem das Herz im Busen bewegt’ er;
Schnell durchlief er die Schiffe zum Äakiden Achilleus.
Aber nachdem zu den Schiffen des göttergleichen Odysseus
Laufend Patroklos genaht, wo der Volkskreis und der Gerichtsplatz
War, wo rings auch Altäre gebaut den unsterblichen Göttern,
Traf er Eurypylos dort, den glänzenden Sohn des Euämon,
Welcher hart verwundet daher mit dem Pfeil in der Lende
Mühsam hinkt’ aus der Schlacht; herab ihm strömte der Angstschweiß
Häufig von Schulter und Haupt, und hervor aus der schmerzenden Wunde
Rieselte schwarzes Blut, doch blieb ihm die Stärke des Geistes.
Mitleidsvoll erblickt’ ihn Menötios’ tapferer Sprößling,
Und er begann wehklagend und sprach die geflügelten Worte:
Weh euch, weh, der Achaier erhabene Fürsten und
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