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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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von einer Skulptur auf dem Petersplatz, die mit Wind zu tun hat?«
    »Nicht genau, es ist keine Skulptur, Signore. Wahrscheinlich ist es auch nicht wichtig.«
    »Lassen Sie uns die Geschichte hören«, verlangte Olivetti.
    Der Gardist zuckte die Schultern. »Ich weiß nur davon, weil ich für gewöhnlich auf dem Petersplatz meinen Dienst verrichte. Ich kenne dort jeden Winkel.«
    »Die Skulptur!«, drängte Langdon. »Wie sieht sie aus?« Er fragte sich allmählich, ob die Illuminati tatsächlich so unglaublich dreist gewesen waren, dass sie ihren zweiten Wegweiser direkt vor die Nase des Vatikans gesetzt hatten.
    »Ich gehe jeden Tag daran vorbei«, sagte der Gardist. »Sie befindet sich genau im Zentrum, dort, wo diese Linie hinzeigt. Deswegen habe ich überhaupt daran gedacht, wissen Sie. Wie ich schon sagte, es ist eigentlich keine Skulptur, eher ein… ein Block.«
    Olivetti musterte den Soldaten ärgerlich. »Ein Block?«
    »Jawohl, Herr Oberst. Ein Marmorblock, der in den Platz eingelassen ist. Am Fuß des Monoliths. Aber es ist kein rechteckiger Block, Herr Oberst, es ist eine Ellipse. Und sie ist behauen. Sie stellt eine Windbö dar.« Der Soldat zögerte. »Luft, vermutlich, wenn man es von der wissenschaftlichen Warte aus betrachtet.«
    Langdon starrte den jungen Soldaten voller Staunen an. »Ein Relief!«, rief er.
    Alle drehten sich zu ihm um.
    »Reliefkunst«, sagte Langdon, »ist die andere Hälfte der Bildhauerei.« Bildhauerei ist die Kunst, Figuren sowohl in der vollen Gestalt als auch im Relief zu erschaffen. Er hatte diese Definition unzählige Male an Kreidetafeln geschrieben. Reliefs waren im Grunde genommen zweidimensionale Skulpturen, wie Abraham Lincolns Profil auf einem Ein-Cent-Stück. Die Medaillons auf Berninis Pyramiden in der Chigi-Kapelle waren ebenfalls in Relieftechnik ausgeführt.
    »Bassorelievo?«, fragte der Gardist und benutzte den italienischen Ausdruck.
    »Genau. Basrelief!« Langdon klopfte auf die Motorhaube. »Dass ich daran nicht gedacht habe! Dieser Block auf dem Petersplatz, den Sie meinen, heißt West Ponente. Der Westwind. Er ist auch bekannt als Respiro di Dio.«
    »Der Atem Gottes?«
    »Jawohl. Luft! Und der Block wurde vom Architekten des Platzes angefertigt und dort eingesetzt!«
    Vittoria blickte ihn verwirrt an. »Aber ich dachte, Michelangelo habe Sankt Peter erbaut?«
    »Ja, die Basilika!«, rief Langdon triumphierend. »Aber der Platz davor wurde von Bernini geschaffen!«
    Die Karawane aus vier schwarzen Alfa Romeos jagte von der Piazza del Popolo auf die Straße und schoss davon. Die Insassen waren offensichtlich viel zu sehr in Eile, um den BBC-Wagen zu bemerken, der ihnen unauffällig in einiger Entfernung folgte.

73.
     

    Gunther Glick trat das Gaspedal durch und jagte im Slalom durch den Verkehr, während er die vier schwarzen Alfas über den Tiber und die Ponte Margherita hinweg verfolgte. Normalerweise hätte er versucht, unauffällig Abstand zu halten, doch heute war er kaum imstande, den Wagen zu folgen. Diese Typen flogen förmlich durch Rom.
    Chinita saß hinten im Wagen und telefonierte mit London. Sie beendete das Gespräch und rief Günther durch den Lärm hindurch zu: »Willst du zuerst die gute oder die schlechte Nachricht?«
    Günther runzelte die Stirn. Warum musste es immer so kompliziert sein, wenn er mit der Zentrale verhandelte? »Die schlechte.«
    »Die Redaktion ist stocksauer, weil wir unseren Posten verlassen haben.«
    »Überrascht mich nicht.«
    »Sie glauben, dein Geheimtipp sei ein Windei.«
    »Natürlich.«
    »Und der Boss hat mich gewarnt, dass du kurz davor stehst, einen Einlauf von ihm zu kriegen.«
    Glick verzog das Gesicht. »Großartig. Und die gute Nachricht?«
    »Sie haben sich bereit erklärt, das Material anzuschauen, das wir eben gedreht haben.«
    Glicks düstere Miene verwandelte sich in ein breites Grinsen. Schätze. wir werden sehen, wer kurz vor einem Einlauf steht. »Dann schick’s raus!«
    »Ich kann nicht übertragen, solange wir kein festes Mobilfunkrelais haben.«
    Günther jagte den Übertragungswagen auf die Via Cola di Rienzo. »Ich kann jetzt nicht halten.« Er folgte den Alfa Romeos durch einen engen Kreisverkehr an der Piazza Risorgimento.
    Chinita klammerte sich an ihren Computern fest. »Wenn mein Sender kaputtgeht, können wir dieses Material zu Fuß nach London schaffen!«, schimpfte sie.
    »Halt durch, Süße. Irgendetwas sagt mir, dass wir gleich da sind.«
    Sie blickte auf. »Wo?«
    Günther

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