Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
Ein einziges Bild reicht mir schon. Doch die Männer bewegten sich in perfektem Gleichklang. Los, macht schon! Chinita blieb bei ihnen, und ihre Geduld zahlte sich aus. Als die Männer das Objekt in den Kofferraum hievten, fand sie die Lücke. Ironischerweise war es der ältere Mann, der Anführer, der den Fehler beging. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch es genügte. Chinita hatte ihr Bild. Genau genommen waren es sogar zehn.
    »Ruf in der Redaktion an«, sagte sie. »Wir haben unseren Leichnam.«
    Weit entfernt in der Schweiz, in CERN, fuhr Maximilian Kohler in seinem Rollstuhl ins Büro von Leonardo Vetra. Mit mechanischer Effizienz machte er sich daran, die Akten zu durchstöbern. Als er nichts fand, fuhr Kohler ins Schlafzimmer. Die oberste Schublade von Leonardo Vetras Nachttisch war verschlossen. Kohler sprengte das Schloss mit einem Messer aus der Küche auf.
    In der Lade fand er genau das, wonach er gesucht hatte.
     

72.
     

    Langdon kletterte vom Gerüst herunter und sprang das letzte Stück zu Boden. Er klopfte sich den Staub aus der Kleidung. Vittoria erwartete ihn bereits.
    »Kein Glück?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie haben den toten Kardinal in den Kofferraum gelegt.« Langdon sah zu der Reihe geparkter Wagen, wo Olivetti und
    eine Gruppe Soldaten um einen Stadtplan auf der Motorhaube standen. »Suchen sie in südwestlicher Richtung?«
    Vittoria nickte. »Keine Kirchen. Die erste Kirche von hier aus ist der Petersdom.«
    Langdon nickte. Wenigstens waren sie diesmal einer Meinung. Er ging zu Olivetti. Die Soldaten machten Platz und ließen ihn durch.
    Olivetti sah auf. »Nichts. Aber dieser Stadtplan zeigt nicht jede Kirche, nur die größeren. Ungefähr fünfzig sind eingetragen.«
    »Wo befinden wir uns?«, fragte Langdon.
    Olivetti deutete auf die Piazza del Popolo und zeichnete von dort aus eine schnurgerade Linie nach Südwesten. Die Linie führte ein beträchtliches Stück weit an der Ansammlung schwarzer Rechtecke vorbei, die Roms wichtige Kirchen bezeichneten. Unglücklicherweise waren die wichtigen Kirchen Roms auch diejenigen aus älterer Zeit… Kirchen, die seit dem siebzehnten Jahrhundert oder länger standen.
    »Ich muss eine Entscheidung treffen«, sagte Olivetti. »Sind Sie ganz sicher, was die Richtung angeht?«
    Langdon rief sich den ausgestreckten Finger der Engelsgestalt ins Gedächtnis und nickte. »Ja, Oberst. Absolut sicher.«
    Olivetti zuckte die Schultern und fuhr einmal mehr die gedachte Linie entlang über die Karte. Sie schnitt die Margherita-Brücke, die Via Cola di Riezo und die Piazza del Risorgimento, ohne eine einzige Kirche zu treffen, und endete genau auf dem Petersplatz.
    »Was ist falsch an Sankt Peter?«, fragte einer der Soldaten. Er hatte eine tiefe Narbe unter dem linken Auge. »Es ist eine Kirche.«
    Langdon schüttelte den Kopf. »Es muss eine öffentliche Kirche sein. St. Peter ist im Augenblick wohl nicht ohne weiteres für die Öffentlichkeit zugänglich.«
    »Aber die Linie führt durch den Petersplatz«, sagte Vittoria, die Langdon über die Schulter schaute. »Und der Platz ist nicht gesperrt.«
    Daran hatte Langdon auch schon gedacht. »Dort gibt es keine Statuen.«
    »Und was ist mit dem Monolithen in der Mitte?«
    Sie hatte Recht – auf dem Petersplatz stand tatsächlich ein ägyptischer Monolith. Langdon betrachtete den Monolithen auf der Piazza del Popolo, direkt vor ihnen. Die luftige Pyramide. Ein merkwürdiger Zufall, weiter nichts, dachte Langdon.
    Er schüttelte den Gedanken ab. »Der Monolith auf dem Petersplatz stammt nicht von Bernini. Er wurde von Caligula hergebracht. Außerdem hat er nichts mit Luft zu tun.« Und es gab noch ein weiteres Problem… »Das Poem sagt, die vier Elemente wären über Rom verteilt. Der Petersplatz gehört zur Vatikanstadt. Er hat nichts mit Rom zu tun.«
    »Kommt darauf an, wen man fragt«, sagte ein Schweizergardist.
    Langdon sah überrascht auf. »Was?«
    »Es war schon immer ein Streitpunkt. Die meisten Karten zeigen den Petersplatz als einen Teil der Vatikanstadt, aber weil er außerhalb der ummauerten Stadt liegt, behaupten die römischen Behörden seit Jahrhunderten, er wäre ein Teil von Rom.«
    »Das soll wohl ein Scherz sein!«, sagte Langdon. Er hatte noch nie davon gehört.
    »Ich sage das ja auch nur, weil Oberst Olivetti und Signorina Vetra nach einer Skulptur gefragt haben, die mit Wind zu tun hat«, fuhr der Gardist fort.
    Langdon riss die Augen auf. »Und Sie wissen

Weitere Kostenlose Bücher