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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Erickson liegt im Augenblick vor der kalifornischen Küste; Hagbard verdealt Haschisch an die Studenten in Berkeley. Es gibt da einen neuen, schwarzen Zahn in seiner Mannschaft. Ich glaube, die gäbe eine gute für Joe ab. Hagbard soll sie uns mal an Land schicken. Am besten fahrt ihr schon mal zur Norton Loge in Frisco und ich werd' arrangieren, dass sie euch zwei dort trifft»
    «Mit Hagbard habe ich eigentlich nicht gern was zu schaffen», sagte Simon. «Mir ist er zu rechtsextrem, und seine ganze Gang mitihm.»
    «Er ist einer unserer besten Verbündeten im Kampf gegen die Illuminaten», sagte Dillinger. «Ausserdem möchte ich etwas von meinem Hanfskript gegen sein Flachsskript tauschen. Im Augenblick wollen die Schwachköpfe in Mad Dog nichts anderes als Flachsskript... sie glauben, dass Nixon dem Hanfmarkt tatsächlich den Boden unter den Füssen wegziehen will. Und du weisst, wie sie mit Bundesreservenoten umgehen. Finden sie eine, verbrennen sie sie. (Sofortiges Einlösen) nennen sie das...»
    «Kindisch», sagte Simon. «Es wird Jahrzehnte dauern, die Bundespolizei auf diese Weise zu unterwandern.»
    «Aber das sind halt die Leute, mit denen wir's zu tun haben», sagte Dillinger. «Und die JAMs werden nicht allein mit ihnen fertig.»
    «Sicher», Simon zuckte die Achseln. «Aber's ekelt mich an.» Er stand auf und stellte sein Glas wieder auf den Tisch.
    «Lass uns mal gehen», schlug Simon vor, «Du bist auf dem Weg, illuminiert zu werden.»
    Dillinger begleitete sie bis an die Tür, beugte sich dann dicht zu Joe und sagte: «Ein Wort des Rates zum Ritual.»
    «Ja?»
    Dillinger senkte die Stimme. «Leg dich auf den Boden und bewahre die Ruhe», sagte er und sein altes, verschlagenes Grinsen flackerte kurz wieder auf.
    Joe stand da und sah den sich über ihn lustig machenden Banditen an. Es schien ihm, als würde er in Zeit eingefroren. Ein Flash, der sich wie der Ausschlag eines Oszillographen auf immer und ewig in seine Seele einbrannte. Aus den Untiefen seiner Erinnerung sprach Schwester Cecilia aus der Wiedererwecker-Schule: «Stell dich in die Ecke, Joseph Malik!» Und er erinnerte sich auch des Stückchen Kreide, das er langsam zwischen seinen Fingern zerbröckelte; an das Gefühl, dringend pissen zu müssen; an das unendlich lange Warten und an den Augenblick, da Pater Volpe das Klassenzimmer betrat und mit seiner Donnerstimme fragte: «Wo ist er? Wo ist der Junge, der es wagte, unserer guten Schwester, die uns Gott zu seiner Unterweisung sandte, zu widersprechen?» Und die anderen Kinder wurden aus dem Klassenzimmer heraus über die Strasse in die Krche geführt, um dort für seine Seele zu beten, während der Pater ihm eine flammende Predigt verpasste: «Weisst du eigentlich, wie heiss es in der Hölle ist? Weisst du, wie heiss es im schlimmsten Winkel der Hölle ist? Genau dorthin werden jene Leute geschafft, die das Glück, in die Kirche hineingeboren zu sein, missbrauchen und, durch den Stolz ihres Intellekts irregeleitet, gegen die Kirche rebellieren.» Und_ fünf Tage später kehrten zwei Gesichter zurück: das des Paters, zornig, dogmatisch, Gehorsam verlangend, und das des Banditen, sardonisch, zu Zynismus ermunternd und Joe begriff, dass er eines Tages unter Umständen Hagbard zu töten hatte. Aber es mussten erst noch weitere Jahre vergehen, und Joe musste zuvor noch den Bombenanschlag auf sein eigenes Büro planen, zusammen mit Tobias Knight; erst dann würde er wissen, dass er Hagbard Celine tatsächlich ohne Gewissensbisse umbringen würde, falls dies einmal notwendig sem würde...
    Am 31. März aber, in jenem Jahr, da die Illuminaten ihre Weltuntergangspläne verwirklichen wollten, gerade als der Präsident der Vereinigten Staaten über Funk und Fernsehen die «totale thermonukleare Hölle» androhte, lag auf einem Bett des Hotels Durutti in Santa Isobel eine unbekleidete junge Dame namens Concepcion Galore und sagte: «Es ist ein Lloigor.»
    «Was ist das, ein Lloigor?» fragte ihr Begleiter, ein Engländer namens Fission Chips, der am Hiroshima-Tag geboren wurde und seinen Namen von einem Vater ausgesucht bekommen hatte, dem es mehr um die Physik als um menschliche Belange
    ging.
    Das Zimmer lag in der Luxus-Suite des Hotels, was bedeutete, dass es in einem scheusslichen spanisch-maurischen Stil eingerichtet war; das Bettzeug wurde täglich gewechselt (und in einer weniger luxuriösen Suite wieder aufgezogen), Schaben gab es nur wenige, und die Wasserinstallation funktionierte

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