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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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sie diese Story nur erfanden und nach draussen dringen liessen, um den Mann zu decken, der ihnen den Ausbruch ermöglichte. Und dieser Mann soll ein Bundesrichter gewesen sein, dem Sie Schmiergelder zahlten, damit er Ihnen einen echten Revolver reinschmuggelte. Welche Version ist die richtige?»
    «Keine von beiden», sagte Dillinger. «Crown Point war bekannt als Ausbruchsicheres Gefängnis), bevor ich ausbrach, und, glaube mir, es trug seinen Namen zu Recht. Und willst du wissen, wie ich's schliesslich bewerkstelligte? Ich schritt einfach durch die Mauern. Hör zu...»
    HARE KRISHNA HARE HARE
    Am 17. Juli 1933 knallte die Sonne auf Daleville herab wie ein Feuerregen.
    Als John Dillinger die Hauptstrasse hinabfuhr, spürte er den Schweiss in seinem Nacken. Obwohl er schon vor drei Wochen bedingt aus derHaft entlassen worden war, war er von den neun Jahren im Gefängnis noch immer reichlich blass, und das Sonnenlicht spielte auf seiner, fast albino-ähnlichen Haut ein grausames Spiel.
    Ich werde ganz allein durch diese Tür gehen müssen, dachte er. Ganz allein. Und alle mögliche Angst und Schuld bekämpfen, die mir seit meiner Kindheit eingeprügelt worden sind.
    «Der Geist des Mummu ist stärker als die Technologie der Illuminaten», hatte Pierpont gesagt. «Denk daran. Wir haben das Heilige Gesetz der Thermodynamik auf unserer Seite. Das Chaos nimmt ständig zu, im ganzen Universum. Jegliches Gesetz bedeutet nichts weiter als, sagen wir, eine Art
    «Aber ich muss ganz allein durch diese Tür gehen. Das Geheimnis der Fünf hängt davon ab. Dieses Mal muss ich die Rolle des Ziegenbocks übernehmen.»
    Pierpont und Van Meter und alle anderen waren noch immer im Michigan City Prison. Es lag alles in seiner Hand - er war der erste draussen, er hatte das Geld zusammenzubringen, um den Ausbruch zu finanzieren, der auch den anderen die Flucht ermöglichen sollte. Dann, wenn er sich so bewährt hatte, würde man ihn die JAM-«Wunder» lehren.
    Die Bank lag plötzlich vor ihm. Zu plötzlich. Sein Herzschlag setzte für einen Augenblick aus.
    Dann lenkte er sein Chevrolet-Coupe langsam zur Strassenbiegung und parkte es dort.
    Ich hätte mich besser vorbereiten sollen. Dieser Wagen hätte genauso aufgemotzt werden müssen wie der, den Clyde Barrow immer benutzt. Well, nächstes Mal werd ich's besser wissen.
    Er behielt die Hände am Lenkrad und drückte fest zu. Er nahm einen tiefen Atemzug und wiederholte die Formel, «23 Skiddoo».
    Das half immerhin ein wenig - aber er wünschte sich immer noch, so weit wie möglich weg zu sein. Weg von hier. Am liebsten würde er geradewegs zur Farm seines Vaters zurückkehren. Nach Mooresville, sich einen ganz normalen Job suchen und all jene Dinge wieder lernen, wie man zum Beispiel seinem Boss schmeichelt, wie man dem Bewährungshelfer in die Augen sehen musste und so zu sein wie jeder andere auch.
    Aber war eine Marionette der Illuminaten und war sich dessen nicht einmal bewusst. Er wusste es und war im Begriff, sich selbst zu befreien.
    Teufel noch mal, ja! Das war's, was ein um Jahre jüngerer John Dillinger 1924 dachte... sich selbst befreien... Von den Illuminaten oder den JAMs wusste er allerdings noch überhaupt nichts. Doch wohin hatte dieser erste Versuch, sich selbst zu befreien, geführt? Ein kleiner Überfall auf jenen Kaufmann und dann neun Jahre Leid und Monotonie in einer stinkenden Zelle, in der er vor Verlangen nach Leben fast verreckt war.
    Wenn ich heute Scheisse baue, dachte er, werden's noch mal neun Jahre sein.
    «Der Geist des Mummu ist stärker als die Technologie der Illuminaten.»
    Als er aus seinem Chevy stieg, musste er seine Beine und Füsse fast gewaltsam zwingen, sich in Richtung aufdie Banktür zu bewegen. «Fuck it», sagte er. «23 Skiddoo.»
    Und er ging durch die Tür. Was dann geschah, war, dass Dillinger sich den Strohhut in aller Seelenruhe adrett und lässig zurechtrückte und grinste... «Ok. Das ist ein Überfall», sagte er mit klarer Stimme. Er zog seinen Revolver und fügte hinzu: «Jedermann legt sich auf den Boden und bewahrt die Ruhe. Niemandem wird etwas geschehen.»
    «Oh, mein Gott», keuchte eine Kassiererin, «nicht schiessen. Bitte, nicht schiessen.»
    «Sei unbesorgt, Honey», sagte John höflich, «ich möchte niemanden verletzen. Öffne mir den Safe.»
    WIE EIN BAUM DER AM WASSER STEHT
    «An jenem Nachmittag»,berichtete der alte Mann weiter, lernte ich Calvin Coolidge kennen;

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