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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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war, glaube ich. Kurz vor meiner ersten Periode. Mein Gott, du mußt viel weiter weg gewesen sein, als ich mir's jemals vorstellen konnte.» Sie war dabei, jenes Neue an ihm zu erkennen. Intelligenz war's nicht; das hatte er schon immer besessen. Mit Ehrfurcht realisierte sie, daß es das war, was die Alten Weisheit nannten.
    «Ich hatte immer schon so ein Verlangen nach schwarzen Frauen, genau wie du nach schwarzen Männern», fuhr er fort. «Ich denke, jedermann in diesem Land hat da etwas. Und die Schwarzen haben es mit uns auch. Ich war in einem Kopf, dem eines brillanten Schwarzen, einem Musiker, Dichter, Wissenschaftler, 'n millionenfaches Talent, und weiße Frauen waren für ihn soviel wie der Heilige Gral. Und deine Phantasieträume mit Spiro Agnew — ich hatte einen dem sehr ähnlichen mit Ilse Koch, 'ner Nazinutte aus der Zeit, wo du noch gar nicht geboren warst. In beiden Fällen war es dasselbe, Rache. Nicht wahrer Sex, HaßSex. Oh, wir sind ja alle so verrückt im Kopf.» Rebecca ging einen Schritt zurück und setzte sich aufs Bett. « Es ist einfach zuviel, zu schnell, ich habe Angst. Ich kann sehen, daß du mich verachtest, aber, Herrgott, kann ich leben, wenn ich weiß, daß es jemanden gibt, der jeden meiner unterdrückten Wünsche kennt ?»
    «Ja», sagte Saul ruhig. «Und was Zeit angeht, so irrst du dich. Ich kann gar nicht jedes Geheimnis kennen, Darling. Ich hatte nur so ein Halbwissen davon. Eine Handvoll. Es gibt ein Dutzend Leute, die in diesem Augenblick gleichzeitig und genauso durch meinen Kopf schwirren, und ich kann einem jeden von ihnen ins Auge blicken. Die Dinge, die ich über sie weiß!» Er lachte.
    «Es geht immer noch zu schnell», sagte Rebecca. «Erst verschwindest du spurlos, dann tauchst du wieder auf und weißt Dinge über mich, die ich selbst kaum weiß, und bist kein Bulle mehr ... Was meinst du damit, Der Mafia ? Den Morituri ?» «Nein», antwortete Saul, und seine Stimme klang wie die eines glücklichen Mannes. «Ach, das ging noch sehr viel weiter, Darling. Die besten Gehirnwäscher der Welt haben mich zum Wahnsinn getrieben und dann hat mich ein Computer, der sich mit Psychotherapie beschäftigt, die Zukunft voraussagt und gleichzeitig auch noch ein U-Boot steuert, wieder zusammengebaut. Auf diesem Weg lernte ich Dinge über die Menschheit und das Universum, du kannst es dir nicht vorstellen. Um dir das alles zu erzählen, brauchte ich mindestens ein Jahr. Im Augenblick habe ich aber nicht viel Zeit, weil ich nach Las Vegas fliegen muß. In zwei, drei Tagen, wenn alles gutgeht, werde ich's dir zeigen können, und nicht nur mit Worten ...»
    « Liest du gerade meine Gedanken ?» fragte Rebecca, noch immer ängstlich.
    Saul mußte wieder lachen. « So einfach ist das nun auch wieder nicht. Es braucht Jahre harten Trainings und selbst dann ist es noch wie ein altes Radio, voller Statik. Wenn ich jetzt , kriege ich einen Flash von dem, was in deinem Kopf vorgeht, aber es wird so mit anderen Sachen vermischt sein, die in meinem Kopf auf die eine oder andere Weise widerhallen, daß ich nicht ganz sicher sein könnte, was da nun von dir ist und was nicht.» «Tu's doch mal», sagte Rebecca. «Ich würde mich viel wohler fühlen, könnte ich ein Beispiel dessen sehen, was du geworden bist.»
    Saul setzte sich neben sie aufs Bett und nahm ihre Hand. « Okay », sagte er in Gedanken versunken, «ich werde es laut sagen, und bitte, hab keine Angst, Ich bin immer noch derselbe Mann, Darling, da ist jetzt nur noch ein wenig mehr von mir.» Er atmete tief ein. «Also los ... Fünf Millionen Dollar. Werde sie niemals finden, wo ich sie begraben habe. 1472. George, mach keine falschen Bewegungen. Vereinigt die Kräfte. Eine Hand wäscht die andere. New Yorker Judendoktoren. Erinnert euch an Carcosa. Schnell rein und schnell raus, ein Cowboy-Job. Sie kommen alle wieder zurück. Legen Sie sich auf den Boden und bewahren Sie die Ruhe. Es ist ein Völkerbund, ein Völkerbund von jungen Leuten. Einer zum Kampf und einer zum Spaß ... Guter Gott», brach er ab und schloß die Augen. «Ich habe eine ganze Straße vor mir, und ich kann sie sehen. Sie singen immer noch. Was zum Teufel?» Er drehte sich zu ihr um und erklärte: «Es ist wie ein in raschester Folge geschnittener Film mit 1000 Tonspuren. Ich kann nur hier und da

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