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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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führen. Erst letztes Jahr bewies er die Existenz einer  energetischen Kraft, die uns alle vereint. Er demonstrierte auf  beeindruckende Weise, dass wir alle physisch miteinander in  Verbindung stehen… und dass die Moleküle in Ihrem Körper  mit den Molekülen in meinem in Wechselwirkung stehen… dass  es eine einzige Kraft ist, die uns alle antreibt.«
    Langdon war fassungslos. Und die Macht Gottes wird uns alle  vereinen. »Mr. Vetra hat einen Weg gefunden, um zu beweisen,  dass alle Partikel verbunden sind?«
    »Einen schlüssigen Beweis. Eine der letzten Ausgaben von Scientific American nannte die Neue Physik einen Weg, der  sicherer zu Gott führt als jede Religion.«
    Die Bemerkung saß. Langdon musste an die antireligiösen  Illuminati denken. Zögernd zwang er sich zu einem  vorübergehenden Abstecher in das Unmögliche. Falls die  Illuminati tatsächlich noch immer aktiv waren – hätten sie  Leonardo getötet, um zu verhindern, dass er den Massen seine  religiöse Botschaft verkündete? Langdon wies den Gedanken  von sich. Absurd! Die Illuminati sind Geschichte! Das weiß  jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt hat.
    »Vetra besaß zahlreiche Feinde in der wissenschaftlichen  Welt«, fuhr Kohler fort. »Viele Puristen haben ihn verachtet,  selbst hier bei CERN. Sie sind überzeugt, dass der Gebrauch  analytischer Physik zur Untermauerung religiöser Prinzipien ein  Verrat an der Wissenschaft ist.«
    »Aber stehen die heutigen Wissenschaftler der Kirche denn  immer noch so ablehnend gegenüber?«
    Kohler grunzte abfällig. »Warum sollten wir nicht? Die  Kirche mag vielleicht niemanden mehr auf dem Scheiterhaufen  verbrennen, aber wenn Sie glauben, sie hätte ihre Herrschaft  über die Wissenschaft aufgegeben, dann fragen Sie sich doch  bitte, wieso die Hälfte aller Schulen in Ihrem Land keine  Evolution unterrichten darf! Fragen Sie sich, warum die  Christliche Koalition der Vereinigten Staaten die  einflussreichste Lobby der Welt gegen wissenschaftlichen  Fortschritt ist! Der Krieg zwischen Religion und Wissenschaft  ist noch immer in vollem Gang, Mr. Langdon. Er findet nicht  mehr auf Schlachtfeldern statt, sondern in Konferenzräumen und  Vorstandszimmern, doch er findet noch statt.«
    Langdon erkannte, dass Kohler Recht hatte. Erst eine Woche  zuvor hatte die Theologische Fakultät von Harvard geschlossen  vor dem Gebäude der Biologischen Fakultät gegen die  gentechnischen Versuche demonstriert, die dort auf dem  Lehrplan standen. Der Dekan der Biologischen Fakultät, der  berühmte Ornithologe Richard Aaronian, hatte seinen Lehrplan  mit einem großen Banner vor der Fensterfront verteidigt. Auf  dem Banner war der christliche Fisch zu sehen gewesen, mit  vier kleinen Füßen – als Tribut an die Evolution der  afrikanischen Lungenfische, die sich auf das Land vorgewagt  hatten. Unter dem Fisch hatte »DARWIN LEBT!« gestanden,  nicht »Jesus«.
    Ein helles Summen riss Langdon aus seinen Gedanken. Er  Nickte auf. Kohler nahm einen Pager aus der Halterung am  Rollstuhl und las die hereinkommende Nachricht.
    »Gut«, sagte er. »Das war Leonardos Tochter. Miss Vetra  Landet in diesem Augenblick. Wir werden sie beim  Hubschrauberlandeplatz empfangen. Ich halte es für besser,  wenn sie nicht hierher kommt und ihren Vater so daliegen  sieht.«
    Langdon stimmte ihm zu. Es wäre ein zu großer Schock für  Vetras Tochter.
    »Ich werde Miss Vetra bitten, über das Projekt zu sprechen,  an dem sie und ihr Vater gearbeitet haben… vielleicht wirft das  ein neues Licht auf den Mord an Leonardo.«
    »Sie glauben, dass Vetra wegen seiner Arbeit ermordet  wurde?«
    »Durchaus möglich, ja. Leonardo hat mir verraten, dass er in  einer bahnbrechenden Sache arbeitet. Mehr hat er nicht gesagt.  Er war sehr geheimnistuerisch mit diesem Projekt. Deswegen  dieses private Büro in seiner Wohnung und die  Abgeschiedenheit, die ich ihm wegen seiner Genialität nur zu  bereitwillig gewährt habe. Leonardo verbrauchte in letzter Zeit  irrsinnige Mengen an elektrischer Energie, doch ich habe  bewusst darauf verzichtet, ihn nach dem Grund zu fragen.« 
    Kohler wendete den Rollstuhl in Richtung Schiebetür. »Da gibt  es allerdings noch eine Sache, die Sie vielleicht wissen sollten,  bevor wir diese Wohnung verlassen.«
    Langdon war nicht sicher, ob er es hören wollte.
    »Der Mörder hat etwas gestohlen.«
    »Gestohlen?«
    »Folgen Sie mir.«
    Der

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