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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Enttäuschung wurde dann noch größer, als sie mich schließlich an Bord psychisierten oder schleiften, wo ich, an Stelle von Marsianern oder Insect Trust-Delegierten aus dem Sternbild des Krebses, lediglich Hagbard, Stella Maris und ein paar andere Leute von der Leif Erikson vorfand. «Heil Eris», sagte Hagbard.
    «Ewig Heil Diskordia», erwiderte ich, indem ich das drei-nach-der-zwei-Muster vervollständigte und damit die Pentade vervollkommnete. « Handelt es sich hier um etwas Wichtiges, oder wolltest du mir nur deine neueste Erfindung zeigen ?» Die Innenausstattung der Untertasse war, mal ganz banal gesagt, unheimlich. Alles was man sah, war non-euklidianisch und semitransparent; ich wurde das Gefühl nicht los, jeden Moment durch den Fußboden zu fallen und der Erde entgegenzutrudeln und schließlich auf dem Trottoir zu zerschellen. Dann setzten wir uns in Bewegung, und es wurde noch schlimmer. «Stör dich nicht an der Architektur», sagte Hagbard. «Meine eigene Adaption von Bucky Füllers synergetischer Geometrie. Unser Gefährt ist kleiner und viel solider als es aussieht. Du kannst nicht rausfallen, glaub mir.»
    «Steht dieser komische Apparat hinter all den Berichten über Fliegende Untertassen, die man seit 1947 lesen konnte?» fragte ich neugierig.
    «Nicht ganz», lachte Hagbard. «Im wesentlichen waren das alles Gerüchte. Der Plan dazu entstand in der Regierung der Vereinigten Staaten, eine der wenigen Ideen, die sie ohne direkte Illu-minaten-Inspiration entwickelten, ungefähr in der Mitte der Amtszeit Roosevelts. Eine Reservemaßnahme sozusagen, für den Fall, daß Rußland und China irgend etwas passieren könnte.» « Hi, Baby », sagte ich leise zu Stella und erinnerte mich dabei an San Francisco. «Würdest du mir bitte sagen, Celine-Rhetorik und -Paradoxa abgezogen, worüber zum Teufel er spricht ?» «Der Staat basiert auf Bedrohung», sagte Stella simpel. «Wenn die Leute nicht vor irgend etwas Angst haben, werden sie realisieren, daß sie die große Regierungshand, die ihnen ständig die Taschen ausraubt, nicht brauchen. Wenn also Rußland und China wegen interner Unstimmigkeiten zusammenbrechen oder einen Krieg miteinander beginnen und sich gegenseitig ins Jenseits befördern oder sonst irgendwelche unerwarteten Kalamitäten wie eine Serie von Erdbeben erleben, dann tritt der Fliegende Untertassen Mythos in Aktion. Wenn es keine irdischen Feinde gibt, mit denen man den Amerikanern Angst machen kann, so wird der Untertassen-Mythos rechtzeitig zur Stelle sein. Es wird geben, daß sie vom Mars kommen und vorhaben, uns zu überfallen und zu versklaven. Kapiert ?»
    « Also », fügte Hagbard hinzu, « baute ich diesen kleinen Gim-mick und kann damit überallhin reisen, wann immer ich's will, ohne von irgend jemandem daran gehindert werden zu können. Jede Sichtung dieses Fahrzeugs, ob von einem Radaroperateur mit zwanzigjähriger Erfahrung oder einer kleinen alten Dame in Perth Amboy, wird von der Regierung als ein Fall von Autosuggestion behandelt — denn sie wissen ja, daß sie's nicht selbst erfanden. Ich kann über Städten wie New York schweben oder streng geheimgehaltenen militärischen Anlagen oder wo immer es mir beliebt. Schön ?»
    «Sehr schön», sagte ich. «Aber warum hast du mich hierhergeholt ?»
    « Es ist an der Zeit für dich, die Fnords zu sehen », erwiderte er. Dann wachte ich in meinem Bett auf, und es war bereits heller Morgen. Ziemlich übelgelaunt machte ich mir ein Frühstück und fragte mich, ob ich während der Stunden, in denen ich wie ausgeschaltet war, die Fnords, was zum Teufel sie auch immer sein mochten, gesehen hatte, oder ob ich sie sehen würde, sobald ich einen Fuß auf die Straße setzte. Ich muß zugeben, daß ich eine ziemlich grauenerregende Vorstellung von ihnen hatte. Kreaturen mit drei Augen und Tastarmen, Überlebende aus Atlantis, die unter uns einhergingen, unsichtbar, geschützt vor unseren Blicken durch eine Art Tarnkappe, und die unheimliche Aufträge für die Illuminaten ausführten. Sich das vorzustellen war ziemlich entnervend, und schließlich ließ ich mich von Furcht getrieben dazu hinreißen, aus dem Fenster zu blicken, denn ich dachte, vielleicht ist es besser, sie das erste Mal aus einer gewissen Distanz zu betrachten. Nichts. Nichts weiter als die üblichen verschlafenen Leute auf dem Wege zum Bus oder zur U-Bahn. Das beruhigte mich ein wenig, und so bereitete ich mir Toast, schenkte mir Kaffee ein und faltete die New

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