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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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sein, also war das der beste Makeup-Job in der Geschichte des Schaugeschäfts und der Schönheitschirurgie. Oder aber, ich wohnte einem echten Wunder bei. Und alles andere, das Gesetz der Fünf usw. Ich bin verkauft. Ich beanspruche nicht länger die Mitgliedschaft in der liberal-intellektuellen Gilde. Du siehst in mir ein schreckliches Beispiel schleichenden Mystizismus!»
    «Bereit, Acid zu probieren?»
    «Ja», sagte Joe. «Ich bin bereit, Acid zu versuchen. Ich bedaure nur, dass ich für mein Shivadarshana nicht mehr als eine Seele zu verlieren habe.»
    «Weiter so! Allerdings wirst du zuerst ihn treffen. Ich fahre direkt zu seinem Bungalow - es ist nicht weit von hier.» Simon begann vor sich hin zu summen; Joe erkannte die Melodie als «Ramses II. Is Dead, my Love», von den Fugs.
    Eine Zeitlang fuhren sie schweigend dahin, bis Joe schliesslich fragte: «Wie alt ist... unsere Gruppe... eigentlich genau?»
    «Es gibt sie seit 1888», sagte Simon. «Das war als Rhodes hinzustiess und sie die JAMs rausschmissen, wie ich dir nach dem Sabbat in Chicago erzählte.»
    «Und Karl Marx?»
    «Ein Narr. Ein Gimpel. Ein Nichts.» Simon bog abrupt in eine Seitenstrasse ein. «Da wären wir. Bei dem, der ihnen am meisten Kopfzerbrechen bereitete, seit Harry Houdini ihre spiritualistische Front ausknockte.» Er grinste. «Wie wirst du dich fühlen, meinst du, wenn du mit einem toten Mann sprechen wirst?»
    «Sonderbar», sagte Joe, «aber ich habe mich schon die ganzen letzten anderthalb Wochen sonderbar gefühlt.»
    Simon parkte den Wagen und öffnete die Tür. «Stell dir nur mal vor», sagte er, «Hoover in seinem Sessel und jeden Tag die Totenmaske vor sich auf dem Schreib-tisch, tief in seinen Knochen das unbestimmte, komische Gefühl, dass man ihn ange-schmierthatte.»
    Sie gingen über den Hof zu einem kleinen, bescheidenen Bungalow. «Was für eine Front, eh?» Simon lachte und klopfte an die Tür. Ein kleiner alter Mann öffnete -genau l Meter 65 gross, wie Joe sich aus den FBI-Akten erinnerte:
    «Das ist unser neuer Rekrut», sagte Simon ohne Umschweife.
    «Komm herein», sagte Dillinger, «und erzähl mir mal, wie ein Eierkopf wie dü uns helfen kannst, diesen elenden Schwanzschleckern von Illuminaten die Scheisse aus dem Arsch zu prügeln.»
    («Sie füllen ihre Bücher mit obszönem Vokabular und geben vor, das sei Realismus», rief Smiling Jim den versammelten KCUF-Mitgliedern zu. «Das ist kein Realismus, wie ich ihn mir vorstelle. Ich kenne keinen Menschen, der eine solche Gossensprache, die sie Realismus nennen, benutzt. Und sie beschreiben jede mögliche Perversion, Akte wider die Natur, die dermassen frevelhaft sind, dass ich die Ohren meiner Zuhörer nicht einmal mit den medizinischen Namen besudeln würde. Manche von ihnen glorifizieren sogar Verbrechen und Anarchie. Ich würde gern einmal einen dieser Schreiberlinge zu mir kommen sehen, mir in die Augen blicken und sagen hören: Er würde es nicht sagen können. Die Lüge würde ihm im Halse stecken bleiben. Wer zweifelt da noch an der Herkunft ihrer Aufträge? Wen unter den Zuhörern muss man da noch aufklären, welche Gruppe hinter dieser überfiessenden Kloake steckt?»)
    «Mag Sturm und Regen und Taifun sie schlagen», sang Howard weiter. «Mag der Grosse Cthulhu sich erheben und an ihnen nagen.»
    «Mit den JAMs habe ich im Michigan City Prison meine erste Bekanntschaft gemacht», sagte Dillinger, viel relaxter und weniger arrogant, zu Simon und Joe. Sie sassen in seinem Wohnzimmer über einem BlackRussian-Cocktail.
    «Und Hoover war von Anfang an informiert?» fragte Joe.
    «Klar. Ich wollte, dass dieser Bastard es erfahren sollte - und mit ihm alle anderen hoch rangierenden Freimaurer, Rosenkreuzer und Illuminaten in diesem Land.» Der alte Mann lachte rauh auf; ausser seinen unverkennbaren Augen, die noch immer unverändert jene Mischung aus Ironie und Intensität ausstrahlten, die Joe schon auf den 1930er-Fotos fasziniert hatten, unterschied er sich von keinem anderen älteren Herrn, der nach Kalifornien gegangen war, um seine letzten Jahre in der Sonne zu verbringen. «Beim ersten Bankjob, den ich in Daleville, Indiana, durchzog, benutzte ich schon die Zeile, die ich später immer wieder wiederholte: Hoover konnte das gar nicht

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