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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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ihre Fährte den ›Weg der Erleuchtung‹. Jeder, der zur Bruderschaft wollte, musste diesem Weg bis zum Ende folgen. Es war zugleich eine Art Probe.«
    »Aber wenn der Vatikan nach den Illuminati gesucht hat«, warf Vittoria ein, »warum ist er dann nicht einfach dieser Fährte gefolgt?«
    »Weil es eine verborgene Fährte war. Ein Puzzle, auf eine Weise konstruiert, dass nur wenige Leute in der Lage waren, die Markierungen aufzuspüren und herauszufinden, wo sich die Kirche der Illumination verbarg. Die Illuminati hatten es so geplant. Die Fährte war nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme gegen den Vatikan, sondern auch ein Auswahlprozess, eine Art Initiierung, die sicherstellen sollte, dass nur die klügsten Köpfe vor ihrer Tür eintrafen.«
    »Ich verstehe das nicht. Der Klerus des siebzehnten Jahrhunderts war die geistige Elite der damaligen Welt. Wenn diese Zeichen an öffentlichen Orten angebracht waren, hätte doch jemand im Vatikan sie entschlüsseln müssen, oder nicht?«
    »Sicher«, erwiderte Langdon. »Wenn sie gewusst hätten, wonach sie suchen mussten. Doch das wussten sie nicht. Und die Zeichen fielen ihnen niemals auf, weil die Illuminati sie so erschaffen hatten, dass die Kleriker nicht im Traum auf den Gedanken gekommen wären, es könnte sich um getarnte Wegweiser handeln. Sie benutzten eine Methode, die in der Symbolologie als Dissimulation bekannt ist.«
    »Camouflage.«
    Langdon war beeindruckt. »Sie kennen den Ausdruck?«
    »Dissimulazione«, sagte sie. »Die beste Verteidigungsmaßnahme in der Natur. Versuchen Sie einen Trompetenfisch zu sehen, der sich aufrecht schwimmend zwischen Seegras versteckt.«
    »Ich verstehe«, sagte Langdon. »Die Illuminati jedenfalls benutzten das gleiche Konzept. Sie schufen Zeichen, die für unwissende Augen vor dem Hintergrund des alten Rom unsichtbar waren. Sie konnten keine Ambigramme und keine wissenschaftliche Symbolik benutzen, weil das viel zu verdächtig gewesen wäre. Also riefen sie einen begnadeten Künstler – den gleichen unbekannten Meister, der auch das Ambigramm des Namens ›Illuminati‹ erschaffen hatte – und beauftragten ihn, vier Skulpturen zu erschaffen.«
    »Illuminati-Skulpturen?«
    »Genau. Skulpturen, die zwei strengen Richtlinien entsprechen mussten. Erstens, sie mussten genauso aussehen wie die übrigen Kunstwerke im alten Rom… Kunstwerke, von denen der Vatikan niemals vermutet hätte, dass sie mit den Illuminati in Verbindung standen.«
    »Religiöse Kunstwerke.«
    Langdon nickte. Seine Erregung stieg, und er redete schneller. »Die zweite Richtlinie war, dass die vier Skulpturen sehr spezifische Themen darzustellen hatten. Jedes Stück musste ein subtiler Tribut an die vier Elemente der Wissenschaft sein.«
    »Vier Elemente?«, fragte Vittoria. »Aber es gibt über hundert!«
    »Nicht im siebzehnten Jahrhundert«, erinnerte Langdon. »Die frühen Alchimisten glaubten, dass das gesamte Universum aus nicht mehr als vier Substanzen bestehe: Erde, Feuer, Wasser, Luft.«
    Das frühe Kreuz, so wusste Langdon, war das am meisten verbreitete Symbol der vier gegensätzlichen Elemente – vier Anne, die Erde, Luft, Feuer und Wasser repräsentierten. Im Lauf der Geschichte hatte es Hunderte weiterer Symbole für die vier Elemente gegeben – die pythagoreischen Lebenszyklen, das chinesische Hong-Fan, die männlichen und weiblichen Rudimente nach Jung, die Quadranten des Tierkreises; selbst die Moslems hatten die vier antiken Elemente verehrt, auch wenn sie im Islam als »Plätze, Wolken, Blitze und Wellen« bekannt waren. Für Langdon war es eher der modernere Gebrauch der Symbole, der ihm Schauer über den Rücken laufen ließ – die vier mystischen Zeichen der Absoluten Initiation der Freimaurer: Erde, Luft, Feuer, Wasser.
    Vittoria schien verwirrt. »Also hat dieser Illuminati-Künstler vier Werke erschaffen, die bei oberflächlicher Betrachtung religiös aussahen, aber in Wirklichkeit ein Tribut an Erde, Luft, Feuer und Wasser waren?«
    »Ganz recht«, sagte Langdon, während sie in die Via Sentinel einbogen, die zu den Archiven führte. »Die Skulpturen fielen in dem Meer religiöser Kunstwerke in Rom überhaupt nicht auf. Die Bruderschaft spendete die Werke anonym an vier ausgewählte Kirchen und benutzte ihren politischen Einfluss, um die Aufstellung zu überwachen. Jedes dieser Werke war ein Wegweiser, der unauffällig zur nächsten Kirche deutete, wo ein weiterer Wegweiser wartete. Eine Spur aus Hinweisen, getarnt als

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