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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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aufgefallen.«
    Langdon errötete leicht. Er war daran gewöhnt, seine Uhr zu verteidigen. Die Mickey-Mouse-Uhr war ein Sammlerstück, das er als Kind von seinen Eltern geschenkt bekommen hatte. Trotz der ausgesprochen albernen ausgestreckten Mickey-Mouse Arme, die als Zeiger dienten, war es die einzige Uhr, die Langdon jemals getragen hatte. Sie war wasserdicht, fluoreszierte im Dunkeln und war perfekt geeignet fürs Bahnenschwimmen oder für nächtliche Spaziergänge auf den unbeleuchteten Wegen des Campus. Wenn Langdons Studenten seinen modischen Geschmack infrage stellten, erzählte er ihnen, dass er die Uhr als ständige Erinnerung trug, im Herzen jung zu bleiben.
    »Es ist sechs Uhr«, sagte er.
    Vittoria nickte. Sie hatte die Augen immer noch geschlossen. »Ich denke, unser Fahrer ist da.«
    Langdon hörte das ferne Flattern, blickte nach oben, und sein Mut sank erneut. Von Norden her näherte sich ein Helikopter in geringer Flughöhe über dem Rollfeld. Langdon war schon einmal in einem Helikopter geflogen, im Palpa-Tal in den Anden, um die Sandzeichnungen der Nazca zu studieren, und er hatte den Flug nicht eine Sekunde lang genossen. Ein fliegender Schuhkarton. Er hatte eigentlich gehofft, der Vatikan würde einen Wagen schicken – zwei Flüge an einem Tag waren mehr als genug.
    Offensichtlich nicht.
    Der Hubschrauber wurde über ihnen langsamer, schwebte einen Augenblick an Ort und Stelle und ging dann auf dem Vorfeld direkt vor ihnen nieder. Die Maschine war weiß und trug ein großes Wappen auf der Seite – zwei gekreuzte Schlüssel und darüber die Tiara. Langdon kannte das Symbol – es war das traditionelle Wappen des Vatikans, des Heiligen Stuhls, und dieser Stuhl war der Thron des heiligen Petrus.
    Der heilige Hubschrauber, stöhnte Langdon innerlich, während er zu der landenden Maschine sah. Er hatte ganz vergessen, dass der Vatikan einen Hubschrauber besaß, mit dem der Papst zum Flughafen, zu Konferenzen oder zu seinem Sommerpalast nach Castel Gandolfo flog. Langdon hätte eine Limousine entschieden vorgezogen.
    Der Pilot sprang aus dem Cockpit und kam über den Beton auf sie zu.
    Jetzt blickte Vittoria beunruhigt drein. »Das ist unser Pilot?« Langdon teilte ihre Besorgnis. »Fliegen oder nicht fliegen, das ist hier die Frage.«
    Der Pilot sah aus, als hätte er sich für eine Rolle in einem Shakespeare-Melodram verkleidet. Sein weiter Umhang besaß senkrechte blaue und goldene Streifen. Dazu trug er passende Pantalons und Gamaschen. An den Füßen saßen schwarze flache Halbschuhe, die aussahen wie Slipper. Auf dem Kopf hatte er ein schwarzes Filzbarett.
    »Die traditionelle Uniform der Schweizergarde«, erklärte Langdon. »Entworfen von Michelangelo persönlich.« Der Mann kam näher, und Langdon zuckte zusammen. »Ich gebe zu, es ist keiner seiner guten Entwürfe.«
    Trotz der schrillen Kleidung erkannte Langdon die Professionalität des Mannes. Er bewegte sich mit der Effizienz und Schnörkellosigkeit eines US-Marines. Langdon hatte über die strengen Auswahlkriterien gelesen, die die Nachwuchskräfte der Schweizergarde erfüllen mussten. Sie stammten aus einem einzigen der vier katholischen Schweizer Kantone, mussten wenigstens einen Meter vierundsiebzig groß und ledig sein sowie den Schweizer Wehrdienst absolviert haben. Die meisten Regierungen der Welt beneideten den Vatikan für diese loyalsten und effizientesten aller Sicherheitskräfte.
    »Sie kommen von CERN?«, fragte der Pilot, als er vor ihnen stand. Seine Stimme klang wie Stahl.
    »Jawohl, Sir«, antwortete Langdon.
    »Sie waren bemerkenswert schnell hier«, sagte der Gardist mit einem neugierigen Blick auf die X-33, bevor er sich an Vittoria wandte. »Signora, haben Sie keine andere Kleidung?«
    »Verzeihung?«
    Er deutete auf ihre Beine. »Im Vatikan sind kurze Hosen nicht erlaubt.«
    Langdon runzelte die Stirn. Er hatte ganz vergessen, dass nackte Beine oberhalb der Knie im Vatikan strikt verboten waren – sowohl für Männer als auch für Frauen. Die Vorschrift sollte Gottes Heiliger Stadt den nötigen Respekt verschaffen.
    »Das ist alles, was ich bei mir habe«, sagte Vittoria. »Wir haben uns sehr beeilt herzukommen.«
    Der Gardist nickte. Sein Missvergnügen war nicht zu übersehen. Er wandte sich erneut an Langdon. »Tragen Sie Waffen bei sich?«
    Waffen?, dachte Langdon. Ich habe nicht einmal Unterwäsche zum Wechseln mit! Er schüttelte verneinend den Kopf.
    Der Gardist bückte sich vor Langdon und tastete ihn von

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