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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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hochtourige Vibrationen, um genau zu sein, Vibrationen von Lichtgeschwindigkeit — und den Apfel so weit aufheizten, daß dieser zu glimmen begann und schwere Dämpfe entließ. Mit einem Wort, es dauerte nicht lange und die ganzen Olympianer waren stoned. Und sie hatten eine Vision, oder vielmehr eine ganze Reihe von Visionen.
    In der ersten Vision sahen sie Jahwe, einen benachbarten Gott, mit seiner eigenen Welt, die sich mit ihrer eigenen in einigen Punkten überschnitt. Er war dabei, den Schauplatz zu säubern, um dessen Wertigkeit zu verändern und eine neue Show aufzuziehen. Die Methode, die er dabei anwandte, stieß sie als reichlich barbarisch vor den Kopf. Denn er ersäufte alle Familien bis auf eine, und diese eine Familie durfte in einer Arche entkommen. « Das ist das Chaos », sagt Hermes. « Daß Jahwe, obwohl er ein Gott ist, eine bösartige Mutter ist.»
    Und sie faßten die Vision ein bißchen näher ins Auge, und weil, sie die Fähigkeit besaßen, in die Zukunft zu blicken und alle (wie jede intelligente Entität) rasende Laurel- und Hardy-Fans waren, und weil sie außerdem von dem Gras unheimlich verladen waren, sahen sie, daß Jahwe die Gesichtszüge von Oliver Hardy trug. Um ihn herum, unterhalb des Berges, auf dem er lebte (seine Welt war flach), stieg das Wasser höher und höher. Sie sahen ertrinkende Männer, ertrinkende Frauen, unschuldige Kinder, die in den Wellen versanken. Ihnen war zum Kotzen zumute. Und dann kam der Andere und stellte sich neben Jahwe und betrachtete das Panorama des Horrors tief unter ihnen, und er war Jahwes Gegenspieler, und, so stoned wie sie nun einmal waren, kam er ihnen wie Stanley Laurel vor. Und dann sprach Jahwe mit Oliver Hardys unvergänglichen Worten: « Nun sieh mal, was du mich hast anrichten lassen », sagte er. Und das war die erste Vision.
    Sie blickten wieder hin und sahen Lee Harvey Oswald im Fenster des Texas School Book Depository sitzen; und er trug wieder das Gesicht von Stanley Laurel. Und weil diese Welt von einem großen Gott namens Earl Warren erschaffen worden war, feuerte Oswald die einzigen Schüsse dieses Tages und John Fitzgerald Kennedy war, wie die Heilsarmee es charmant formuliert, «zu Ruhm befördert worden».
    «Das ist Verwirrung», sagte Athena, und ihre Eulenaugen blitzten dabei, denn sie war viel vertrauter mit der Welt des Gottes Mark Lane.
    Dann sahen sie einen Torweg und Oswald-Laurel wurde von zwei Polizisten hinausgeführt. Auf einmal trat Jack Ruby mit dem Gesicht Oliver Hardys hervor und feuerte eine Pistole auf den zerbrechlichen schmalen Körper ab. Und dann sprach Ruby an den Leichnam zu seinen Füßen gerichtet die unsterblichen Worte: «Nun sieh mal, was du mich hast anrichten lassen», sagte er. Und das war die zweite Vision.
    Als nächstes sahen sie eine Stadt von 550000 Männern, Frauen und Kindern, und im nächsten Augenblick war die Stadt verschwunden; Schatten blieben dort, wo eben noch Menschen sich bewegt hatten, ein Feuersturm wütete, alles brannte, Zuhälter und Kinder und ein altes Standbild eines glückseligen Buddha und Mäuse und Hunde und alte Männer und Liebende; und über allem erhob sich eine pilzförmige Wolke. Dieses geschah in einer Welt, die vom grausamsten aller Götter, Realpolitik, geschaffen
    worden war.
    «Das ist Zwietracht», sagte Apollo verwirrt und legte seine Laute nieder.
    Harry Truman, ein Diener von Realpolitik, trug Oliver Hardys Gesichtszüge; er blickte auf sein Werk und sah, daß es gut war. Aber neben ihm brach Albert Einstein, ein Diener des am schwierigsten erfaßbaren und gnomischsten Gottes, Wahrheit, in Tränen aus, in die wohlbekannten Tränen Stanley Laureis, der die unvermeidlichen Konsequenzen seines Karmas betrachtet. Einen Augenblick lang fühlte sich Truman aus der Fassung gebracht, dann aber erinnerte er sich der unsterblichen Worte: « Nun sieh mal, was du mich hast anrichten lassen », sagte er. Und das war die dritte Vision.
    Jetzt sahen sie Eisenbahnzüge, viele Züge, die alle pünktlich verkehrten, und die Züge fuhren kreuz und quer durch ganz Europa und fuhren 2.4 Stunden lang, und sie alle fuhren zu einigen wenigen Bestimmungsbahnhöfen, die alle gleich aussahen. Dort wurde die Menschenfracht gestempelt, registriert, bearbeitet, wieder gestempelt, verbrannt und beseitigt. «Das ist Bürokratie», sagte Dionysos und zerschmetterte voller Zorn seinen Weinkrug; sein Lux neben ihm blinzelte unheilvoll.
    Und dann sahen sie den Mann, der das alles angeordnet

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