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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Moskau ist informiert, was umgekehrt passiert: dass das Aussenministerium niemanden ins Land zurückkehren lässt, ohne dass er eine ähnliche Abmachung mit dem CIA eingeht. Und dann:
    22. November; Dealey Plaza - Bangh! die Scheisse läuft in den Ventilator... Moskau und Washington wollen beide so schnell wie möglich wissen, für welche Seite er ar -beitete, als er zuschlug; oder war es vielleicht sogar seine eigene Idee? Zwei weitere Möglichkeiten zeichnen sich ab: könnte ein Einzelgänger wie er, mit solch verschro -benen politischen Ansichten, nicht auch von den Kubanern oder den Chinesen an -geheuert worden sein? Und dann der Knüller: wie, wenn er gar unschuldig wäre? Könnte nicht gar eine dritte Gruppe - nennen wir sie Macht X - die ganze Sache insze -niert haben? Also, nun hat es jetzt den KGB, den CIA, den FBI, und wen nicht noch alles, die sich beim Herumschnüffeln in New Orleans und Dallas gegenseitig auf die Füsse treten. Und Macht X kommt dabei schliesslich immer weniger als Anstifter in Frage, weil ihre Existenz e infach immer unwahrscheinlicher wird. Sie ist unwahr - scheinlich, weil sie keine Form, nichts Sichtbares, kurz, nichts besitzt, das fassbar wäre. Der Grund liegt ganz einfach darin, dass sich hinter Macht X niemand anderes verbirgt als die Illuminaten, die durch fünf Führer mit fünf mal vier mal drei mal zwei mal eins wirken, oder hundertzwanzig verschiedenen Vektoren. Eine Verschwörung mit hun -dertzwanzig Vektoren sieht nicht mehr wie eine Verschwörung aus: sie sieht wie ein Chaos aus. Der menschliche Ver stand kann das nicht begreifen, also erklärt man sie für nicht existent. Du siehst, dass die Illuminaten immer sorgsam darauf bedacht sind, bei jenen hundertzwanzig Vektoren einen Zufallsfaktor einzusetzen. Es bestand für sie nun wirklich nicht die Notwend igkeit, gleich beide anzuwerben, die Organisatoren der Umweltschutz-Bewegung und die Geschäftsführer jener Industriezweige, die als Um - weltverschmutzer an erster Stelle stehen. Aber sie taten's, um Ambivalenz zu schaffen. Ausnahmslos jeder, der versucht, ihre Arbeitsweise zu beschreiben, muss anderen als Paranoiker erscheinen. Was das ganze noch festigte», schloss Hagbard, «war ein wirk -licher Glückstreffer für Weishaupt und seine Gang: es gab da zwei weitere Elemente, die ihre Hände mit im Spiel hatten, was niemand geplant oder vorausgesehen hatte. Eines war das Syndikat.»
    «Es fängt immer mit Nonsens an», sagte Simon zu Joe, auf einer anderen Zeit -spur, 1969, zwischen Los Angeles und San Francisco. «Weishaupt entdeckte das Ge -setz der Fünf, als er stoned war und eines jener Shoggoth -Bilder betrachtete, die du in Arkham sahst. Er sah den Shoggoth als ein Kaninchen und sagte: , ein Ausspruch, der als Insider -Witz der Illuminaten in Hollywood noch heute im Umlauf ist. In den Bugs Bunny Comics läuft es unter: Aber in dieser Schizo -Mixtur aus Halluzination und Logomanie entdeckte Weishaupt zweier -lei, die mystische Bedeutung der Fünf und ihre praktische Anwendung in der inter -nationalen Spionage, be i der darüber hinaus führende Permutationen und Kombina -tionen benutzt werden, die ich dir erklären werde, wenn wir Bleistift und Papier zur Hand haben. Dieselbe Mixtur aus Offenbarung und Vortäuschung ist schon immer die Sprache der Superbewussten gewese n, wann immer du damit in Kontakt kommst, sei es durch Magie, Religion, Psychedelika, Yoga oder eine spontane Geistes -Nova. Vielleicht entsteht die Vortäuschung oder der Nonsens durch Kontamination mit dem Unbewussten. Ich weiss nicht. Aber es ist immer ge genwärtig. Deshalb entdecken seriöse Leute niemals irgendetwas von Bedeutung.»
    «Du meinst die Mafia?» fragte Joe.
    «Was? Ich habe doch nichts von der Mafia gesagt. Bist du schon wieder auf einer anderen Zeitspur?»
    «Nein, nicht die Mafia allein», sagte Hagbard. «Das Syndikat ist viel mächtiger als die Maf.» Der Raum kommt wieder scharf ins Bild: es ist ein Restaurant. Ein Fischrestaurant. An der Biscayne Avenue, gegenüber der Bucht. In Miami. 1973. Die Wände sind mit Meeresmotiven bemalt, ein riesiger Oktopus eingeschlossen. Hagbard hatte diesen Treffpunkt zweifellos deshalb gewählt, weil er das Dekor liebte. Einige Idioten denken, er sei Captain Nemo. Aber: wir müssen uns einfach mit ihm abgeben. Wie John immer sagt, die JAMs schaffen's nicht allein. Hagbard grinste, er schien Joes Rückkehr in die Jetztzeit zu bemerken. «Du
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