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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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begab, die Menschenleben ebenso bedenkenlos auslöschten wie eine Hausfrau Silberfischchen zertrat. Und mit solchen Leuten sollte er verhandeln ... Das Syndikat hatte bis jetzt mit den Illuminaten zusammengearbeitet. Nun sollten sie umschwenken und auf Georges Geheiss mit den Diskordiern kooperieren. Unterstützt freilich von den vier unbezahlbaren Statuen. Aber, was würden Robert Putney Drake und Federico Maldonado sagen, wenn sie erfuhren, dass diese Statuen vom Grunde des Ozeans, aus den Ruinen von Atlantis geborgen worden waren? Wahrscheinlich würden sie ihrer Skepsis mit Pistolen Ausdruck verleihen und George an den Ort zurückschicken, von dem er behauptete, dass er der Fundort jener Kunstwerke war.
    « Warum ausgerechnet ich?» hatte George gefragt.
    «Warum ausgerechnet ich?» hatte Hagbard ihn lächelnd nachgeäfft. «Die alte Frage, die der Soldat stellt, wenn ihm die_ feindlichen Kugeln um den Kopf pfeifen; die der unbescholtene Hausbesitzer stellt, wenn der besessene Mörder mit dem Jagdmesser in der Hand in die Küche stürmt; die die Frau stellt, die ein totes Baby zur Welt gebracht hat; die der Prophet stellt, dem gerade eine Offenbarung durch Gottes Wort widerfuhr; die der Künstler stellt, weil er weiss, dass sein letztes Gemälde das Werk eines Genies ist. Warum ausgerechnet du? Weil es dich gibt, Narr! Weil irgendwas mit dir geschehen muss, OK?»
    « Und wenn ich die ganze Sache versaue ? Ich weiss nichts über deine Organisation, noch über das Syndikat. Wenn die Zeiten kritisch sind, wie du sagst, ist es hirnverbrannt, jemanden wie mir einen solchen Auftrag anzuvertrauen. Ich habe keinerlei Erfahrung mit solchen Leuten.»
    Hagbard schüttelte ungeduldig den Kopf. «Du unterschätzt dich selbst. Nur weil du jung und ängstlich bist, glaubst du, du kannst nicht mit Leuten reden. Das ist Unsinn. Und es ist nicht typisch _ für deine Generation; deshalb solltest du dich noch mehr schämen. Ausserdem besitzt du bereits Erfahrung mit Leuten, die viel schlimmer sind als Drake und Maldonado. Du verbrachtest immerhin einen Teil der Nacht in einer Zelle mit dem Mann, der John F. Kennedy umbrachte.»
    « Was?!» George spürte wie er bleich wurde und hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden.
    «Klar», sagte Hagbard wie nebenbei. «Joe Malik tat schon recht daran, dich nach MadDogzu schicken, weisst du.»
    Und dann versicherte Hagbard ihm, dass er völlig _ frei entscheiden könne, die Mission anzunehmen oder abzulehnen, wenn er keine Lust dazu hätte. Und George antwortete, er würde sie aus dem gleichen Grund annehmen, aus dem er eingewilligt hatte, Hagbard in seinem goldenen U-Boot zu begleiten. Weil er wusste, dass nur ein Dummkopfsich eine solche Gelegenheit entgehen lassen würde.
    Nach zweistündiger Fahrt erreichten sie die Ausläufer von Blue Point, Long Island, und den Eingang zu Drakes Grundstück. Zwei untersetzte Männer in grünen
    Coveralls durchsuchten George und den Fahrer, hielten ein glockenförmiges Stück Rohr an den Lkw, lasen ein paar Instrumente ab und liessen sie dann durch. Sie fuhren eine gewundene, schmale Asphaltstrasse entlang, durch einen Wald hindurch, der das erste Grün des anbrechenden Frühlings verriet. Schattenhafte Figuren strichen zwischen den Bäumen einher. Plötzlich trat die Strasse aus dem Wald heraus und führte zwischen Wiesen weiter und in einer sanften Schleife hinauf zum Gipfel eines Hügels, der von Häusern gekrönt wurde. Vom Waldrand aus sah George vier geräumige, gemütlich wirkende Häuser mit je drei Stockwerken. Es waren Backsteinhäuser, die in Pastelltönen angestrichen waren und auf der Hügelkuppe einen Halbkreis formten. Das Gras auf der Wiese war sehr kurz gehalten und ging auf halbem Wege zu den Häusern in einen äusserst gepflegten Rasen über. Der Wald deckte die Häuser von der Strasse her, die Wiesen machten es jedem Eindringling unmöglich, sich ungesehen den Häusern zu nähern, und die Häuser selbst bildeten in sich eine Art Festung.
    Der Gold & Appel-Lkw folgte der Strasse, die zwischen zwei Häusern durchführte, und überfuhr zwei Schlitze; wahrscheinlich konnte ein Teil der Strasse hydraulisch gehoben werden, um eine Barriere zu bilden. Auf ein Zeichenvonzwei in Khaki gekleideten Männern hielt der Lkw an. George konnte jetzt sehen, dass die Festung des Syndikats aus insgesamt acht Häusern bestand, die ein Oktagon um ein Rasenstück in der Mitte bildeten. Jedes Haus hatte seinen eigenen, umzäunten Hof, und George stellte mit
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