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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Dienst war eine Ehre. Eines Tages würde ihm dafür die höchste aller Belohnungen zuteil werden.
    Während seine Gedanken kreisten, erweckte ein Bild seine Aufmerksamkeit. Plötzlich und in einem trainierten Reflex, der ihm selbst überraschte, schoss seine Hand vor und hämmerte auf einen Knopf auf dem Kontrollpult. Das Bild vor ihm erstarrte.
    Hellwach beugte er sich vor und betrachtete das Bild aufmerksam. Die Unterschrift sagte ihm, dass das Bild von Kamera Nummer 86 übertragen wurde – eine Kamera, die einen Gang überwachen sollte.
    Doch das Bild vor ihm zeigte definitiv keinen Gang.
     

13.
     
    Befremdet starrte Langdon in das Arbeitszimmer vor ihm. »Was ist das?« Trotz des willkommenen Schwalls warmer Luft trat er zitternd über die Schwelle.
    Kohler folgte Langdon schweigend hinein.
    Langdons Blicke glitten durch den Raum; er hatte nicht die leiseste Idee, was er davon halten sollte. Das Zimmer enthielt die eigenartigste Mischung von Maschinen und Artefakten, die er jemals gesehen hatte. An der Wand und alles überragend hing ein gewaltiges Holzkreuz, das Langdon als spanisch und aus dem vierzehnten Jahrhundert stammend einordnete. Über dem Kreuz, an der Decke aufgehängt, schwebte ein Metallmobile des Planetensystems. Zur Linken hing ein Ölgemälde der Jungfrau Maria und daneben eine laminierte Periodentafel der Elemente. Auf der Seitenwand flankierten zwei weitere Kreuze, diesmal aus Messing, ein Poster von Albert Einstein mit dem berühmten Ausspruch GOTT WÜRFELT NICHT.
    Langdon bewegte sich durch den Raum, während er in sprachlosem Staunen seine Umgebung in sich aufnahm. Auf Vetras Schreibtisch lag eine in Leder gebundene Bibel neben einem Bohr’schen Atommodell aus Plastik und einer Miniaturreplik von Michelangelos Moses.
    So viel zum Eklektizismus, dachte Langdon. Die Wärme tat gut, doch die Ausstattung dieses Raums brachte ihn erneut zum Frösteln. Er hatte das Gefühl, als sei er Augenzeuge des Aufeinanderpralls zweier philosophischer Titanen… ein beunruhigender, nebelhafter Eindruck verfeindeter Kräfte. Er überflog die Titel im Bücherregal.
    Der Gott-Partikel Das Tao der Physik Gott: Der Beweis. 
    Eine Bücherstütze zeigte ein eingraviertes Zitat:
     
    Wahre Wissenschaft findet schnell heraus, dass Gott hinter jeder neuen Tür wartet.
     
    Papst Pius XII.
     
    Leonardo war katholischer Priester«, sagte Kohler. Langdon wandte sich überrascht um. »Ein Priester? Ich  dachte, er sei Physiker?«
    »Er war beides. Männer der Religion und der Wissenschaft  sind in der Geschichte keine Seltenheit. Leonardo war einer von  ihnen. Er betrachtete die Physik als ›Gottes Naturgesetze‹. Seiner  Meinung nach war Gottes Handschrift überall in der natürlichen  Ordnung rings um uns zu erkennen. Er hoffte, den zweifelnden  Massen mithilfe der Wissenschaft Gottes Existenz beweisen zu  können. Er betrachtete sich selbst als ›Theo-Physiker‹.« 
    Theo-Physiker? Für Langdons Geschmack klang der  Ausdruck unglaublich widersprüchlich.
    »Auf dem Gebiet der Teilchenphysik hat es in jüngster Zeit  ein paar schockierende Entdeckungen gegeben«, erklärte  Kohler. »Entdeckungen, die durch und durch spirituelle  Implikationen nahe legen. Leonardo war für viele davon  verantwortlich.«
    Langdon musterte den Generaldirektor, während er immer  noch versuchte, die bizarre Umgebung zu verarbeiten.  »Spiritualität und Physik?« Langdon hatte seine gesamte  Karriere mit dem Studium der Religionsgeschichte verbracht,  und wenn es ein immer wiederkehrendes Thema gab, dann war  es die Tatsache, dass Wissenschaft und Religion vom Tag eins  an gewesen waren wie Öl und Wasser… Erzfeinde… durch und  durch unvereinbar.
    »Vetra ist… war an der vordersten Front der  Teilchenphysik«, fuhr Kohler fort. »Er hatte angefangen,  Religion und Wissenschaft zu verschmelzen… zu zeigen, dass  sie sich auf höchst unerwartete Weise gegenseitig ergänzen. Er  nannte sein Forschungsgebiet die Neue Physik.« Kohler nahm  ein Buch aus dem Regal und reichte es Langdon.
    Langdon betrachtete den Einband. Gott, Wunder und die Neue  Physik – von Leonardo Vetra.
    »Es ist ein eng begrenztes Forschungsfeld«, sagte Kohler,  »doch es liefert uns neue Antworten auf ein paar alte Fragen  Fragen über den Ursprung des Universums und die Kräfte, die  uns alle binden. Leonardo glaubte, dass seine Forschung das  Potenzial besaß, Millionen Menschen zu einem spirituelleren
    Leben zu

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