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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Erbarmung!
    Harrt er vielleicht, bis erst die rüstigen Schiff’ am Gestade,
    Trotz der Achaiermacht, in feindlicher Flamme verlodern
    Und wir selbst hinbluten der Reihe nach? Nicht ja besteht mir
    Kraft, wie vordem sie gestrebt in den leichtgebogenen Gliedern!
    Wär ich so jugendlich noch und ungeschwächten Vermögens,
    Wie als einst der Eleier und Pylier Streit sich erhoben
    Über den Rinderraub, da ich den Itymoneus hinwarf,
    Ihn den tapferen Sohn des Hypeirochos, wohnend in Elis,
    Und mir Entschädigung nahm. Er stritt, die Rinder uns wehrend;
    Aber ihn traf im Vordergewühl mein stürmender Wurfspieß,
    Daß er sank und in Angst sein ländliches Volk sich zerstreute.
    Viel und reichliche Beute gewannen wir rings aus den Feldern:
    Fünfzig Herden der Rinder umher, der weidenden Schafe
    Ebensoviel, auch der Schweine so viel und der streifenden Ziegen;
    Auch der bräunlichen Rosse gewannen wir hundertundfünfzig,
    Stuten all, und viele von saugenden Füllen begleitet.
    Weg nun trieben wir jene hinein zur neleischen Pylos,
    Nachts in die Stadt ankommend, und herzlich freute sich Neleus,
    Daß mir Jünglinge schon so viel Kriegsbeute beschert war.
    Herolde riefen nunmehr, sobald der Morgen emporstieg,
    Jeden herbei, wem Schuld in der heiligen Elis gebührte.
    Aber des Pyliervolks versammelte Obergebieter
    Teileten aus; denn vielen gebührete Schuld von Epeiern,
    Seit wir wenigen dort in Drangsal Pylos bewohnet.
    Denn uns drängt’ hinkommend die hohe Kraft Herakles’
    Einige Jahre zuvor und erschlug die tapfersten Männer.
    Siehe, wir waren zwölf untadlige Söhne des Neleus;
    Davon blieb ich allein, die anderen sanken getötet.
    Drum verachteten uns die erzumschirmten Epeier,
    Und voll Übermutes verübten sie mancherlei Frevel.
    Draus nun wählte der Greis sich eine Herde der Rinder,
    Eine von Schafen gedrängt, drei Hunderte samt den Hirten;
    Weil auch ihm viel Schuld in der heiligen Elis gebührte,
    Vier siegprangende Rosse zusamt dem Wagengeschirre,
    Zum Wettrennen gesandt; denn ein Dreifuß war zur Belohnung
    Aufgestellt; da behielt der Völkerfürst Augeias
    Jene zurück und entsandte den trauernden Wagenlenker.
    So zum Zorne gereizt durch Wort’ und Taten des Frevels,
    Wählte sich vieles der Greis; das übrige gab er dem Volke,
    Gleichgeteilt, daß keiner ihm leer der Beute hinwegging.
    Wir vollendeten nun ein jegliches, und um die Stadt her
    Weihten wir Opfer des Danks. Doch schnell am dritten der Tage
    Kamen die Feind’ unzählbar, sie selbst und stampfende Rosse,
    Alle geschart; auch kamen die zween Molionen gerüstet,
    Kinder annoch und wenig geübt zum herzhaften Angriff.
    Eine Stadt Thryoessa erhebt sich auf felsichtem Hügel
    Fern an Alpheios’ Strom, die heilige Elis begrenzend;
    Diese bekämpfte der Feind, sie auszutilgen verlangend.
    Doch wie sie ganz das Gefild umschwärmeten, kam uns Athene
    Schnell als Botin daher vom Olympos, uns zu bewaffnen,
    Nachts, und nicht unwillig erhuben sich Pylos’ Bewohner,
    Sondern mit freudigem Mut zu der Feldschlacht. Mir nur verwehrte
    Neleus, mitzugehn in den Streit, und barg mir die Rosse;
    Denn noch wähnt’ er mich nicht zu Kriegsarbeiten gewitzigt.
    Dennoch strahlt ich hervor in unserer Reisigen Scharen,
    Ohne Gespann, auch zu Fuß; so trieb in den Kampf mich Athene.
    Aber es rollt’ ein Strom Minyeios nieder zur Salzflut,
    Dicht an Aren’; hier harreten wir der heiligen Frühe,
    Pylos’ reisige Schar, und daher floß Menge des Fußvolks.
    Drauf mit gesamter Macht in wohlgerüstetem. Heerzug
    Kamen wir mittags hin zum heiligen Strom Alpheios.
    Allda brachten wir Zeus dem allmächtigen prangende Opfer,
    Einen Stier dem Alpheios und einen Stier dem Poseidon,
    Eine Kuh von der Herde für Zeus’ blauäugige Tochter,
    Nahmen die Abendkost durch das Kriegsheer, Haufen bei Haufen,
    Legten uns dann zur Ruh, in eigener Rüstung ein jeder,
    Längs dem Ufer des Stroms. Die hochgesinnten Epeier
    Standen bereits um die Stadt, sie hinwegzutilgen verlangend;
    Aber sie fanden zuvor des Ares schreckliche Arbeit.
    Denn als leuchtend die Sonn emporstieg über die Erde,
    Rannten wir an zum Gefecht und fleheten Zeus und Athenen.
    Als nun die Schlacht anhub der Pylier und Epeier,
    Rafft ich den ersten der Feind’ und nahm die stampfenden Rosse
    Mulios’, kühn und gewandt, der ein Eidam war des Augeias,
    Seiner ältesten Tochter vermählt, Agamede der blonden,
    Die Heilkräuter verstand, so viel rings nähret die Erde.
    Ihn, wie er gegen mich kam, mit eherner Lanze

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