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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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sich, wie auf seinem ersten und einzigen Acidtrip, die Dimensionen zu verändern. Die Stufen wurden höher, steiler - sie zu erklimmen schien ebenso gefahrvoll zu sein wie die Besteigung des Mount Everest. Plötzlich war alles um sie herum wie von rötlichen Flammen erhellt - Ganz bestimmt, dachte George, ein verflucht merkwürdiges, freakiges Gras...
    Und dann blickte er, aus irgendeinem Grund, nach oben.
    Jede Stufe war jetzt höher als ein normales Haus. Er befand sich am unteren Teil eines pyramidenförmigen Wolkenkratzers, der in dreizehn Ebenen unterteilt war. Und am oberen Ende... Und am oberen Ende...
    Und am oberen Ende ein riesengrosses Auge - ein rubinroter, dämonischer Augapfel kalten Feuers, ohne Gnade oder Mitleid oder Verachtung - das ihn anblickte und in ihn hinein und durch ihn hindurch.
    Die Hand reicht hinab, dreht beide Hähne der Badewanne voll auf, reicht dann nach oben, um auch beide Hähne des Waschbeckens aufzudrehen. Banana Nose Maldonado beugt sich nach vom und_flüstert Carmelzu: «Jetzt können Sie sprechen.»
    (Der alte Mann, der den Namen «Frank Sullivan» benutzte, wurde am 22. November am Los Angeles International Airport von Mao Tsu-hsi erwartet, die ihn zu seinem Bungalow an der Fountain Avenue fuhr. Er gab seinen Bericht in wenigen knappen, ungerührten Sätzen. «Mein Gott», sagte sie, als er geendet hatte, «wie kannst du dir das erklären?» Er dachte sorgsam nach und brummte: «Das bringt mich um den Verstand. Der Kerl an der dreiteiligen Unterführung war mit Sicherheit Harry Coin. Ich konnte ihn durchs Fernglas erkennen. Der andere, am Fenster des Book Depository, war wahrscheinlich dieser Blödmann Oswald, den sie festgenommen haben. Der Kerl an der grasbewachsenen Erhebung war Bernard Barker von der CIA-Schweinebucht-Gang. Aber den Knülch auf dem Gebäude der County Records konnte ich nicht so recht ausmachen. Eines steht fest: wir können das nicht alles für uns behalten. Wir mü ssen wenigstens die ELF benachrichtigen. Das mag ihre Pläne für OM ändern. Hast du von OM gehört?» Sie nickte und sagte: «Operation Mind-fuck. Ihr grosses Projekt für die nächsten zehn Jahre, oder so.»
    «Rot-China?» _ flüstert Maldonado ungläubig. «Das haben Sie wohl im Reader's Digest gelesen... Wir beziehen unser ganzes Heroin von freundlich gesinnten Regierungen, wie Laos zum Beispiel. Sonst hätte die CIA uns schon lange am Arsch.» Carmel bemüht sich, über dem Rauschen des Wassers gehört zu werden und fragt niedergeschlagen: «Dann wissen Sie also nicht, wie ich einen kommunistischen Spion kennenlernen könnte ?»
    Maldonado blickt ihn von oben herab an. «Der Kommunismus geniesst zur Zeit kein gutes Ansehen», sagt er eisig; es ist der 5.April, zwei Tage nach dem Zwischenfall von Fernando Poo.
    Bernard Barker, früherer Angestellter sowohl von Batista als auch von Castro, streift sich vor dem Watergate seine Handschuhe über; in einer kurzen Erinnerungsschleife sieht er die grasbewachsene Erhebung, Oswald, Harry Coin und, noch weiter zurück, Castro und Banana Nose Maldonado verhandeln.
    (Aber in diesem Jahr, am 24. März, fand Generalissimo Tequilla y Mota schliesslich das Buch, das er gesucht hatte. Ein Buch, genauso präzise und pragmatisch, über das Regieren eines Landes, wie Luttwaks Coup d'Etat über die Machtübernahme in einem Land. Es hiess Der Prinz und der Autor war ein subtiler Italiener namens Machiavelli; es enthielt alles, was der Generalissimo zu wissen wünschte - ausser, wie man mit amerikanischen Wasserstoffbomben umging; unglücklicherweise hatte Machiavelli zu früh gelebt, um das voraussehen zu können.)
    «Es ist unsere Pflicht, unsere heilige Pflicht, Fernando Poo zu verteidigen», verkündete Atlanta Hope am selben Tag einer jubelnden Menge in Cincinatti. «Sollen wir etwa warten, bis diese gottlosen Roten hier in Cincinnati sind?» Die Menge gab in einem einzigen Aufschrei ihre Unwilligkeit kund, solange zu warten - sie hatten die gottlosen Roten schon seit ungefähr 1945 in Cincinnati erwartet und waren inzwischen überzeugt, dass diese dreckigen Feiglinge niemals kommen würden und dass man ihnen im eigenen Land zeigen müsse, wer das Sagen hatte - aber eine Gruppe filziger, langmähniger Freaks vom Antioch College begann zu skandieren: «Wir wollen nicht für Fernando Poo sterben...» Die Menge wandte sich wutschnaubend um: endlich mal ein paar echte Rote, denen man's zeigen konnte... Sieben Ambulanzen und dreissig Streifenwagen waren im

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