Illuminatus 2 - Der goldene Apfel
Geschmack, fand Joe. Einen Augenblick lang erwog Joe den Gedanken, ob es sich lohne, die Firma zu infiltrieren, um eine Dosis AUM in die Plastik Akt Martinis zu träufeln. Aber dann erinnerte er sich wieder des Emblems und dachte, die Company ist wahrscheinlich schon längst infiltriert. Aber von welcher Seite ? Es gab eine bildschöne orientalische Frau auf der Party. Sie hatte langes schwarzes Haar, das bis ans schmale Ende ihres Rük-kens reichte, und als sie einen Arm hob, um einen Kopfschmuck zurechtzurücken, war Joe erstaunt, dichtes schwarzes Haar in der Achselhöhle zu entdecken. Orientalen hatten für gewöhnlich kaum Körperbehaarung, dachte Joe. Stammt sie vielleicht von den haarigen Ainu aus Hokkaido, dem nördlichen Japan? Das faszinierte ihn, sogar so stark, wie er nie zuvor eine Faszination von Achselhaar hatte ausgehen spüren; so ging er rüber zu ihr, um mit ihr zu sprechen. Das erste was er sah war, daß das Kopfband, das sie trug, in der Mitte von einem goldenen Apfel mit einem K darinnen geschmückt wurde. Sie ist also eine von uns, dachte er. Die Vorahnung, die ihn bewogen hatte, auf diese Party zu gehen, war also richtig gewesen.
«Diese Martinis haben eine ausgesprochen dümmliche Form», sagte Joe.
«Warum ? Interessieren Sie sich nicht für nackte Frauen ?» «Well, das hier hat ebensowenig mit nackten Frauen zu tun wie jedes andere Stück Plastik auch», sagte Joe. «Nein, was mich stört, ist dieser abscheuliche Geschmack, der da sichtbar wird. Aber so gesehen ist die ganze amerikanische Industrie nichts weiter als ein gigantischer obszöner Zirkus für mich. Wie heißen Sie ?» Die schwarzen Augen fixierten ihn intensiv. «Mao Tsu-hsi.» «Irgend 'ne Verbindung zu ... ?»
«Nein. Mein Name bedeutet im Chinesischen . Seiner nicht. Sein Name ist Mao, aber meiner ist Mao.» Joe war entzückt davon, wie sie den Unterschied in der Betonung zum Ausdruck brachte.
«Well, Miss Katze, Sie sind die attraktivste Frau, die ich seit Jahrzehnten kennengelernt habe.»
Sie antwortete mit einem still flirtenden Blick, und schon bald befanden sie sich mitten in einer ausgesprochen interessanten Unterhaltung, an die er sich später überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Noch bemerkte er die Spur eines Pulvers, die sie in seinen Drink gleiten ließ. Er begann sich merkwürdig groggy zu fühlen. Tsu-hsi nahm ihn am Arm und geleitete ihn zur Garderobe. Sie nahmen ihre Mäntel, verließen das Gebäude und winkten ein Taxi heran. Sie nahmen die hinteren Plätze ein und küßten sich lange Zeit. Sie öffnete ihren Mantel und er zog am Reißverschluß, der auf der Vorderseite ihres Kleides ganz bis unten ging. Er betastete ihre Brust und streichelte ihren Bauch, dann ließ er seinen Kopf in ihr fülliges Schamhaar fallen. Sie trug keine Unterwäsche. Sie drapierte ihre Beine über seine und hielt den Mantel so, daß der Taxifahrer nichts von dem sehen konnte, was da hinten vor sich ging, und half ihm, seinen erigierten Penis auszupacken. Mit wenigen raschen, agilen Bewegungen schob sie ihren Rock aus dem Weg, hob ihr kleines Hinterteil in die Höhe und stülpte ihre gut geschmierte Fut über seinen Schwanz und fickte ihn im Damensitz. Das hätte schwierig und unbeholfen sein können, aber sie war so leicht und gut koordiniert, daß sie es leicht fertigbrachte, zu einem lustvollen Orgasmus zu kommen. Sie zog ihren Atem scharf durch die Zähne, und ein Schauder rannte durch ihren ganzen Körper. Einen Augenblick lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter, hob sich dann ein wenig und verhalf Joe mit drehenden Bewegungen ihres Hinterns zu einer angenehmen Klimax. Noch vor wenigen Jahren, ja sogar vor wenigen Monaten wäre diese Erfahrung für ihn viel exquisiter gewesen, dachte Joe. Mit seiner wachsenden Sensitivität war er sich einer Sache bewußt, an der es gemangelt hatte: des eigentlichen energetischen Kontakts. An geltenden Maßstäben gemessen waren die Auswirkungen der JAMs und der Diskordier auf ihn ziemlich paradox gewesen. Er war keineswegs puritanischer als vorher, bevor sie begonnen hatten, an seinem Nervensystem herumzubasteln, gleichzeitig aber war er an Gelegenheitssex kaum noch interessiert. Er erinnerte sich der Ausfälle Antlanta Hopes gegenüber «Sexismus»; das konnte man in ihrem Buch Telemachus Nieste nachlesen - jenem Buch, das für die God's Lightning die Bibel ersetzte - und Joe erkannte in ihrer Phrasendrescherei auf einmal irgendeinen, wenn auch seltsamen Sinn. «Die Sexuelle
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