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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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schließlich mit Bonnie Quint heraus. Schon 45 Minuten später war sie in Esperando Desponds Büro und, indem sie nervös an ihrer Nerzstola nestelte und am Saum ihres Minirocks zupfte, versuchte sie gewandt, den Fragen auszuweichen und erinnerte sich der Worte Carmels: «Ich werde den Gürtel nehmen. So wahr mir Gott helfe. Ich werde den Gürtel nehmen.» Auch litt sie Schmerzen von der Injektion. «Sie arbeiten doch nicht freischaffend», sagte Despond nun schon zum fünftenmal zu ihr. «In dieser Stadt würde Ihnen die Mafia ein Messer in den Arsch schieben und den Griff abbrechen, versuchten Sie es. Sie haben bestimmt einen Zuhälter. Sollen wir Sie jetzt also nach allen Regeln der Kunst verdonnern oder sagen Sie uns seinen Namen ?»
    «Geh nicht so hart mit ihr um», sagte Tobias Knight. «Sie ist doch nur ein armes, konfuses Mädchen. Nicht mal zwanzig, Stimmt's?» fragte er freundlich. «Gib ihr die Möglichkeit zum Nachdenken. Sie wird schon wissen, was richtig ist. Warum sollte sie einen lausigen Zuhälter in Schutz nehmen, der sie die ganze Zeit ausnutzt ?» Er warf ihr einen aufmunternden Blick zu. «Armes, konfuses Mädchen ... am Arsch!» explodierte Despond. « Hier geht es um Leben und Tod und keine Niggernutte wird hier rumsitzen und das Blaue vom Himmel lügen und ungestraft davonkommen; bei mir nicht!» Er hatte es sehr gut drauf, den vor unterdrückter Wut zitternden Mann zu spielen: «Am liebsten würde ich ihr den Schädel eintreten», kreischte er. Knight, der immer noch den freundlichen Bullen spielte, sah schockiert drein. «Das ist aber nicht sehr professionell», sagte er traurig. «Du bist übermüdet und jagst dem Kind nur Schrecken ein.»
    Drei Stunden später — nachdem Despond eine fast perfekte Psycho-Show abgezogen und praktisch damit gedroht hatte, ihr mit seinem Brieföffner den Kopf vom Rumpf zu trennen, und Knight die ganze Zeit so väterlich beschützend aufgetreten war, bis sie beide, Knight und Bonnie, sich des Gefühls nicht mehr erwehren konnten, sie sei wirklich seine sechsjährige, Goten und Vandalen ausgesetzte Tochter — da endlich tauchte eine in
    Schluchzen fast erstickte, aber dennoch exakte Beschreibung Car-mels auf, seine Adresse eingeschlossen. Zwölf Minuten später berichtete Roy Ubu über seine Autoradioanlage, daß Carmel nicht mehr in seinem Haus war und Augenzeugenberichten zufolge mit einem großen Koffer in seinem Jeep in südwestlicher Richtung davongefahren war. In den folgenden achtzehn Stunden wurden elf Jeepfahrer auf verschiedenen Straßen südwestlich von Las Vegas kontrolliert, aber keiner von ihnen war Carmel, obwohl die meisten von ihnen ungefähr Gewicht und Aussehen hatten, das der allgemeinen Körperbeschreibung Bonnie Quints ziemlich glich, zwei von ihnen hatten sogar einen besonders großen Koffer dabei. In den 24 Stun den darauf wurden fast tausend Männer jeglichen Aussehens auf Straßen südlich, nördlich, östlich, westlich, in Autos, die nicht im entferntesten an Jeeps erinnerten, kontrolliert, und viele von ihnen fuhren nicht von Las Vegas weg, sondern in Richtung Las Vegas. Aber keiner von ihnen war Carmel.
    Unter all den Männern, die um die Desert-Door-Station herumstrichen, und unter all denen, die durch Las Vegas selbst streiften, alle im Besitz von Papieren, die sie als Angehörige des Öffentlichen Gesundheitsdienstes auswiesen, gab es einen, der wirklich dem Öffentlichen Gesundheitsdienst angehörte; dies war ein Mann von hohem, schlankem Körperwuchs, mit trauervoller Körperhaltung, die der des verblichenen Boris Karloff ähnelte und dessen Name Fred Filiarisus war. Eine spezielle Vollmacht des Weißen Hauses öffnete Dr. Filiarisus Tür und Tor zu allen Abteilungen der Desert Door-Station und berechtigte ihn, die Spur derer, die als erste angesteckt worden waren, ohne Behinderung zu verfolgen. Zwei von ihnen waren schon gestorben, bevor das Gegenmittel wirken konnte, und drei hatten, obwohl sie mit den anderen zusammen mit dem Erreger in Berührung gekommen waren, keinerlei Krankheitssymptome gezeigt. Auch hatte er Zugang zu allen eingehenden Informationen von FBI und CIA, ohne deren Büros abhören zu müssen. Und so war er es, der schließlich ein korrektes Bild des Geschehens zusammenfügen konnte, und am 30. April um 11 Uhr morgens erstattete er dem Weißen Haus Bericht. «Ein paar wenige Leute sind gegen Anthrax Leprosy Pi immun, Herr Präsident», sagte Filiarisus. «Unglücklicherweise fungieren sie jedoch als

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