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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Erstaunen fest, dass vor mehreren Häusern Spielgeräte für Kinder aufgestellt waren. Im Mittelpunkt der Anlage war ein hoher Fahnenmast aufgestellt, von dem die amerikanische Flagge wehte.
    George und der Fahrer stiegen aus der Kabine. George wies sich aus und wurde ans andere Ende der Häuseranlage geführt. George sah, dass der Hügel an dieser Seite viel steiler abfiel. Er endete unten in einem mit grossen Steinen übersäten Strand, der von mächtigen Brandungswogen überspült wurde. Ein schöner Ausblick, dachte George. Und verdammt sicher. Die einzige Möglichkeit, wie Drakes Feinde an ihn herankommen könnten, bestand wahrscheinlich darin, sein Haus von einem Zerstörer aus mit Granaten zu belegen.
    Ein schlanker, blonder Mann - mindestens in den Sechzigern, vielleicht auch in gut erhaltenen Siebzigern - schritt die Treppe des Hauses hinab, dem George sich näherte. Er besass eine konkave Nase, die in einer scharfen Spitze endete, ein kräftiges, gespaltenes Kinn, und eisblaue Augen. Er schüttelte George kräftig die Hand.
    «High. Ich bin Drake. Die anderen warten drinnen. Kommen Sie. Oh - ist es OK, wenn wir den Lkw sogleich entladen?» Er warf George einen scharfen Blick zu, den scharfen Blick eines Vogels. George realisierte mit einem sinkenden Gefühl, dass Drake damit andeutete, sie behielten die Statuen in jedem Fall, ob ein Abkommen zustande kam oder nicht. Warum sollten sie eigentlich auch die Unannehmlichkeiten eines Seitenwechsels in diesem Untergrundkrieg auf sich nehmen? Aber er nickte trotzdem zustimmend.
    «Sie sind noch recht jung, stimmt's?» sagte Drake, indem sie das Haus betraten. «Aber so ist es heute eben; die Jungen müssen Männerarbeit leisten.» Das Innere des Hauses machte einen komfortablen Eindruck, war aber nicht aussergewöhnlich luxu -riös eingerichtet. Die Teppiche waren dick, das Mobiliar schwer und dunkel, wahrscheinlich alles echte, antiquarische Stücke. George konnte sich nicht vorstellen, wie die Atlantischen Statuen hier ins Bild passen würden. Am Ende der Treppe, die nach oben führte, hing das Gemälde einer Frau, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Queen Elizabeth II. aufwies. Sie trug ein weisses Kleid und Diamanten um Hals und Handgelenke. Neben ihr standen zwei zarte, blonde Knaben in marine-blauen Anzügen und weissen Satin -Krawatten und blickten versonnen aus dem Gemälde heraus.
    «Meine Frau und meine zwei Söhne», sagte Drake lächelnd.
    Sie betraten ein grosses Arbeitszimmer, ausgestattet mit Mahagony-Möbeln, eicherner Wandtäfelung, ledergebundenen Büchern und mit roten und grünen lederbezogenen Fauteuils. Theodore Roosevelt würde es angehimmelt haben, dachte George. Über dem Schreibtisch hing das Gemälde eines Mannes in elisabethanischem Gewand. Er hielt eine Kegelkugel in der Hand und blickte herablassend auf einen Boten, der aufs Meer hinaus zeigte. Im Hintergrund waren Segelschiffe sichtbar.
    «Ein Vorfahre», erläuterte Drake einfach.
    Er drückte auf einen Knopf in einer Vertiefung seines Schreibtisches. Eine Tür öffnete sich und zwei Männer traten ein; der erste ein junger, hochaufgewachsener Chinese mit knochigem Gesicht und widerspenstigem, schwarzen Haar, der zweite ein kleiner, schmächtiger Mann, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Papst Paul VI. aufwies.
    «Don Federico Maldonado, ein Mann grösster Verdienste», sagte Drake. «Und Richard Jung, mein Chef-Berater.» George schüttelte beiden die Hände. Er konnte nicht verstehen, warum Maldonado als «Banana Nose» bekannt war; seine Nase gehörte zur grossen Kategorie, hatte aber kaum Ähnlichkeit mit einer Banane, eher mit einer Aubergine. Der Name musste ein Beispiel niederen sizilianischen Humors sein. Die beiden Männer liessen sich auf einer roten Ledercouch nieder. George und Drake Hessen sich ihnen gegenüber in zwei Sessel sinken.
    «Und wie geht es meinen bevorzugten Musikanten?» liess Jung sich herzlich vernehmen.
    War das eine Art Losungswort? Über eines war George sich im Klaren: sein Überleben hing einzig und allein davon ab, diesen Leuten gegenüber absolut ehrlich und aufrichtig zu sein. So sagte er, etwas ungewiss: «Ich weiss es nicht. Wer sind Ihre bevorzugten Musiker?»
    Jung lächelte zurück, sagte kein Wort, bis George, dem das Herz fast im Halse klopfte, wie einem Hamster, der voller Verzweiflung versucht, das Ende der Tretmühle zu finden, in seine Aktenmappe griffund das Pergament mit der Namensliste hervorzog.
    «Das hier», sagte er, «ist das

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